
Die US-Börsenaufsicht SEC hat die Entscheidung über den Antrag von Grayscale auf einen XRP Exchange-Traded Fund (ETF) verschoben. Laut einer am Dienstag eingereichten Mitteilung benötige die Behörde „eine längere Frist“, um zu entscheiden, ob der Antrag für einen Spot-XRP-ETF in den USA genehmigt oder abgelehnt wird.
Nachdem die SEC den Antrag im vergangenen Monat zur Prüfung angenommen hatte, begann eine erste 45-tägige Evaluierungsphase. Diese Frist kann von der Behörde auf bis zu 240 Tage ausgedehnt werden, wobei als nächstes eine Entscheidung bis zum 21. Mai ansteht. Analysten rechnen damit, dass die SEC ihre endgültige Entscheidung bis Mitte Oktober aufschieben könnte. Währenddessen hat Franklin Templeton am Dienstag ebenfalls einen Antrag auf einen Spot-XRP-ETF eingereicht.
Neben Franklin Templeton haben bereits große Finanzakteure wie Canary Capital, WisdomTree, Bitwise, CoinShares und 21Shares XRP-ETF-Anträge bei der SEC eingereicht. Die steigende Anzahl von Anträgen reflektiert die wachsende Nachfrage institutioneller und privater Investoren nach regulierten Krypto-Investmentprodukten.
Die aktuelle XRP-ETF-Welle ist Teil einer breiteren Entwicklung im Sektor der digitalen Vermögenswerte. Nach der erfolgreichen Einführung von Bitcoin-ETFs, die sich als die am schnellsten wachsende ETF-Kategorie der Geschichte etabliert haben, scheint nun auch XRP das Interesse der Wall Street zu wecken. Die Bitcoin-ETFs verwalten mittlerweile fast 100 Milliarden US-Dollar an Vermögen, was zeigt, wie stark das institutionelle Interesse an Kryptowährungen gewachsen ist.
Ripple-CEO Brad Garlinghouse prognostizierte bereits im vergangenen Jahr, dass ein XRP-ETF in den USA „unausweichlich“ sei. Er verwies auf die enorme Nachfrage sowohl von institutionellen als auch von privaten Investoren.
Der XRP-Kurs stieg zuletzt um fast 9 % auf 2,19 US-Dollar, laut CoinGecko-Daten. Obwohl der Preis noch unter dem Nach-Wahl-Hoch von 3,38 US-Dollar liegt, konnte sich XRP im Vergleich zu Bitcoin und Ethereum seit dem 5. November besser behaupten.
Analysten sehen in der Wiederwahl von Donald Trump einen positiven Faktor für XRP. Unter dem früheren SEC-Vorsitzenden Gary Gensler wurde der regulatorische Status von XRP in Frage gestellt, und die Behörde reichte eine Klage gegen Ripple Labs ein. Obwohl die SEC ihre Klage gegen Ripple bisher nicht aufgegeben hat, hat sie in den letzten Monaten mehrere hochkarätige Verfahren gegen Kryptobörsen wie Coinbase und Kraken zurückgefahren.
Ob und wann ein XRP-ETF genehmigt wird, bleibt ungewiss. Die kommenden Monate dürften entscheidend sein, um zu sehen, ob die SEC ihre Haltung gegenüber digitalen Vermögenswerten weiter lockert.
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