Ripple laut SEC finanziell von institutionellen XRP Verkäufen abhängig

Der Prozess der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple (XRP) bringt pikante Details hervor. Die SEC will beweisen, dass für Ripple XRP Verkäufe an institutionelle Investoren Haupteinnahmequelle sind. Anleger aufgepasst!

Gerade gestern haben wir über den Start der zweiten Runde im Mammutverfahren der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple (XRP) berichtet und dabei auch teilweise geschwärzte Gerichtsdokumente einbezogen. Nun hat sich der Finanzblog Wall Street Bulls auf X die Mühe gemacht, einige der Schwärzungen aufzulösen. Möglich war das, weil die SEC in ihrem Antrag ausführliche Quellenangaben zu Ripple Geschäftsberichten lieferte. Für XRP Anleger sind die Ausführungen der SEC von Belang, denn sie werfen ein ernüchterndes Licht auf das Geschäftskonzept von Ripple.

Es dreht sich um XRP Verkäufe von Ripple an institutionelle Investoren – das Thema, über welches jetzt auch das Gericht urteilen soll. Die SEC sieht diese Verkäufe ohnehin als illegal. Bisher waren Beobachter davon ausgegangen, dass das Gericht weit zurückliegende XRP Verkäufe untersuchen werde. Doch auch wir haben gestern schon bemerkt: Die SEC schießt sich zusätzlich drauf ein, dass Ripple nach dem ersten Gerichtsurteil vom Sommer 2023 wieder XRP im großen Stil an institutionelle Investoren verkauft. Genau hier aber waren Zahlen geschwärzt.

Wall Street Bulls hat diese nun entschlüsselt und wir nehmen einige Kernaussagen mit:

1. Laut Darstellung der SEC hat Ripple seit dem ersten Gerichtsurteil sechsmal mehr Geld verdient mit den fraglichen XRP Verkäufen als in den sechs Jahren vor der Klage 2020.

2. 1,2 Milliarden US-Dollar soll Ripple zwischen 2021 und 2023 von institutionellen Investoren für XRP eingenommen haben – 800 Millionen davon allein im 2. Halbjahr 2023, also nach dem ersten Urteil.

3. Die SEC zeigt unter Berufung auf offizielle Ripple Zahlen auf, dass XRP Verkäufe an institutionelle Investoren den Löwenanteil der Gesamteinnahmen für das Krypto-Unternehmen ausmachen.

4. Diese hohe Ripple Abhängigkeit von XRP Verkäufen soll der SEC zufolge beweisen, dass ständig Gesetze verletzt werden und mit XRP Gewinnabsichten verbunden sind.

Nimmt man diese Ausführungen als stichhaltig, ergeben sich für private XRP Anleger mindestens zwei Knackpunkte:

– Für Ripple könnte die zweite Runde vor Gericht gegen die SEC wieder zu einer Nervenprobe werden, geforderte Strafzahlungen in Milliardenhöhe drohen. Die Preiskurve von XRP würde das nicht kalt lassen.

– Noch wichtiger: XRP hat – anders als von Ripple gerne behauptet – kaum messbare Verbreitung beim beworbenen Einsatzzweck als als „digitale Brückenwährung“. Ein Investigativbericht von Forbes aus dem April 2023 hatte auch schon am Sinn von XRP gezweifelt und Insidergeschäfte vermutet.

Fazit: Gerät Ripple mit XRP gegen SEC in die Defensive?

Auffällig ist: Aus der sonst so oft redseligen Führungsetage von Ripple werden die von Wall Street Bulls gemachten „Entschwärzungen“ nicht kommentiert. Dabei dürften die Schwärzungen auf Wunsch von Ripple geschehen seien und falls dort nun falsche Zahlen zu XRP auftauchen, wäre eine Klarstellung logisch. Die Preiskurve von XRP kann aktuell unterdessen – trotz Bitcoin Rallye – ihre Zugewinne aus dem Juli 2023 nicht verteidigen. Das war der Monat, als Ripple mit dem ersten Urteil im SEC Verfahren im Rücken temporär wieder Aufbruchstimmung für XRP verbreitete.


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