Ripple (XRP) Jahresrückblick 2024: Comeback, Stablecoin und Ausblick

Ripple und XRP haben ein aufregendes Kryptojahr 2024 erlebt. XRP pumpte kräftig, Ripple strotzt vor Selbstbewusstsein. Ein neuer Stablecoin RLUSD stützt die Entwicklung. Wie geht es weiter für Ripple in 2025?

Ripple (XRP) hat sich in 2024 im Konzert der ganz großen Kryptowährungen zurückgemeldet. Zum Jahresende steht XRP mit einer Marktkapitalisierung von gut 120 Milliarden US-Dollar auf Platz Drei der wertvollsten Digitalwährungen, nur Bitcoin und Ethereum drehen ihre Runden noch ein Stockwerk höher. Unter dem Strich hat XRP im Kryptojahr 2024 ein Plus von rund 230 Prozent gemacht. Vor zwölf Monaten notierte die Kryptowährung von Ripple noch um 0,60 US-Dollar, jetzt kurz vor Sylvester sind es über 2,10 US-Dollar. Für XRP ist es ein Comeback, an das nicht mehr viele geglaubt hatten.

Trump Wahlsieg entlastet Ripple im Duell mit der Börsenaufsicht SEC

Denn seit Dezember 2020 war XRP durch eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC belastet und der Rechtsstreit behinderte Ripple in seinem Stammland USA. Anfang August 2024 dann gab es für Ripple zwar erneut einen Teilerfolg vor Gericht, aber schon zwei Monate später legte die SEC Berufung ein. Hilfe kam letztendlich aus der Politik. Mit dem Wahlsieg von Donald Trump am 5. November wurden die Karten für die US-Kryptoindustrie neu gemischt und die Preiskurve von XRP reagierte geradezu euphorisch.

Ripple hatte sich Wahlkampf den Luxus geleistet, krypto-freundliche Kandidaten mit zweistelligen Millionenspenden zu unterstützen. Donald Trump versprach, bei der Börsenaufsicht SEC einen neuen Chef einzusetzen und die Behörde von ihrem „Kampf gegen Krypto“ abzubringen. Ripple CEO Brad Garlinghouse ergatterte schon kurz nach den Wahlen ein Treffen mit Donald Trump und spätestens seitdem wird erwartet, dass das Gerichtsverfahren wegen XRP in 2025 ein schnelles, positives Ende findet.

Der abrupte Stimmungswechsel hat für Ripple die Basis geschaffen, wieder in die Offensive zu gehen. Zuvor waren die Pläne der Krypto-Firma skeptisch betrachtet worden, sich künftig als Finanzdienstleister mit Blockchain-Kompetenz neu zu positionieren. Jetzt aber ohne den Druck der SEC ergeben sich für Ripple Chancen, mit der klassischen Finanzindustrie zu kooperieren. XRP profitiert mächtig von diesen Aussichten.

Ripple ergänzt Portfolio um Stablecoin RLUSD

Zudem hat XRP kurz vor Weihnachten noch einen Krypto-Bruder namens RLUSD bekommen. Ripple verantwortet damit auch einen eigenen Stablecoin, der das XRP Ökosystem abrunden soll, aber auch bei Ethereum (ETH) verfügbar wird. Fachleute beobachten zudem die Entwicklungsarbeit von Ripple, im Netzwerk Smart Contracts zu ermöglichen. Damit könnte es XRP gelingen, Marktanteile in der Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) zu erobern.

Denn bei aller Freude darüber, den Ripple Kurs ohne ständiges Zwischenfunken der SEC zu bestimmen, stehen Garlinghouse und die Führungsetage vor großen Herausforderungen. In dem Gerichtsverfahren legte die SEC eine Beweiskette vor, die zeigen sollte, dass sich XRP nie als Brückenwährung etabliert hat und Ripple im Grunde finanziell abhängig von seiner Kryptowährung ist. Auch wenn diese These jetzt nicht von einem Gericht bewertet werden muss – XRP steht weiter vor der Frage, wo Ripple geldwerte Einsatzfälle für den Altcoin ausmacht.

Von den Ideen, die Sparte NFTs mit Modellen wie Digitaltickets oder Klubmitgliedschaft durch XRP zu erschließen, war in 2024 nicht mehr viel zu hören. Die Initiativen von Ripple, Regierungen und Zentralbanken beim Thema CBDCs zu unterstützen, sind zwar gut für das Image. Doch zum einen scheint das Interesse an solchen staatlichen Kryptowährungen wieder abzukühlen und zum Zweiten ist in den CBDC Konzepten von Ripple kein Platz für XRP vorgesehen.

XRP ETFs in 2025? Ripple zuversichtlich

Besser sieht es für XRP aus, wenn man auf die Erfolge von Bitcoin und Ethereum in 2024 schaut. Die beiden Spitzenreiter unter den Kryptowährungen sind mittlerweile als ETFs an klassischen Börsen vertreten – XRP soll möglichst bald folgen. Ripple Chef Garlinghouse hält XRP ETFs für „unausweichlich“. Anleger dürfen darauf hoffen, dass XRP ETFs in 2025 „grünes Licht“ erhalten und wie bei Bitcoin und Ethereum für spürbare Kapitalzuflüsse sorgen. Aber selbst dann ist nicht geklärt, in welchen Feldern XRP unverzichtbar sein soll.

Ripple selbst erwartet Synergieeffekte zwischen XRP und dem neuen Stablecoin RLUSD. Ob sich eine gesunde Balance ergibt, ist eine offene Frage für 2025. Skeptiker sehen auch ein Szenario, in welchem RLUSD im Ripple System XRP den Rang abläuft. Denn Banken und andere Finanzinstitute, die sich Ripple als Kunden wünscht, haben auch in der Vergangenheit XRP gemieden, die Kursschwankungen des Altcoins passen einfach nicht zu klassischen Geschäftsmodellen.

Fazit: Ripple startet mit Rückenwind für XRP und RLUSD in das Jahr 2025

So optimistisch wie zum diesjährigen Jahreswechsel waren die Kryptomärkte für Ripple schon seit 2017/8 nicht mehr, als XRP letztmals vor diesem Winter über 2 US-Dollar notierte. Investoren trauen Garlinghouse offenbar zu, die Neupositionierung des Unternehmens erfolgreich zu gestalten und bewerten den frischen Stablecoin RLUSD mit Potenzial. Marktführer Tether (USDT) macht mit seinem Stablecoin Gebühreneinnahmen von fast 1 Milliarde US-Dollar im Monat – hier will Ripple aufschließen. Möglich scheint auch, dass Ripple alte Pläne wiederaufnimmt, sich selbst an die Börse zu bringen. Wir allerdings halten fest an Zweifeln, wo und wie XRP im Gesamtgefüge Ripple Alleinstellungsmerkmale entwickelt. Man wird sich in 2025 aber sicher daran gewöhnen, Ripple und XRP differenzierter voneinander zu bewerten, auch weil RLUSD jetzt als drittes Mosaikstück mitspielt.


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