Bei Ethereum handelt es sich um eine Open-Source Blockchain Technologie, die neben der eigenen Kryptowährung Ether (ETH) Nutzern auch die Möglichkeit gibt Smart-Contracts auf der Blockchain auszuführen. Aktuell basiert Ethereum noch auf dem energieaufwendigen Proof-of-Work Algorithmus langfristig will Ethereum aber zu Proof-of-Stake wechseln, bei dem kein Mining mehr erforderlich ist.

Quick Facts

Ticker Symbol: ETH
Maximale Tokenanzahl: aktuell unbegrenzt über 100 Mio.
Protokoll: Proof-of-Work (PoW) zukünftig Proof-of-Stake (PoS)

Geschichtlicher Hintergrund zu Ethereum

Die Idee zu Ethereum geht auf ein Whitepaper von dem Programmierer Vitalik Buterin zurück, dass er im Jahr 2013 veröffentlicht hat. Sein Ziel war es dezentralisierte Anwendungen (decentralized Applications kurs DAPPs) zu schreiben. Zuvor hatte er bereits vergeblich versucht zu argumentieren, dass auch Bitcoin eine Skript Sprache benötigt. Da seine Versuche bei Bitcoin ins leere liefen war bald klar, dass es Zeit wird eine eigene Plattform zu entwickeln.

Den Namen Ethereum hat Vitalik Buterin beim durchstöbern von Wikipedia gefunden. Dieser gefiel ihm auf Anhieb besser als alle anderen Alternativen: Darüber hinaus erinnerte es ihn an Ether, einem Konzept aus der Physik. Der Äther sollte dabei überall im Raum verteilt sein und so alles um sich herum einnehmen.

Einer der Schlüsselmomente bei Ethereum war dann ein Vortrag von Vitalik Buterin auf der Bitcoin Konferenz in Miami Anfang 2014. In dem 25 Minuten Vortrag versuchte Vitalik Buterin der Crypto Community seine Idee von Ethereum vorzustellen. Das Interesse daran war so groß, dass nach dem Vortrag alle den Saal verließen um mehr von Vitalik Buterin und Ethereum zu erfahren und keiner mehr blieb um den nächsten Vortrag zu hören. Zu diesem Zeitpunkt begriff das damalige Ethereum Team, dass sich daraus wirklich ein großes eigenständiges Projekt entwickeln kann.

Zum damaligen Ethereum Team gehörten neben Vitalik Buterin auch Joseph Lubin (heute Gründer ConsenSys), Anthony Di Lorio (heute CEO und Gründer Dezentral), Mihai Alisie (heute Bitcoin Magazin und AKASHA Project), Gavin Wood (heute Mitgründer Parity Technologies) und Charles Hoskinson (heute Gründer von Cardano). Bereits damals gab es mehrere Lager unter den Ethereum Gründern. Es gab zum einen die wirtschaftlich getriebene Gruppe und die technisch getriebene Gruppe. Zu den eher Business orientierten Leuten zählten Joseph Lubin und Anthony Di Lorio. Darüber hinaus gab es Gründer, die eher von der Technologie fasziniert waren dazu zählten Vitalik Buterin und Gavin Wood. Eher in der Mitte der beiden Lager standen Charles Hoskinson und Mihai Alisie.

Ethereum Gründer

Eine erste Auseinandersetzung gab es um die legale Struktur hinter Ethereum. Es gab dabei zwei Ansätze entweder es so zu machen wie Ripple und ein “For-Profit” Unternehmen zu gründen (auch Crypto Google genannt), dass auch Venture Capital einsammeln kann oder eine gemeinnützige Stiftung zu gründen (Crypto Mozilla genannt), welche die Entwicklung von Ethereum voranbringt. Vor allem die eher technisch orientierte Gruppe wollte die Variante der Stiftung, da dies die unabhängigere Variante war und sich Ethereum so vermutlich freier entwickeln kann. Letztendlich hat sich die technisch orientierte Gruppe auch durchgesetzt und die Stiftung Ethereum (Ethereum Foundation) wurde gegründet. Die Differenzen in der Gruppe waren dabei so groß, dass Charles Hoskinson kurze Zeit nach der Entscheidung das Team verlassen hat und Anthony Di Lorio ist ebenfalls kurze Zeit später einen eigenen Weg gegangen.

