Polygon Labs entlässt rund 100 Mitarbeiter und damit 20 Prozent der Belegschaft. Begründet wird die Maßnahme mit “Konsolidierung”. MATIC verzeichnet im Anschluss an die Nachricht ein Minus von 8 Prozent.
Eigentlich gilt Polygon (MATIC) unter den 20 wichtigsten Kryptowährungen der Welt als der Gewinner im noch kurzen Kryptojahr 2023. Durch die hausgemachten Probleme bei Solana (SOL) ergab sich die Entwicklung, dass Polygon seine Marktanteile in der wichtigen DeFi Sparte steigerte und MATIC hat sich infolge dessen neu unter den zehn kapitalstärksten Altcoins festgesetzt. In der Situation überrascht Polygon Labs mit der per Blogpost öffentlich gemachten Entscheidung, 20 Prozent der Arbeitsplätze zu streichen und rund 100 Mitarbeiter zu entlassen.
Der Schritt sei schwergefallen, aber notwendig, um den Kurs von Polygon fortzusetzen, heißt es. Man habe schon im Januar damit begonnen, Abteilungen zusammenzulegen. Doch gleichzeitig schreibt Polygon Labs auch, dass die Kassen mit 250 Millionen US-Dollar Fiat und mehr als 1,9 Milliarden MATIC (aktueller Marktwert rund 2,5 Milliarden US-Dollar) gut gefüllt sind und eine klare Strategie bestehe, wie man sich für das Web3 positioniere. Von finanziellen Sparmaßnahmen ist in dem Statement keine Rede, die entlassenen Mitarbeiter werden mit drei Monatslöhne entschädigt. Wohl auch deshalb reagierten die Märkte anders als gewohnt: Wenn sonst Stellenstreichungen oft zu Kursgewinnen führen, rutschte MATIC um 8 Prozent ins Minus, nachdem die Massenentlassungen bekannt wurden.
Generell ist für die Kryptoindustrie im vergangenen Vierteljahr ein massiver Stellenabbau verzeichnet worden. Eine Analyse von CoinGecko zeigt: Nach der Insolvenzen von FTX im November 2022 ist die Zahl von Entlassungen im Vergleich zu ruhigeren Zeiten um den Faktor acht gestiegen, die absolute Mehrheit der Kündigungen entfällt auf Kryptobörsen.
Fazit: Polygon streicht Stellen – MATIC Anleger reagieren nervös
Bei Polygon wird derzeit intensiv am Launch eines zukunftsweisenden Moduls namens zkEVM gearbeitet und auch danach soll die Weiterentwicklung nicht stoppen. Da MATIC zuletzt pumpte und Polygon Labs selbst von einer gesunden Finanzsituation spricht, scheint die Entlassungswelle fragwürdig. Die Erfahrung zeigt, dass Neueinstellungen und Einarbeitung von qualifiziertem Personal Zeit, Energie und Geld verschlingt. Das Tagesminus von MATIC spiegelt ein Misstrauen in die Personalstrategie von Polygon Labs wieder. Aber ohne Einblick in die Bücher und Insiderwissen um die Arbeitsatmosphäre bei Polygon sind solche Beurteilungen schwierig, eine schnelle Erholung der Preiskurve von MATIC dürfte nicht ausgeschlossen sein.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar