
Das Wall Street Journal berichtet, der Binance Gründer Changpeng „CZ“ Zhao sage vor der US-Justiz gegen Justin Sun aus, der Tron (TRX) gegründet hat. Dementis sind die Folge, aber beide Krypto-Promis haben ihre Agenda.
Mit Changpeng „CZ“ Zhao von Binance und Justin Sun von Tron (TRX) haben zwei asiatische Gründer die jüngere Krypto-Geschichte geprägt und sind zu Multi-Milliardären geworden. „CZ“ ist auch aufgrund einer mittlerweile abgesessenen Haftstrafe in den USA eine Legende für die Kryptoszene. Doch das Bild bekommt Risse, nachdem das US-Wirtschaftsmagazin Wall Street Journal berichtet, „CZ“ Zhao habe sich auf geheime Deals mit der US-Justiz eingelassen. Dabei liefere der Binance Gründer auch Beweismaterial, welches Justin Sun in Bedrängnis bringen könne, heißt es. Ist der Meldung zu trauen oder wird medial mit Vorurteilen gespielt?
Changpeng „CZ“ Zhao saß für vier Monate hinter Gittern und Binance zahlte 2023 gut 4 Milliarden US-Dollar Strafe in den USA, um diverse Klagen beizulegen. Auf X weist „CZ“ den Bericht des Wall Street Journal entschieden zurück und schreibt, Zeugen der US-Regierung würden beschützt und nicht ins Gefängnis geschickt. Er vermutet, die Journalisten seien „geschmiert“ worden, um seinen Ruf zu beschädigen. Auch Justin Sun meldet sich auf X zu Wort. „CZ“ sei Mentor und enger Freund für ihn, dessen „Verhalten und Prinzipien“ setze höchste Standards. Die beiden demonstrieren also eine gemeinsame Front und teilen gegen das Wall Street Journal aus.
Doch es gibt da auch andere Details in dem Report, welche spannend bleiben und nicht ausdrücklich dementiert werden. So soll Binance derzeit versuchen, dass die neue US-Regierung Aufpasser bei Binance abzieht, welche das US-Geschäft vor Ort beobachten und Teil des Justizdeals waren. Bei Tron und Justin Sun ist es ein offenes Geheimnis, dass der 34-Jährige Nähe zur Trump Familie sucht und dafür Millionen ausgibt. „CZ“ ist mit 48 eine Generation älter und lobt den Krypto-freundlichen Kurs von Trump, bleibt aber persönlich distanziert. Sowohl Justin Sun als auch Changpeng Zhao haben als Gründergestalten der Kryptoszene rechtliche Grauzonen ausgetestet.
Fazit: Versuchter Rufmord gegen „CZ“ und Justin Sun in den USA?
Das Wall Street Journal fährt traditionell einen konservativen Kurs und hat zum Themenfeld Kryptoindustrie schon so manche Falschmeldung produziert. Für die Behauptung, die „Krypto-Brüder“ Changpeng Zhao und Justin Sun würden sich privat hintergehen, liefert das Blatt keine stichhaltigen Beweise und so wirkt der Report nach den Dementis unprofessionell einseitig. Was allerdings auch mitschwingt: Versuchen ausländische Krypto-Pioniere ihre Projekte durch Kontakte zur US-Regierung in Stellung zu bringen und sind im Gegenzug zu Zugeständnissen bereit? Trump lobt sich stets für die „Kunst des Deals“ und gibt sich offen für unkonventionelle Vereinbarungen. Im Weißen Haus gehen andere Krypto-Promis wie Brad Garlinghouse von Ripple (XRP) oder Brian Armstrong von Coinbase bereits ein und aus, für CZ und Justin Sun ist die Tür bislang geschlossen. Hinter den Kulissen aber wollen ganz sicher auch Binance und Tron ein offenes Ohr für ihre Interessen bei Trump erlangen.
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