Nachdem die legale Struktur mit der Ethereum Foundation geschaffen wurde musste nun noch die Finanzierung gesichert werden. Ethereum hat dazu zwischen dem 20. Juli 2014 und dem 2. September 2014 eine Initial Coin Offering (ICO) durchgeführt. Insgesamt dauerte diese also nur 42 Tage. Während der ICO konnten Teilnehmer Ether Tokens gegen Bitcoins kaufen. Zu Beginn bekamen Anleger noch 2.000 ETH je 1 BTC später in der ICO gab es nur noch 1337 ETH je 1 BTC. Durch die ICO konnte die Ethereum Foundation 31.529 BTC einnehmen dafür haben sie insgesamt 60 Millionen Ether Token verkauft. Die eingenommenen BTC hatten zum damaligen Zeitpunkt einen Wert von 18,4 Millionen US Dollar. Allerdings fiel der Wert von Bitcoin so stark, dass 1 Jahr später nur noch etwa die Hälfte davon da war. Trotzdem schaffte es Ethereum letztendlich für 9 Millionen US Dollar die erste Version von Ethereum zu entwickeln. Für die Ethereum ICO Investoren hat sich das Investment auf jeden Fall gelohnt immerhin stand Bitcoin zum damaligen Zeitpunkt nur bei 600 US Dollar und dafür gab es dann 2.000 bzw. 1.337 Ether.

Der DAO Hack

Eines der größten Ereignisse bei Ethereum war der sogenannte DAO Hack. Die Abkürzung DAO steht dabei für Decentralized Autonomous Organization. Hinter der Idee des DAO steckt der Ansatz einen dezentralen Venture Capital Fond zu gründen, der in dezentralisierte Projekte investiert. Das gesamte Projekte sollte dabei nur als Smart Contracts auf der Ethereum Blockchain existieren. Die Smart Contracts wurden von Christoph Jentzsch und Simon Jentzsch (2 Brüder) geschrieben. Diese Smart Contracts sind auch bei Github öffentlich einsehbar gewesen.

Um Kapital zu erhalten, dass die DAO investieren kann gab es ab dem 30. April 2016 (Ethereum Block 1428757) einen 28 Tage dauernden Crowdsale. Während des Sales wurden insgesamt Ether zum damaligen Wert von 150 Millionen US Dollar eingesammelt. Über 11.000 Anleger haben sich an dem Projekt beteiligt. Letztendlich führte es dazu, dass 14% aller damals existierenden Ether im DAO Smart Contract gebunden waren.

Bereits schon damals im Mai gab es ein Paper, dass darauf hingewiesen hat, dass es Sicherheitsbedenken mit den Smart Contract Code gibt. Anlegern wurde von den Autoren abgeraten in die DAO zu investieren.

Am 17. Juni 2016 war es dann soweit und es gab einen Angriff auf die DAO und die dazugehörigen Smart Contracts. Ein Fehler im Code bei der sogenannten Recursive Call Funktion ermöglichte es dem Angreifer 3,6 Millionen der 11,5 Millionen eingesammelten Ether zu stehlen. Also knapp 50 Millionen der insgesamt 150 Millionen US Dollar waren in Gefahr. Genaugenommen waren diese zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gestohlen, denn der Angreifer konnte sie nur in einen anderen Smart Contract verschieben. Dies sorgte dafür, dass die 3,6 Millionen Ether noch 28 Tage in einem Smart Contract gesperrt waren, bevor sie der Angreifer komplett für sich hätte beanspruchen können.

Die Ethereum Community hatte jetzt also 28 Tage Zeit zu entscheiden was mit den gestohlenden Ether passieren soll, bevor sie endgültig in den Besitz des Angreifers übergehen. Es begann dann eine Diskussion in der Community darüber was als nächstes geschehen soll. Ein Teil der Community wollte das alles so blieb, da der Code nicht nachträglich geändert werden soll, denn immerhin handle es sich hier um ein dezentrales System. Zur Erinnerung bei einem dezentralen System sollte niemand in der Lage sein die Regeln nachträglich zu ändern. Ein anderer Teil der Community wollte eine Hard Fork und wollte die gestohlenen Ether so den vorherigen Besitzern (Anlegern) zurückgeben. Die zwei Lager waren letztendlich so verstritten, dass es zur Hard Fork kam und wir seitdem 2 Ethereum Varianten haben.

Bei Ethereum Classic (ETC) wurde nichts gemacht und der Angreifer hat die 3,6 Millionen Ether bekommen. Anders ist es bei Ethereum (ETH) gelaufen, dort wurden die gestohlenen Ether zu einer Recovery Adresse geschickt und die vorherigen Besitzer konnten sie wieder für sich beanspruchen. Bis heute existieren beide Kryptowährungen parallel weiter. Wobei Ethereum (ETH) schon seit der Hard Fork wesentlich größer ist als Ethereum Classic (ETC).

