Ripple und der Finanzdienstleister MoneyGram machen gemeinsame Sache. MoneyGram wird für sein Kerngeschäft internationale Überweisungen künftig Ripples xRapid und dabei auch die Kryptowährung XRP nutzen. Der Kurs des XRP profitierte von dieser Nachricht.
Bei Ripple dürften dieser Tage die Sektkorken geknallt haben: Mit der Bekanntmachung, eine strategische Partnerschaft mit MoneyGram zu schließen, ist endlich ein großer Partner gefunden, der auch XRP nutzen wird. XRP legte seit Bekanntwerden des Deals mit MoneyGram deutlich über Marktdurchschnitt zu. Immerhin agiert MoneyGram weltweit in mehr als 200 Ländern mit 347.000 Kontaktpunkten und zählt nach eigenen Angaben Millionen von Kunden.
Zusammenarbeit zwischen Ripple und MoneyGram – die Details
Laut MoneyGram hat Ripple bereits 30 Millionen US-Dollar in Aktien von MoneyGram investiert und ist bereit, weitere 20 Millionen US-Dollar anzulegen. Die im Gegenzug vereinbarte Partnerschaft ist zunächst auf zwei Jahre angesetzt. Ripple wird dabei für MoneyGram der Schlüsselpartner, wenn es um internationale Finanztransfer geht. MoneyGram wird dafür xRapid einsetzen, den Ripple-Dienst, der auch den XRP nativ integriert. XRP dient dabei als Brückenwährung, MoneyGram muss also nicht mehr in jedem Land selbst Devisenreserven vorhalten.
Ripple unterdessen gibt Praxisbeispiele: Solange Überweisungen Grenzen überschreiten und unterschiedliche Währungen beinhalten, kostet dies bis zu 30 US-Dollar pro Vorgang und kann bis zu einer Stunde dauern, wenn das Geschäft über digitale Währungen abgewickelt wird. Mit xRapid und XRP seien es nur Sekunden und Penny-Beträge. Dienstleister wie MoneyGram müssen klassischerweise bei ihrem Geschäftsmodell in jedem bedienten Land Währungsreserven deponieren, über die sie dann Kunden auszahlen. Jetzt können die Guthaben zentral in wenigen Leitwährungen gehalten werden, was Verwaltungsaufwand reduziert, die Liquidität erhöht und insgesamt Kosten senkt, so MoneyGram.
IBM und Stellar hatten zuletzt den World Wire als Ripple-ähnliche Lösung vorgestellt, die sich eher an Großkunden richtet. MoneyGram hingegen bedient typischerweise private Endkunden und konkurriert dabei mit Diensten wie Western Union. Erst vor gut einem Monat hatte Ripple mit RIA einen anderen internationalen Zahlungsdienstleister als Kunden gewonnen, der ein ähnliches Modell wie MoneyGram verfolgt. RIA aber setzt den XRP bislang nicht ein.
MoneyGram markiert einen Befreiungsschlag für Ripple und XRP
Die schwache Kursentwicklung des XRP nach dem Krypto-Winter hatte Investoren zumindest beunruhigt. Zwar meldete Ripple kontinuierlich neue Kunden für RippleNet, doch die verzichteten durchweg auf XRP. Im jetzigen Fall mit MoneyGram hingegen kommt XRP zum Tragen, wenn auch nur im Hintergrund. MoneyGram und Ripple betonen unisono, ihre Partnerschaft grundsätzlich vertiefen und auch nach den jetzt vereinbarten zwei Jahren fortsetzen zu wollen. Für den Moment ist Ripple aus der Situation heraus, Anlegern erklären zu müssen, warum der XRP nicht die Gunst von Kunden aus dem Finanzsektor findet. Ob sich dies als nachhaltig erweist, bleibt aber angesichts zunehmender Konkurrenz von Blockchain-Lösungen für internationale Transfers offen.
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