
Strategy (früher MicroStrategy) plant die Fortsetzung seiner Bitcoin Zukäufe und hat dafür ein Programm aufgelegt, welches 21 Milliarden US-Dollar einsammeln soll. Dafür werden Vorzugsaktien angeboten – Risiko für Bitcoin?
Gut 2 Prozent aller Bitcoin (BTC), die im Umlauf sind, haben sich seit 2020 durch diverse Einkaufsrunden bei MicroStrategy (neuerdings Strategy) angehäuft und die MSTR Aktie zu einem Sonderfall gemacht. Kein anderes Unternehmen weltweit hält so viele Bitcoin wie Strategy und mit den jetzt erreichten 499.096 BTC soll noch lange nicht Schluss seien. Unter dem Titel „ATM Programm“ hat Strategy gestern eine Finanzierungsrunde gestartet, die 21 Milliarden US-Dollar einbringen soll – eine Anspielung auf die 21 Millionen, welche die Höchstmenge aller Bitcoin festlegt.
Strategy wählt für sein neues Programm die ungewöhnliche Methode, Vorzugsaktien mit 8 Prozent Dividendengarantie anzubieten. Der Börsenprospekt für diese Offerte umfasst knapp 40 Seiten und erwähnt Bitcoin mehr als hundertmal, besonders häufig im Zusammenhang mit Risiken. Frühere Finanzierungsrunden und Bitcoin Zukäufe organisierte MicroStrategy bevorzugt durch Kredite, Unternehmensgewinne und Ausgabe von Wandelanleihen für Stammaktien.
Die aggressive Strategie von MicroStrategy hat Kritiker auf den Plan gerufen, welche sich darauf konzentriert, dass der MSTR Aktienwert die Bewertung der Bitcoin Reserve deutlich übertrifft. Dieser Bitcoin Premium Aufschlag in Bezug auf MicroStrategy hatte im letzten Herbst schwindelerregende 300 Prozent erreicht und korrigiert seitdem deutlich. Tagesaktuell erreicht Strategy als Unternehmen an der Börse eine Marktkapitalisierung von gut 60 Milliarden US-Dollar und hält Bitcoin für rund 40 Milliarden US-Dollar – der MSTR Premium Aufschlag auf BTC ist also auf etwa 50 Prozent geschrumpft, aber nach wie vor unübersehbar.
Fazit: Strategy und Bitcoin – eine Ehe für immer?
MicroStrategy Gründer Michael Saylor hat wiederholt versprochen, sein Unternehmen werde nie Bitcoin verkaufen. Aber die Vielzahl von Finanzierungsrunden und deren Methoden, um immer mehr Bitcoin bei sich in HODL Status zu versetzen, wecken Zweifel. Denn Strategy wird Verbindlichkeiten bedienen müssen und ob das auch mittelfristig problemlos funktioniert, hängt maßgeblich damit zusammen, ob die Bitcoin Preiskurve steigt. Im Fall eines Bitcoin Crash käme wohl auch Strategy ins Straucheln, das Ableben von Saylor ist ein anderes Szenario, welches MSTR Optimisten fürchten. Das neue ATM Programm von Strategy wurde an der Börse vorsichtig aufgenommen, 16 Prozent Tagesminus für die MSTR Aktie waren am Montag selbst in einem insgesamt schwachen Börsentag ein Ausreißer nach unten. Bitcoin und Strategy scheinen unzertrennbar miteinander verbunden, aber solche Konstellationen bergen Risiken, die sich erst bei genauerem Nachdenken offenbaren.
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