Auch die damaligen Gründer haben sich für unterschiedliche Lager entschieden. Während Vitalik Buterin die gesamte Zeit über Ethereum unterstützt hat ist Charles Hoskinson ein starker Unterstützer von Ethereum Classic geworden. Die beiden Kryptowährungen entwickeln sich auch unabhängig voneinander weiter. Während Ethereum zu Proof-of-Stake wechseln will bleibt Ethereum Classic wohl bis in alle Ewigkeit eine Proof-of-Work Plattform.

Technologie von Ethereum

Ähnlich wie bei Bitcoin auch gibt es bei Ethereum ebenfalls eine Blockchain, bei der Miner durch das Minen neue Blöcke finden. Diese Blöcke werden dann der Blockchain angehangen. Im Gegensatz zu Bitcoin, wird bei Ethereum aber nicht im Durchschnitt alle 10 Minuten ein neuer Block gefunden, sondern alle 15 Sekunden finden die Miner bei Ethereum einen neuen Block.

In den jeweiligen Block werden dann alle Transaktionen geschrieben, die seit dem letzten Block stattgefunden haben. Danach wird dann der Block der Blockchain angehangen. Blöcke, die einmal der Blockchain angehangen wurden, können anschließend nicht mehr geändert werden. Für die Miner lohnt sich das Ganze, da sie je gefundenen Block 2 Ether bekommen (vor der Constantinople Hard Fork 3 ETH). Darüber hinaus bekommen die Miner auch alle Transaktionsgebühren von den Transaktionen, die in die Blöcke geschrieben wurden.

Alle Transaktionen die jemals stattgefunden haben sind für jeden einsehbar in die Blockchain geschrieben. Die einzelnen Blöcke sind dabei miteinander Kryptographisch verbunden, dadurch verweist jeder Block auf den vorherigen und auf den darauf folgenden.

Aufbau einer Blockchain

Das besondere bei Ethereum ist, dass es neben der Kryptowährung ETH auch noch Smart Contracts gibt. Dadurch unterscheidet sich Ethereum von vielen anderen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ripple (XRP), Monero, Litecoin und anderen. Mit diesen Smart Contracts sind viele Anwendungen denkbar wie etwa ein Wahlsystem oder auch Notar Funktionen, auch Spiele wie CryptoKitties und Fomo3D haben wir in der Vergangenheit auf der Ethereum Blockchain gesehen.

Die Ethereum Blockchain ist nicht etwa zentral gespeichert, sondern auf sogenannten Nodes. Jeder kann dabei eine Node betreiben. Es wird unterschieden zwischen einem Light Client und einer Full Node. Wie der Name bereits erahnen lässt ist beim Light Client nicht die komplette Blockchain von Anfang an gespeichert. Dies wird gemacht da die Ethereum Blockchain mittlerweile sehr groß ist und es dadurch wesentlich schwerer wird eine Full Node zu betreiben. Durch den Light Client hat also jeder die Möglichkeit eine Node zu betreiben. Grundsätzlich gilt je mehr Nodes im Netzwerk sind um so sicherer ist das Netzwerk. Da die Nodes sich untereinander synchronisieren wird es wesentlich schwerer für Angreifer wenn es mehr Nodes gibt. Aktuell gibt es deutlich über 100.000 Nodes im Ethereum Netzwerk.

Nodes im Netzwerk

ERC-20 Tokens

Eine der Hauptgründe warum wir heute mehrere Tausend Kryptowährungen haben ist der Ethereum ERC-20 Standard. Dabei handelt es sich um eine Smart Contract Variante, mit der jeder innerhalb von wenigen Minuten eigene Kryptowährungen aufsetzen kann. Viele Kryptowährungen (z.B. EOS, BNB, TRX) basierten zunächst auf diesen ERC-20 Standard bevor sie auf eine eigene Blockchain Variante gewechselt sind.

Wer einen ERC-20 Token erzeugt kann diesen auch sofort bei dezentralen Exchanges handeln. Damit ist auch die Hürde des Handelns weitesgehend eliminiert. Darüber hinaus basieren diese Tokens auf der Ethereum Blockchain und sind damit fast genauso sicher wie Ethereum. Nachteil eines ERC-20 Tokens ist, dass die Transaktionsgebühren nach wie vor noch in Ethereum bezahlt werden müssen. Wer also einen ERC-20 Token verschicken möchte benötigt auch Ethereum in seinem Wallet.

