Ripple (XRP) will in Irland Krypto-Lizenz für EU beantragen

Ripple (XRP) beabsichtigt, sich in Irland um eine Krypto-Lizenz zu bemühen, die dann in der gesamten Europäischen Union Geschäfte ermöglichen würde. Chefjurist Stuart Alderoty sieht darin Zukunftschancen für Ripple.

Ripple (XRP) muss weiter mehrgleisig fahren: In den USA verhindert das laufende Gerichtsverfahren mit der Börsenaufsicht SEC Expansionspläne von Ripple, doch anderswo auf der Welt will das Krypto-Unternehmen mit XRP wachsen und dabei legal abgesichert vorgehen. In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC sagte Ripples Chefjurist Stuart Alderoty, man bereite für Irland den Antrag einer Krypto-Lizenz vor. Über die dortige Zulassung als Virtual Asset Service Provider (VASP) entscheidet die irische Zentralbank und die hat bereits Lizenzen für Kryptobörsen wie Gemini ausgestellt. Als in Irland registrierter VASP werden durch das sogenannte “Passport-System” legale Geschäfte in der ganzen EU möglich, wie Alderoty betont.

In der EU läuft der Prozess, einheitliche Krypto-Regeln für die gesamte Union aufzustellen. Alderoty begrüßt das Vorhaben als “guten Plan”. Er erwähnt auch, dass Ripple neben dem Status als VASP in Irland auch eine Lizenz für den Umgang mit elektronischem Geld erreichen will. In Ripples Kerngeschäft dient XRP als Brückenwährung, um internationale Finanztransaktionen zu beschleunigen und preiswert abzuwickeln. CEO Brad Garlinghouse hatte vor wenigen Tagen eine glänzende Zwischenbilanz vorgelegt. Alderoty beleuchtet jetzt nochmals, dass die wachsenden Umsätze von Ripple allein auf Märkten außerhalb der USA beruhen, obwohl rund die Hälfte der 750 Mitarbeiter weiterhin in den USA stationiert sind. In Irland sind laut Alderoty momentan zwei Vertreter von Ripple tätig.

Alderoty äußerte sich auch zum Gerichtsverfahren in den USA, welches die SEC im Dezember 2020 einleitete. “Wir stehen am Anfang des Endes dieses Prozesses”, sagte Alderoty, der ein Urteil im ersten Halbjahr 2023 erwartet. Momentan beschäftigt sich das Gericht mit Einlassungen von Verbänden und Unternehmen, die durch den Rechtsstreit um XRP ihre Interessen berührt sehen. Die SEC stuft XRP als zulassungspflichtige Wertpapiere (“Securities”) ein und fordert wegen illegalen Verkaufs von XRP durch Ripple Schadensersatz- und Strafzahlungen von mindestens 1,2 Milliarden US-Dollar. Ripple beruft sich unter anderen auf Ethereum (ETH), wo die SEC (bisher) von einer Regulierung absieht. XRP als früher nach Marktkapitalisierung drittgrößte Kryptowährung ist nach Ansicht von Ripple ebenfalls dafür qualifiziert, ohne Regulierung der SEC eingesetzt werden zu können.

Fazit: Ripple will XRP in der EU legalisieren und neue Märkte erschließen

In den EU-Mitgliedsländern sind Ripple und XRP bisher wenig präsent, man konzentrierte sich in Europa auf den Standort London. Doch die Finanzhauptstadt London ist durch den Brexit nur noch bedingt dafür geeignet, als Ausgangsort für EU-Geschäfte zu dienen. Irland gilt mit niedrigen Steuersätzen und maßvoller Regulierung als attraktiv, um dort auch als Krypto-Unternehmen EU-weite Aktivitäten zu bündeln. So scheint es für Ripple sinnvoll, in Europa den Standort Irland zur Registrierung zu wählen. Die erheblichen Prozessrisiken für Ripple und XRP in den USA sind aber auch damit nicht ausgeräumt.


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