Der Trend hin zu Vegetarismus und Veganismus hält an. Dennoch haben sich entsprechende Investments in börsennotierte Konzerne zuletzt nicht ausgezahlt, wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht.
Pflanzenbasierte Ersatzprodukte – Produkte pflanzlichen Ursprungs, die Fleisch, Milch, Eier & Co. in Textur, Geschmack oder Aussehen ähneln und diese ersetzen sollen – haben Hochkonjunktur. Lag der weltweite Umsatz hiermit im Jahr 2023 noch bei 52,5 Milliarden US-Dollar, soll der Wert aktuellen Prognosen zufolge bis 2030 auf 161,9 Milliarden US-Dollar ansteigen. Etwa 6 Prozent der Weltbevölkerung ernährt sich vegan, Tendenz: steigend. Hersteller von veganen Ersatzprodukten steuern auf goldene Zeiten zu, könnte man meinen.
Tatsächlich hatten diese zuletzt erhebliche Schwierigkeiten. Der Börsenwert von Beyond Meat schrumpfte binnen dreier Jahre um 92,3 Prozent. Bei Oatly büßten die Aktien indes sogar 93,4 Prozent an Wert ein, Veganz kommt auf ein Minus von 82,6 Prozent.
Ein Blick auf spartenübergreifende Food-Konzerne führt vor Augen, dass auch diese an Marktkapitalisierung verloren haben. Nestle kommt bei einem 3-Jahres-Rückblick auf ein Minus von 5,2 Prozent, bei Kraft Heinz sind es unterdessen Minus 9 Prozent – verglichen mit den Herstellern ausschließlich veganer oder vegetarischer Produkte ein geringer Rückgang.
Dass die “veganen Aktien” zuletzt so schlecht liefen, hat unterschiedliche Gründe. Einer davon: gerade der Veganismus-Trend. Dieser hat nämlich zur Folge, dass konventionelle Hersteller verstärkt auf den veganen Zug aufspringen, wie beispielsweise Nestle, oder auch Dr. Oetker, ein Unternehmen, das die nachhaltigeren und gesünderen Produkte inzwischen sogar als wesentlichen Erfolgsfaktor sieht.
Die Entwicklung scheint eindeutig: wurden im Jahr 2019 in Deutschland noch 56.875 Tonnen vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte hergestellt, waren es 2023 bereits 121.600 Tonnen. Dennoch ist der Warenwert noch vergleichsweise gering: In der Bundesrepublik kommen die Ersatzprodukte auf 0,58 Milliarden Euro, versus 44,8 Milliarden Euro Warenwert bei der Fleischproduktion.
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