Ethereum Public und Private Keys

Ein zentraler Bestandteil von Ethereum und anderen Kryptowährungen sind die Public und Private Keys. Die Public Keys beginnen immer mit 0x gefolgt von einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Ein typischer Ethereum Public Key könnte dieser hier sein: 0x47C6C9BA3F41A0683B044c2DD84FA3d88B49896F

Im Prinzip ist ein Public Key bei Ethereum eine öffentliche Wallet Adresse. Dies ist etwa vergleichbar mit einer Kontonummer bei einem Bankkonto. Allerdings wird bei ethereum diese Adresse keinem Namen zugeordnet. Durch sogenannte Block Explorer kann jeder alle Transaktionen jeder Adresse sehen und das Guthaben, dass die Adresse beinhaltet.

Neben den Public Keys (Adressen) gibt es auch noch die Private Keys. Jedem Public Key ist dabei ein Private Key zugeordnet. Im Grunde wird der Private Key benötigt um Guthaben von einer Adresse zu transferieren. Also nur wer im Besitz des Private Keys ist kann auch über die jeweiligen Guthaben dazu verfügen. Ein typischer Private Key bei Ethereum sieht etwa so aus: fd20677133322c13eaf5e15783450d41012b69ddf9ae208e04345ff11d0ea886

Übrigens reicht es wenn ich einen Private Key besitze denn aus jedem Private Key lässt sich auch der dazugehörige Public Key auslesen. Andersrum ist das natürlich nicht möglich. Wenn in diesem Zusammenhang über ein Paper Wallet gesprochen wird ist übrigens nur gemeint, dass der Private Key sich auf einem Blatt Papier befindet. Dieser ist dann eben nicht auf einem Computer gespeichert, sondern nur auf dem Blatt Papier.

Ethereum Private and Public Key

Ethereum Name Service

Ein Problem bei Ethereum und vielen anderen Kryptowährungen ist die Tatsache, dass die öffentlichen Adressen (Public Keys) sehr lang sind und aus schwer merkbaren Zahlen- und Buchstabenkombinationen bestehen. Daher müssen Nutzer sich meist die Adresse von irgendwo her kopieren, wenn sie Guthaben an eine andere Adresse verschicken wollen. Denn beim Abschreiben eines Public Keys kann es schnell zu Fehlern kommen.

Abhilfe soll bei Ethereum seit 2017 der sogenannte Ethereum Name Service schaffen. Nutzer haben dabei die Möglichkeit besser lesbare Adressen zu ersteigern und diese mit ihrer Public Adresse zu verknüpfen. Die sogenannten Ethereum Domains erinnern dabei stark an Internetdomains. Eine typischer Ethereum Name könnte zum Beispiel Block-Builders.eth sein. Anstatt also die Guthaben an die 0x3e3e73e7.. Adresse zu schicken können wir so Nutzern auch die Möglichkeit geben, einfach nur Block-Builders.eth als Adresse zu verwenden.

Ethereum Name Service

Zu Beginn konnten Nutzer nur Adressen mit mindestens 7 Stellen ersteigern. Ab Mitte 2019 ist es auch möglich Adressen mit weniger als 7 Stellen zu ersteigern. Wenn die Adresse mit dem jeweiligen Public Key verknüpft ist können Nutzer einfach die .eth Adresse eingeben anstatt des Public Keys. Aber Vorsicht, nicht jedes Wallet oder Exchange unterstützt den Service bisher.

Mittlerweile gibt es auch eigene Marktplätze auf denen die bereits versteigerten Ethereum Namen gehandelt werden.

Was ist Ethereum Gas

Häufig wird im Zusammenhang mit Ethereum und den Transaktionen auch von Gas oder Ethereum Gas gesprochen. Denn wer etwas auf der Blockchain ausführen möchte muss dafür auch bezahlen. Als Ethereum Gas (übersetzt Treibstoff) ist die Summe zu verstehen, die der Nutzer für die jeweilige Aktion auf der Ethereum Blockchain zahlen muss. Auch wenn die Gebühren als Gas bezeichnet werden ist damit aber die Menge an Ether (ETH) gemeint, die der Nutzer jeweils zahlen muss. Ethereum Gas bezeichnet also nur die höhe der Gebühren in ETH.

Für die Berechnung der Gebühren ist das Gas Limit und der Gas Preis wichtig. Die beiden Begriffe sind wie folgt zu verstehen:

  1. Gas Limit: Dieses gibt an wie viele unterschiedliche Schritte im Code gemacht werden müssen. So ist eine Transaktion zum Beispiel wesentlich weniger aufwendig als das ausführen eines Samrt Contracts. Zum Vergleich für eine Transaktion kommen etwa 21.000 Schritte zusammen, für einen Smart Contract können es auch schon einmal 52.000 und mehr Schritte sein. Die Anzahl Schritte beschreibt also jeweils das Gas Limit.
  2. Gas Preis: Wenn wir die Anzahl Schritte haben ist noch wichtig zu wissen wieviel 1 Schritt kostet und genau das beschreibt der Gas Preis. Gemessen wird der Gas Preis in Gwei (9. Nachkommastelle) einer sehr kleinen Einheit bei Ethereum. Den aktuellen Gas Preis könnt ihr zum Beispiel bei ethgasstation.info erfahren.

