
Vor knapp drei Jahren hat Elon Musk Twitter für 44 Milliarden US-Dollar übernommen. Nun heißt die Plattform X und so manches hat Musk verändert. Aber spiegelt sich das im auch finanziellen Wert wider?
Elon Musk ist tagtäglich in den Weltnachrichten, in seiner Rolle als engster Vertrauter von US-Präsident Donald Trump zieht er Zorn und Bewunderung auf sich. Für die Kryptoszene ist Musk aus mindestens zwei Gründen relevant: Der 53-Jährige hat seine Sympathien für den Meme-Coin Dogecoin (DOGE) sogar im Kürzel der ihm unterstellten Sondereinheit für staatliche Sparmaßnahmen ausgedrückt – und Musk ist Besitzer von X (früher Twitter). Auf dieser Plattform ballen sich die News und Diskussionen rund um Bitcoin, DOGE und Co., daran hat sich seit der Übernahme von Twitter durch Musk vor drei Jahren für 44 Milliarden US-Dollar nichts geändert.
Aber die Kritiker von Musk haben wiederholt ihre Schadenfreude darüber ausgedrückt, dass der Multimilliardär sich bei seinem Investment in X (Twitter) verhoben habe und der Wert massiv gesunken sei. Musk muss auch miterleben, wie Tesla neuerdings vielerorten boykottiert wird, weil Menschen nicht mehr mit dem exzentrischen Tausendsassa in Verbindung gebracht werden wollen. Im Oktober 2024 berichtete CNN, X sei vermutlich nur noch rund 10 Milliarden US-Dollar Wert, da Musk Werbekunden verprelle und die Plattform Nutzer verliere. Doch nun schreibt die Financial Times, Musk sei es gelungen, dass X an die finanziellen Bewertungen anknüpft, die zur Zeit der Übernahme galten.
44 Milliarden US-Dollar hat Musk für Twitter gezahlt – was ist X jetzt wert?
Musk hatte Twitter von der Börse genommen und die Übernahme unter anderem mit Beteiligung der weltgrößten Kryptobörse Binance gestemmt. Jetzt hätten solche Anteilseigner an X unter sich Beteiligungen verschoben und dabei wieder die 44 Milliarden US-Dollar als Gesamtwert veranschlagt, schreibt die Financial Times. Für die überraschende Wende gäbe es mehrere Gründe:
– X habe für 2024 in vorläufigen Ergebnissen einen Gewinn von 1,2 Milliarden US-Dollar ausgewiesen, in etwa das Niveau der besten Geschäftsjahre von Twitter vor der Übernahme von Musk. Drastische Sparmaßnahmen scheinen zu greifen.
– Fast alle der 12,5 Milliarden Schulden, welche Musk für die Übernahme von Twitter aufnahm, seien mittlerweile an Dritte veräußert worden. Damit sind X und Musk Zinszahlungen für die Kredite kein echtes Thema mehr.
– Musk hat einen Deal umgesetzt, der seinem Unternehmen xAI erlaubt, den Datenschatz von X bei der Weiterentwicklung des KI-Modells Grok zu nutzen. Dafür bekam X 25 Prozent der Anteile an xAI und das KI-Unternehmen wird mit mindestens 45 Milliarden US-Dollar bewertet.
– Seit Musk im Weißen Haus eine Sonderrolle genießt, kehren große Werbekunden wie Amazon und Disney zu X zurück. Und Musk hat damit begonnen, durch kostenpflichtige VIP-Mitgliedschaften bei X neue Einnahmequellen zu erschließen.
– Nicht zuletzt hat Musk das Ziel formuliert, X nach dem Vorbild von WeChat in China zu einer App für alles zu machen. Die Vorbereitungen für die Integration von Zahlungsdiensten laufen unter dem Namen X Money auf Hochtouren und könnten für erhebliche Umsatzsteigerung sorgen, übrigens vermutlich unter Einbeziehung von Bitcoin, DOGE und anderen Kryptowährungen.
Fazit: Ist Elon Musk auch bei X ein genialer Geschäftsmann?
Auch Bloomberg berichtete zuletzt, X nähere sich in der Bewertung den 44 Milliarden US-Dollar von 2022 wieder an. Wie die Financial Times ist Bloomberg für Anleger aufgrund seriöser Berichterstattung Pflichtlektüre. Es scheint, als ob Musk seinen Kritikern Lügen straft und das Ruder bei X auch finanziell umwerfen kann. Bestätigt sich dies, würde Musk bei X an die wirtschaftlichen Erfolge von Tesla, Starlink, SpaceX und weiterer Unternehmen anknüpfen, die er als CEO und/oder Gründer prägt. Man mag die politischen und weltanschaulichen Positionen von Musk ablehnen – doch seinen Ruf als Entrepreneur Nummer Eins seiner Generation hat sich Musk redlich verdient.
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