In den USA ist Ripple durch die Auseinandersetzung mit der Börsenaufsicht SEC der wichtigste XRP Partner MoneyGram abhandengekommen. Jetzt erwirbt Ripple von Asiens Tranglo 40 Prozent der Anteile und will dort XRP präsentieren.
Ripple hat XRP immer schon als innovative Lösung für grenzübergreifende Geldtransfers beworben – allerdings blieb das Interesse von Banken an XRP für solche Einsatzzwecke verhalten. So kam Ripple Mitte 2019 auf die Idee, sich mit 50 Millionen US-Dollar bei MoneyGram einzubringen, einem Finanzdienstleister mit eben dem Schwerpunkt von internationalen Überweisungen. MoneyGram sollte der Referenzfall für XRP werden, aber die Liaison währte nur bis März 2021. Anfang des Monats erklärten Ripple und MoneyGram ihre Trennung, Hintergrund war die Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple von Dezember 2020 wegen XRP. Das Verfahren SEC vs. Ripple ist weiter im Gange und währenddessen hat Ripple anscheinend Ersatz für MoneyGram gefunden. In einem Blogbeitrag verkündet Ripple, 40 Prozent der Anteile von Tranglo zu übernehmen.
Tranglo bestätigt den Schritt in einer eigenen Pressemitteilung und auch die Kernbotschaft, dass somit bei den Geschäften von Tranglo XRP für grenzübergreifende Überweisungen als Brückenwährung genutzt werden soll. Tranglo ist hauptsächlich im südostasiatischem Raum tätig und meldete für 2019 rund 20 Millionen durchgeführte Geldtransfers mit einem Gesamtvolumen von etwa 4,6 Milliarden US-Dollar. Dabei setzt man wie MoneyGram oder Western Express auf Partnerbüros in vielen Ländern, die auch Bargeld annehmen und in Minutenschnelle an anderer Stelle wieder zur Auszahlung verfügbar machen. Gerade unter Wanderarbeiter etwa ist dieses Verfahren beliebt, um die daheimgebliebenen Familien zu unterstützen.
Ripple und Tranglo – Befreiungsschlag für XRP?
Ripple und Tranglo weisen unisono daraufhin, dass der Deal noch die Zustimmung von Behörden braucht. Über die Geldsumme, welche Ripple für seine Anteile an Tranglo bezahlt, werden keine Angaben gemacht. Wenn das Geschäft vollzogen ist, sollen zwei hochrangige Ripple Manager in den Vorstand von Tranglo einziehen. Ripple verfügt zwar bereits über eine Repräsentanz in Asien und betreut über diese auch einige Kunden in der Region für sein Netzwerk, die aber auf XRP verzichten. Zumindest auf dem Papier klingt das Investment von Ripple deshalb logisch, eine genauere Bewertung ist aber noch nicht möglich. Bei der Beteiligung an MoneyGram stellte sich neben dem von vielen als überhöht empfunden Einstiegspreis später heraus, dass Ripple MoneyGram nur mit erheblichen Bonuszahlungen in XRP für die Brückenwährung motivieren konnte.
Fazit: XRP und Ripple bangen weiter um Zukunft
Die Nachricht von Ripples Beteiligung an Tranglo konnte den Kurs von XRP nicht erkennbar beeinflussen, XRP steckt seit der Klage der SEC bei Preisen von um 0,50 US-Dollar fest. Ob die US-Richter die Pläne von Ripple mit Tranglo und XRP als Beweis dafür akzeptieren, dass XRP wirklich eher als Krypto-Brückenwährung denn als Wertpapier (Securities) einzustufen ist, bleibt fraglich. Immerhin aber demonstriert Ripple mit Tranglo Handlungsfähigkeit in einer Situation, die in den USA wie ein Damoklesschwert über XRP hängt.
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