Wenn wir den Gas Preis und das Gas Limit haben können wir einfach ausrechnen wieviel uns eine Aktion auf der Ethereum Blockchain kostet. Der Preis ergibt sich wenn wir das Gas Limit mit dem Gas Preis multiplizieren.

Wichtig zu wissen ist noch, dass ihr das Gas Limit häufig auch selber bestimmen könnt. Dabei solltet ihr aber darauf achten, dass ihr das Limit nicht zu tief setzt. Angenommen ihr setzt ein Gas Limit von 18.000, die Transaktion erfordert aber ein Gas Limit von 21.000 dann passiert das folgende. Der Miner versucht die Aktion in den aktuellen Block mit aufzunehmen. Die Transaktion kann aber nicht komplett abgeschlossen werden, da das Gas Limit erreicht ist bevor die Transaktion komplett ist. Was jetzt passiert ist, dass der Miner das Gas Limit von 18.000 behält (er hat ja bereits arbeit geleistet). Für euch wird die Transaktion dann fehlschlagen und ihr verliert das Gas Limit. Euch bleibt dann nichts anderes übrig als die Transaktion noch einmal durchzuführen und dann ein höheres Gas Limit zu zahlen.

Sicherer ist es von Anfang an ein etwas höheres Limit einzustellen. Wichtig zu wissen ist, dass jeder Block ein maximales Gas Level von 6,7 Millionen hat. Ein Miner kann also nur soviel Gas Limit je Block einsammeln.

Ethereum Gas Limit je Block

Einheiten bei Ethereum

Ethereum lässt sich bis auf 18 Nachkommastellen teilen. Es muss also nicht immer mindestens 1 ETH verschickt werden, sondern es könnten auch 0,0000043 vershickt werden. Das gleich gilt für den Kauf von Ethereum auf den Börsen (Exchanges). Dabei können Nutzer auch weniger als 1 Ether kaufen und auch unrunde Summen sind kein Problem.

UnitWei WertWei
Wei1 wei1
Kwei (babbage)1e3 wei1.000
Mwei (lovelace)1e6 wei1.000.000
Gwei (shannon)1e9 wei1.000.000.000
Microether (Szabo)1e12 wei1.000.000.000.000
Milliether (finney)1e15 wei1.000.000.000.000.000
Ether1e18 wei1.000.000.000.000.000.000

Smart Contracts

Ethereum unterscheidet sich vor allem durch die Smart Contracts von anderen Kryptowährungen wie Bitcoin. Für diese Smart Contracts wurde extra eine neue Programmiersprache entwickelt, die Solidity genannt wird. Ausgeführt werden die Smart Contracts in der Ethereum Virtual Machine (EVM).

Grundsätzlich lässt sich ein Smart Contract so erklären, dass etwas passiert sobald eine erste Interaktion durchgeführt wurde. Ein typisches Beispiel für einen Smart Contract ist zum Beispiel, dass eine Zahlung automatisch ausgeführt wird sobald Bedingung XY erfüllt wurde. Der Vorteil dabei ist, dass zwei Parteien so miteinander interagieren können ohne dass es eine 3 Partei benötigt, der beide Parteien vertrauen müssen. Auch die beiden Parteien müssen sich nicht zwangsläufig vertrauen, da alle Interaktionen auch über Smart Contracts stattfinden können. Häufig ist in diesem Zusammenhang immer die Rede von “Trustless Systems”. Denkbar ist etwa, dass Smart Contracts langfristig Notar Aufgaben übernehmen könnten. Auch im Finanzsektor sind Smart Contracts in vielen Bereichen anwendbar.

DAPPs

Ein wichtiger Bestandteil von Ethereum sind auch die Decentralized Applications oder kurz DAPPs. Diese basieren auf Smart Contracts und sind im Grunde kleine Programme, die auf der Ethereum Blockchain ausgeführt werden. Nach außen hin sind die DAPPs häufig mit Webseiten vergleichbar. Anders als Webseiten befinden sie sich aber nicht auf einem zentralen Server, sondern werden auf allen Nodes gleichzeitig ausgeführt. Dadurch ergeben sich einige Nachteile. DAPPs sind wesentlich langsamer als zentrale Programme, da Interaktionen mit der Ethereum Blockchain langsamer sind als mit einem zentralen Server. Darüber hinaus kostet auch jede Aktion Ether, der vom Nutzer oder dem DAPP Betreiber bezahlt werden muss.

Natürlich haben DAPPs auch Vorteile, da sie dezentral ausgeführt werden ist es nicht möglich sie zu verbieten oder zu manipulieren, wie es beispielsweise bei einem zentralen Server möglich wäre. Bisher blieb den DAPPs aber der große durchbruch verwehrt. Es gab zwar immer mal wieder DAPPs, die für aufsehen gesorgt haben, dazu zählen beispielsweise CryptoKitties und Fomo3D, langfristig haben es aber DAPPs bisher nicht geschafft mehr als 1.000 Nutzer am Tag zu erhalten. Welches die beliebtesten DAPPs sind und wieviel Nutzer diese haben kann jeder auf Dappradar.com nachschauen.

Top 10 DAPPs mt Anzahl Nutzern

Eine beliebte Anwendung von DAPPs sind auch dezentrale Exchanges (DEXs). Dabei handelt es sich um Kryptobörsen, die komplett auf Smart Contracts basieren. Die zwei großen DEXs sind IDEX und ForkDelta. Der Vorteil von einer DEX ist, dass Anleger ihre Krypto Guthaben nicht zu der Börse schicken müssen, sondern sie können direkt aus ihrem Wallet heraus handeln. Dadurch sind DEX aber auch wesentlich langsamer als zentralisierte Börsen wie etwa Binance.

Weiterentwicklung von Ethereum

Ethereum ist an sich keine fertige Kryptowährung oder ein fertiges System, das einmal geschaffen wurde und dann so bleibt wie es ist. Ganz im Gegenteil die Entwicklung von Ethereum ist sehr dynamisch. Grundsätzlich kann jeder Vorschläge zur Weiterentwicklung von Ethereum machen. Dies erfolgt über sogenannte Ethereum Improvement Proposals (EIPs). Über die eingereichten EIPs wird dann diskutiert und abgestimmt ob sie durchgeführt werden sollen. Die Weiterentwicklung von Ethereum wird vor allem von Programmierern vorangetrieben. Daher sind die meisten EIPs auch sehr technisch und für den normalen Nutzer nur schwer zu verstehen.

Ethereum Hard Forks

Große Updates bei Ethereum werden immer über sogenannte Hard Forks implementiert. Grundsätzlich kann zwischen Soft Fork und Hard Fork unterschieden werden. Der Unterschied dabei ist, dass die Soft Fork abwärtskompatibel ist, die Hard Fork allerdings nicht. Das heißt bei einer Hard Fork müssen alle Node Betreiber und Miner die Änderungen übernehmen um im Netzwerk zu bleiben. Machen sie es nicht kann es passieren, dass es zu einer Aufspaltung kommt und wir von da an 2 Kryptowährungen haben.

VersionCode NameVeröffentlichung
0OlympicMai 2015
1Frontier30.07.2015
2Homestead14.03.2016
3Metropolis (Byzantinum)16.10.2017
3.5.Metropolis (Constantinople)Geplant (Februar 2019?)
4SerenityGeplant

Ethereum 2.0

Wie der gesamte Kryptobereich entwickelt sich auch Ethereum sehr schnell weiter. Vor allem zwei Probleme werden bei Ethereum häufig genannt, die langfristig gelöst werden müssen. Zum einen ist die Ethereum Blockchain bisher nicht sehr gut skalierbar. Aktuell können nur maximal 15 Transaktionen pro Sekunde stattfinden. Zum Vergleich Visa und Mastercard können problemlos mehr als 50.000 Transaktionen pro Sekunde abwickeln. Das andere Problem bei Ethereum ist der hohe Stromverbrauch, der durch das Mining entsteht.

Um diese zwei großen Probleme zu lösen will sich Ethereum langfristig komplett ändern. Diese Änderungen werden unter dem Namen Ethereum 2.0 zusammengefasst. Auch wenn damit viele Updates und Änderungen bei Ethereum zusammengefasst werden ist damit vor allem die Implementation von Casper und Sharding gemeint. Diese beiden Technologien werden der neue Hauptbestandteil von Ethereum 2.0 sein.

Casper
Bei Casper handelt es um den Wechsel von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake. Aktuell gibt es bei Ethereum Miner, die mathematische Variationen ausprobieren um den nächsten Block zu finden, welcher der Blockchain angehangen werden kann. Dieser Prozess des Minings ist sehr energieaufwendig. Abhilfe soll hier das Proof-of-Stake (PoS) Protokoll namens Casper schaffen. Bei PoS gibt es keine Miner mehr. Stattdessen kann jeder eine gewisse Anzahl Ether “staken” und damit dann Transaktionen bestätigen. Wer dabei schadhaft handelt verliert die hinterlegten Ether.

