Rund 18 Monate nach dem Launch steht Shimmer (SMR) vor unangenehmen Wahrheiten: Die Preiskurve ist tief gefallen und im Netzwerk tut sich wenig. Das IOTA Seitenprojekt Shimmer konnte große Erwartungen nicht erfüllen.
Es ist still geworden um Shimmer (SMR): Mit Notierungen um 0,016 US-Dollar hält sich die Preiskurve von SMR nur knapp über dem Allzeittief und das öffentliche Interesse an Shimmer scheint nahe Null. Im September 2022, vor anderthalb Jahren, war das noch ganz anders. Damals herrschte bei IOTA eine gewisse Euphorie, weil man Shimmer als „wegweisendes“ Seitenprojekt erfolgreich gestartet hatte. Aus jener Zeit stammt auch das Allzeithoch von SMR mit 0,17 US-Dollar – heute 90 Prozent entfernt von aktuellen Preisen.
Um die Situation zu beurteilen, sind weitere Indikatoren aussagekräftig. Gerade einmal rund 30 Accounts werden für Shimmer täglich neu angelegt – was mehr für Stagnation als Aufbruch spricht. Und mit gut 600 aktiven Accounts am Tag herrscht im Shimmer Netzwerk schlicht und einfach Tristesse. Dort trifft sich eine kleine Gruppe von SMR Interessierten, der es nie gelang, nachhaltig neue Mitglieder anzulocken. Dabei versuchte Shimmer zuletzt, mit einer 1 Million US-Dollar schweren Kampagne neues Interesse für sein Ökosystem zu erzeugen.
Aber dieser Airdrop verbreitete allenfalls kurzfristig Effekte. Shimmer sollte und wollte im Bereich Dezentralisierte Finanzen (DeFi) Fuß fassen. Mit dem Freischalten der Ethereum Virtual Machine (EVM) im Netzwerk schuf Shimmer im September 2023, also vor etwa einem halben Jahr, die Voraussetzungen für DeFi im IOTA Ökosystem. Hier sind die Daten von DeFiLlama eindeutig: Als die Airdrop-Kampagne für SMR ausgeschrieben wurde, durfte man sich darüber freuen, dass das für DeFi unter Shimmer angelegte Kapital im Februar auf einen Höchststand von gut 13 Millionen US-Dollar anstieg. Jetzt, wo die Aktion beendet ist, fiel TVL für Shimmer wieder auf unter 5 Millionen US-Dollar zurück – der Einmaleffekt ist komplett verpufft.
Wer ist schuld am Niedergang von Shimmer?
In der Community beginnt derweil bereits das typische Spiel von Schuldzuweisung. IOTA Chef Dominik Schiener schwärmt längst nicht mehr von Shimmer – dabei hatte er das Projekt persönlich angeschoben und beworben. Doch vor einigen Wochen distanzierte sich Schiener mit einem harten Urteil („Ein Token, der im Besitz der Community ist, funktioniert nicht“) in aller Deutlichkeit von SMR, was die Community als rufschädigend empfand. Der Konflikt wurde dann bei Referenden zur Selbstverwaltung von Shimmer und IOTA fortgesetzt.
Offiziell will natürlich noch niemand den Stecker bei Shimmer ganz ziehen. Aber seit dem Wegfall des Handelsplatzes BitForex im Februar ist SMR nur noch bei einer einzigen klassischen Kryptobörse international zu handeln und schon der Einsatz von einigen Tausend US-Dollar beeinflusst die Preiskurve direkt. Klar ist auch: Wenn wie erwartet sehr bald auch bei IOTA selbst die EVM nutzbar wird, gibt es eigentlich keinen nachhalttigen Grund mehr, Geld bei Shimmer einzubringen.
Fazit: Aussichten für Shimmer schwanken zwischen trübe und Abgesang
In unserem Archiv findet sich beispielsweise eine Zwischenbilanz zu Shimmer aus dem Sommer 2023, die auch wenig Optimismus zu liefern hatte. Mittlerweile gibt es mehr Daten zu SMR, wie oben aufgeführt – und es ist fast alles noch schlimmer geworden. Einige wenige Optimisten glauben, dass SMR noch die Chance auf eine Trendwende hat. Ihr Argument: Shimmer soll als geldwertes Testnet nun die Grundlage dafür liefern, die Umstellung von IOTA auf ein dezentralisiertes Netzwerk („Coordicide“) zu liefern. Aber nicht nur die Erfahrungen mit DeFi unter Shimmer für das IOTA Ökosystem legen nahe, dass auch hier Wunschdenken den Sinn für Realitäten verdrängt.
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