Ripple arbeitet mit 10 Regierungen an staatlichen Digitalwährungen (CBDC)

Ripple CEO Brad Garlinghouse sagt, sein Unternehmen kooperiere mittlerweile mit 10 Staaten, die eine staatlichen Digitalwährung entwickeln wollen. Er zieht Parallelen zum geplanten Stablecoin, XRP bleibt außen vor.

Auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern engagiert sich Ripple (XRP) seit einigen Jahren in der Sparte staatliche Digitalwährungen (CBDC). CEO Brad Garlinghouse fasst den Stand der Dinge nun in einem Interview zusammen und spricht von 10 Regierungen, mit denen man in Sachen CDBC zusammenarbeitet. Bekannt sind weiter fortgeschrittene Kooperationen von Ripple beispielsweise mit der Republik Palau und Bhutan.

Eine staatliche Digitalwährung soll üblicherweise die Landeswährung abbilden und ihr Wert wird von der Zentralbank garantiert. In der EU wird über einen E-Euro nachgedacht. In den Konzepten von Ripple spielt das bewährte eigene Netzwerk XRPL eine tragende Rolle, welches die Basis für Transaktionen auch von CBDCs werden könnte. Spätestens hier sieht Garlinghouse einen Berührungspunkt für den von Ripple geplanten Stablecoin namens RLUSD, der 1:1 an den US-Dollar gekoppelt werden soll. Eine CBDC ist eigentlich auch ein Stablecoin, nur dass sie von einer Regierung herausgegeben wird, sagt Garlinghouse.

In der Kryptoszene sind CBDCs umstritten. Kritiker sehen in ihnen einen Angriff auf finanzielle Privatsphäre, weil Transaktionen lückenlos nachvollzogen werden können und Zentralbanken sich das Recht vorbehalten, Konten zu sperren oder Überweisungen zu stoppen. In der Ripple Community gibt es aber auch viele Stimmen, die darauf verweisen, dass beim Launch von Stablecoin RLUSD später in diesem Jahr und dem Werben für CBDCs Synergieeffekte entstehen könnten. So wären etwa Geldwechsel zu niedrigen Gebühren denkbar. Umfragen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zeigen, dass in bald 100 Ländern weltweit staatliche Digitalwährungen auf der Tagesordnung stehen.

Fazit: Ripple ändert sein Profil – XRP gerät aufs Abstellgleis

Für XRP Anleger sind die von Garlinghouse wiederholt skizzierten Pläne für die Zukunft von Ripple eine bittere Pille. Denn XRP stand früher unangefochten im Zentrum von Ripples Geschäftsmodell, den internationalen Zahlungsverkehr mit einer Brückenwährung zu revolutionieren. Gezeigt hat sich allerdings, dass Banken, Finanzdienstleister und eben auch Regierungen gerne auf Ripple Infrastruktur zugreifen, aber dabei XRP außen vor lassen. So strahlt die Preiskurve von XRP keine Dynamik mehr aus und hängt unter 0,50 US-Dollar fest, fast 90 Prozent von Allzeithochs aus 2018 entfernt. Garlinghouse erwähnt XRP nur noch selten und konzentriert sich stattdessen auf den geplanten Stablecoin und die Sparte CBDC. Für einen späteren Börsengang von Ripple mag dies die richtige Strategie sein, aber für Anleger verbirgt sich dahinter die große Gefahr, dass XRP in der Bedeutungslosigkeit versinkt.


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