Sharding
Durch Sharding soll das Skalierungsproblem von Ethereum gelöst werden. Die Idee dabei ist, dass es nicht mehr eine zentrale Blockchain gibt, sondern viele Blockchains, die parallel von einander existieren. Diese werden als sogenannte Shards bezeichnet. Nodes müssen dann nicht mehr die komplette Blockchain speichern und synchroniseren, sondern nur einzelne Shards. Dadurch wird es auch einfacher eine Node im Netzwerk zu betreiben. Geplant sind aktuell 1024 unterschiedliche Shards zu haben, die sich untereinander auch abgleichen.

Die Änderungen zu Ethereum 2.0 sollen nicht zu einem bestimmten Stichtag ausgerollt werden. Vielmehr ist es geplant die Updates sukzessive über mehrere Jahre zu integrieren. So soll zunächst eine Test Beacon Chain live gehen. Auf dieser wird dann sukzessive getestet ob Casper wie angenommen funktioniert. Im Laufe der Zeit werden dann immer weitere Funktionen für die Beachon Chain freigeschalten wie etwa Smart Contracts. Langfristig soll die jetzige Ethereum Blockchain dann als Sidechain der Beacon Chain integriert werden und so alles zusammengeführt werden.

Wenn alles ausgerollt ist wird Ethereum dann komplett zu Proof-of-Stake gewechselt sein und aus mehreren Ketten (Chains) bestehen. Damit wird Ethereum komplett anders sein als wir es jetzt kennen. Um langfristig konkurrenzfähig zu sein wird dies aber auch notwendig werden.

Enterprise Ethereum Alliance

Ein Grund warum der Ethereum Kurs in der ersten Jahreshälfte 2017 so explodiert ist war die Enterprise Ethereum Alliance. Diese hat sich im März 2017 zusammengeschlossen. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von mehreren hundert Unternehmen, die gemeinsam die Entwicklung der Ethereum Blockchain vorantreiben wollen. Dazu zählt zum Beispiel das Entwickeln gemeinsamer Standards und das integrieren von Features, die für Firmen essentziell sind. Mit den Standards soll es unter anderem möglich werden, dass Anwendungen auf Basis der Ethereum Blockchain von Unternehmen A mit den Anwendungen von Unternehmen B kompatibel sind.

Zu den Mitgliedern der Enterprise Ethereum Alliance zählen unter anderem die Commerzbank, ConsenSys, Deloitte, Henkel, Microsoft, Shell, UniCredit und viele mehr. Genau wie die Ethereum Stiftung ist auch die Enterprise Ethereum Alliance gemeinnützig.

Kritik an Ethereum

Neben den vielen positiven Aspekten von Ethereum gibt es aber auch einiges an Kritik an der Technologie und den Machern dahinter. Wir fassen die wichtigsten Punkte hier für euch zusammen.

  • Pre-Mining: Zur ICO von Ethereum gab es bereits mindestens 72 Millionen Ether. 60 Millionen ETH wurden dann bei der ICO verkauft und 12 Millionen haben die Entwickler selbst behalten. Damit war Ethereum die erste große Kryptowährung, der es gelang mit einer signifikanten Anzahl vorher geminter ETH zu starten. Bis dato wurde dieses Vorgehen in der Krypto-Szene immer verachtet. Denn die Entwickler erhalten dadurch einen unfairen Vorteil was die Anzahl ihrer Coins angeht. Vitalik Buterin hat in einem Tweet bekanntgegeben, dass er zu Spitzenzeiten 0,9% aller Ether besaß. Abhängig vom aktuellen Kurs dürften diese teilweise mehrere hundert Millionen US Dollar wert gewesen sein. Aktuell liegen auf seiner ETH Adresse noch 350.000 ETH.

  • Ein weiteres Problem ist die Skalierbarkeit. Kreditkartenunternehmen wie Visa oder Mastercard wickeln aktuell mehrere tausend Transaktionen pro Sekunde ab. Zu Spitzenzeiten schaffen sie es auch mehr als 50.000 oder 60.000 Transaktionen in der Sekunde durchzuführen. Ethereum mit seinen 15 Transaktionen pro Sekunde ist davon weit entfernt. Abhilfe soll hier langfristig Sharding schaffen. Bisher befindet sich Sharding allerdings noch in einer frühen Testphase und es ist nicht klar ob die Idee jemals so umgesetzt werden kann.
  • Nur wenige Personen entscheiden über die Zukunft von Ethereum. In der Theorie kann zwar jeder ein Ethereum Improvement Proposal einstellen letztendlich wird die Entwicklung von Ethereum aber nur von der ausgesuchten Anzahl an Personen vorangetrieben. Fairerweise sei erwähnt, dass diese sich regelmäßig zur weiteren Entwicklung austauschen und diese „Calls“ auch auf Youtube gestreamed werden.

