Der Konkurrenzkampf zwischen Solana (SOL) und Polygon (MATIC) spitzt sich zu und führende Teammitglieder tragen ihn auch auf Twitter öffentlich aus. Dabei wird mit FUD nicht gespart.
Solana (SOL) ist im Zusammenhang mit dem FTX Crash schwer unter Druck geraten und hat seinen Platz unter den zehn kapitalstärksten Kryptowährungen verloren. Nachgerückt in die TOP 10 ist dafür Polygon (MATIC). Beide Altcoins konzentrieren sich auf Einsatzfälle in den Sparten DeFi und NFTs, ein Wettbewerb zwischen ihnen ist also nichts Neues. Doch als nun für Solana Mert Mumtaz das Wort auf Twitter ergriff, provozierten die Ausführungen des CEO von Helius (ein auf Solana basierendes Projekt) scharfe Gegenwehr aus dem Lager Polygon.
Mert Mumtaz behauptet, Polygon sei nur deshalb so erfolgreich, weil dort wesentlich mehr Risikokapital eingesammelt wurde. Damit würden nun Menschen dafür bezahlt, Polygon zu nutzen, so Mumtaz. Solana hingegen setze seine Reserven dazu ein, technologisch Fortentwicklung abzusichern und Dezentralisierung auszubauen. Diesen Frontalangriff auf MATIC wollte Polygon Mitgründer Sandeep Nailwal nicht unkommentiert lassen und schoss auf Twitter zurück. Eigentlich kümmere er sich nicht um “Ökosysteme, die sich besiegt und neidisch fühlen”, so Nailwal Richtung Solana. Doch im Sinne der Polygon Community müsse er einiges klarstellen.
Genüsslich kontert Nailwal dann, dass Solana maßgeblich durch den “blauäugigen Krypto-Jungen” finanziell gestützt wurde, was auf Sam Bankman-Fried abzielt. Der Gründer von FTX und Alameda Research hatte Solana stets beworben und sein mittlerweile insolventes Krypto-Imperium kontrollierte mindestens 40 Prozent des Gesamtbestands von SOL. Bei Polygon hingegen seien nur rund 5 Prozent aller MATIC im Besitz von Risikokapitalgebern, beschreibt Nailwal eine grundsätzlich gesündere Tokenverteilung.
Auch über technologische Fragen kommen sich Mumtaz und Nailwal in die Haare. Wie könne Mumtaz sich überhaupt erdreisten, Polygon bei Indikatoren wie Dezentralisierung und Kapazitäten zu kritisieren, fragt Nailwal polemisch. Denn schließlich sei es ja Solana, wo monatliche Netzwerkausfälle zur Normalität geworden sind und das Ökosystem darum wieder und wieder in der Praxis unbenutzbar werde, gibt Nailwal zu Protokoll. Die vielen Kommentare beider Lager zu dem Twitter-Twist zeigen: Es ist auch große Emotionalität im Spiel, wenn Solana und Polygon verglichen werden.
Fazit: MATIC im Aufwind – bei Solana liegen Nerven blank
Als größten Pluspunkt von Polygon nennt Nailwal, dass man im Ökosystem von Ethereum (ETH) beheimatet ist, wo sich externe Projekte sich auf gewachsene Strukturen verlassen dürfen. Bei Solana sind ist angelegtes Fremdkapital drastisch zusammengeschrumpft, seitdem FTX und Alameda Research aus dem Rennen sind, wie die Daten von DeFiLlama belegen. Für neutrale Beobachter sind die Argumente aus dem Lager Polygon auch deshalb momentan überzeugender als die Angriffe vonseiten Team Solana. Aggressive Sticheleien gegen Konkurrenten werden Solana nicht die Herausforderung abnehmen, eine Zukunftsstrategie ohne FTX und Sam Bankman-Fried aufzubauen.
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