Ripple freut sich, in Singapur als Zahlungsinstitut ein Zulassung erhalten zu haben. Damit will man seine Kryptowährung XRP und den Stablecoin RLUSD in der Region stärken. Doch XRP kämpft mit Kursverfall.
Der Ripple Altcoin XRP notiert aktuell bei um 2 US-Dollar an einer psychologisch wichtigen Marke. Noch Mitte Juli war XRP auf 3,65 US-Dollar geklettert und hatte damit ein neues Allzeithoch aufgestellt. Seitdem aber geriet XRP in einen Abwärtstrend, rund 45 Prozent Minus seit dem Allzeithoch sind ein deutliches Signal. Doch Ripple versucht, mit positiven Nachrichten gegenzusteuern. Jüngstes Beispiel ist die Ripple Pressemitteilung zu Expansion in Singapur, welche durch eine Lizenz als „Major Payment Institution“ möglich werden soll.
In Singapur will Ripple Bankservices für Kunden übernehmen
Ripple ist damit als eines der wenigen Blockchain-Unternehmen weltweit im Besitz einer Singapur Lizenz, heißt es weiter. Mit dieser könne man seine Zahlungsdienste mitsamt XRP und dem Ripple Stablecoin RLUSD in dem Stadtstaat und der umliegenden Region etablieren. Ripple Vorstand Monica Long lobt den Kurs der Finanzbehörde Singapurs, die mit klaren Regeln für den Kryptosektor Innovationen entgegenkomme. Long und Kollegen verweisen auf die neuen Möglichkeiten für regionale Kunden, mit XRP und/oder RLUSD Zahlungen innerhalb von Minuten zu organisieren. Zudem könne man bei Ripple eine breite Palette von Finanzdienstleistungen aus einer Hand erhalten und brauche dann im Grunde keine Bank mehr.
Long hatte schon im Sommer 2024 die Verwandlung von Ripple als XRP-Unternehmen zu einem breit aufgestellten Finanzdienstleister skizziert. CEO Brad Garlinghouse machte vor wenigen Wochen klar, dass Ripple dabei auch traditionelle Finanzinstitute an der Wall Street in Visier nimmt. Helfen sollen dabei mehrere kostspielige Übernahmen, der Finanzverwalter GTreasury gehört seit Kurzen zum Ripple, der Prime Broker Hidden Road wurde schon im April geschluckt.
Findet XRP im neuen Ripple Konzept einen geldwerten Platz?
Doch der Preisentwicklung von XRP nutzte die Ripple Neuausrichtung bisher nicht nachhaltig, im Gegenteil: Deutlicher als je zuvor wird, dass XRP im Ripple Ökosystem an Bedeutung verliert und der noch junge Stablecoin RLUSD ins Zentrum rückt. Denn RLUSD bildet die Weltwährung US-Dollar 1:1 ab und Ripple Kunden vermeiden so Währungsschwankungen, die XRP mit sich bringt. Aber auch RLUSD kommt knapp ein Jahr nach seinem Launch erst auf eine Kapitalisierung von gut 1 Milliarde US-Dollar – hinter den großen Stablecoins wie Tether (USDT) oder USDC von Circle bleibt Ripple hier nur eine Nebenrolle.
Fazit: Ripple entfernt sich von seinen XRP Wurzeln
Recht regelmäßig schwärmt Ripple von internationaler Expansion, vor der jetzigen Mitteilung zu Singapur stand beispielsweise im Oktober Afrika im Fokus. XRP wird bei solchen Ripple Meldungen allenfalls noch am Rande erwähnt und das sollte Anleger alarmieren. Denn realistisch betrachtet ist XRP hauptsächlich zu einem Zahlungsmittel für Gebühren im Ripple Netzwerk XRPL geworden, für einen Altcoin mit Marktkapitalisierung von derzeit gut 120 Milliarden US-Dollar scheint das ziemlich dürftig. Auch bei einem Börsengang von Ripple, über den wiederholt spekuliert wird, würde XRP für Anleger keine Unternehmensanteile bedeuten. Lass Dich besser nicht davon blenden, wenn Ripple über Zukunftschancen spricht und in Wirklichkeit für XRP keine Anwendungsfälle entstehen.
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