Ethereum Wallet

Wer seine Ethereum (ETH) nicht auf einer Kryptobörse lassen möchte kann sie natürlich auch abheben und auf einem eigenen Wallet lagern. Unterschieden wird dabei zwischen den Software Wallets, Hardware Wallets und sogenannten Web Wallets. Was die Unterschiede zwischen den einzelnen Wallets sind wollen wir euch hier einmal darstellen.

Web Wallets
Bei den sogenannten Web Wallets handelt es sich um Webseiten, auf denen ihr euch ein eigenes Ethereum Wallet generieren könnt und dann über den Browser Zugriff dazu bekommt. Ihr müsst euch also keine Software auf eurem Computer installieren, sondern alles was ihr benötigt ist eine Internetverbindung und euren Browser. Das bekannteste und vermutlich auch sicherste Web Wallet ist MyEtherWallet.com. Der Vorteil bei der Seite und diesem Online Wallet ist, dass ihr auch einfach ERC-20 Token damit verwalten könnt. Alternativ dazu gibt es auch noch MyCrypto.com. Die Seite wurde von ehemaligen Teammitgliedern von MyEtherWallet.com ins Leben gerufen. Beide Seiten an sich gelten als sehr sicher. Anderen Seiten würde ich meine Guthaben eher nicht anvertrauen.

Software Wallets
Neben den Web Wallets gibt es auch noch die Software Wallets. Dabei handelt es sich um Software, die ihr einfach auf eurem Computer installieren könnt. Neben dem Computer gibt es Software Wallets natürlich auch als Apps für euer Smartphone. Bei den Software Wallets wird zwischen Full Clients und Light Clients unterschieden. Bei den Full Clients müsst ihr in der Regel die komplette Ethereum Blockchain herunterladen um das Wallet zu betreiben. Da die Ethereum Blockchain allerdings sehr groß ist, fällt diese Variante für die meisten Nutzer weg (über 1 TB). Wer es trotzdem versuchen möchte kann zum Beispiel das Mist Wallet nutzen. Dieses ist für Windows, Linux und Mac verfügbar.

Wesentlich benutzerfreundlicher sind da die Light Clients. Ein beliebtes Ethereum Wallet ist das Exodus Wallet. Auch dieses ist für Windows, Linux und Mac verfügbar.

Exodus Wallet

Neben Ethereum könnt ihr dort auch andere Kryptowährungen speichern wie Bitcoin, EOS, Litecoin und viele andere. Das Exodus Wallet gibt es auch für euer Smartphone. Ein weiteres beliebtes Smartphone Wallet ist Jaxx. Das beliebte Software Wallet ist sowhl für Android als auch für iOS verfügbar.

Eine weitere wichtige Unterscheidung bei den Wallets ist die Tatsache, es es sich dabei um ein Custodial oder Non-Custodial Wallet handeln kann. Bei den Non-Custodial Wallets bleibt ihr im Besitz der Private Keys und nur ihr könnt die Guthaben kontrollieren. Dafür tragt ihr aber auch das Risiko, dass ihr die Private Keys nicht verlieren dürft. Bei den Custodial Wallets seid ihr nicht direkt im Besitz der Private Keys. Sofern ihr aber bei dem Service verifiziert seid, könnt ihr eure Guthaben auch zurückbekommen wenn ihr den Zugang verloren habt.

Hardware Wallets
Die für Privatanleger sicherste Variante Kryptowährungen aufzubewahren ist mit einem Hardware Wallet. Marktführer bei den Hardware Wallets ist das Unternehmen Ledger mit dem beliebten Ledger Nano S. Auch der Nachfolger Ledger Nano X findet viele Fans.

Ledger Nano X

Das Besondere bei einem Harware Wallet ist, dass eure Private Keys immer auf dem Wallet bleiben und dieses nicht verlassen können. Wenn ihr eine Transaktion durchführt wird diese auf dem Wallet nur signiert und kann damit durchgeführt werden. Es ist also nicht möglich eure Private Keys auszulesen. Über die Recovery Phrase, die jeder Ledger besitzt, können alle Guthaben wiederhergestellt werden, selbst wenn ihr das Hardare Wallet verliert. Ihr solltet euch also wirklich überlegen ob ihr nicht ein Hardware Wallet nutzen wollt.

Ethereum Kurs und aktueller Preis

Hier findet ihr die aktuelle Preisentwicklung von Ethereum.

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Links

Block Explorer: Etherscan.io
Webseite: Ethereum.org