Im August 2019 ging die chinesische Plattform PlusToken offline, Grund war ein Exit Scam. Jetzt sind 15 Verantwortliche verurteilt und 4,2 Milliarden US-Dollar in Krypto beschlagnahmt worden. Ob Opfer von PlusToken auf Entschädigung hoffen können, bleibt unklar.
Der Fall PlusToken erschütterte die Kryptoszene im Spätsommer 2019: Kundenguthaben in Bitcoin und Co. im Wert von damals umgerechnet etwa 3 Milliarden US-Dollar waren wie vom Erdboden verschwunden, als die Plattform überraschend schloss. Nun gibt es auch China Nachrichten über die juristische Aufarbeitung des Skandals: Demnach hat ein Berufungsgericht in Yancheng erstinstanzliche Entscheidungen bestätigt, die damit gültig werden. Für 15 Verantwortliche von PlusToken bedeutet das Gefängnisstrafen zwischen 2 und 15 Jahren, verbunden mit Geldstrafen von bis zu 1 Million US-Dollar. Doch noch spannender ist, was mit den Geldern passiert.
Die Masche PlusToken – Hoffnung für Opfer?
Laut lokalen Medienberichten sahen die Richter es als erwiesen an, dass PlusToken mit einem Pyramiden-System zwischen April 2018 und Juni 2019 Gelder von 2,6 Millionen Anlegern einwarben. Diese wurden in Bitcoin und mehrere prominente Altcoins investiert, temporäre Gewinne aber nur an wenige ausgeschüttet. Bei 7 der jetzt Verurteilten konnten die Behörden Vermögen in Krypto sicherstellen, laut Gerichtsunterlagen waren das im einzelnen: 194.775 Bitcoin, 833.083 Ethereum (ETH), 1,4 Millionen Litecoin (LTC), 27,6 Millionen EOS, 74.167 DASH, 487 Millionen Ripple ( XRP), 6 Milliarden DogeCoin (DOGE), 79.581 Bitcoin Cash (BCH) und 213.724 Tether (USDT). Damit bleibt ein Teil der Beute zwar vorerst weiter verschwunden, doch umgerechnet sind die beschlagnahmten Coins aktuell schon 4,2 Milliarden US-Dollar wert.
Im Urteil heißt es, dass mit den sichergestellten Werte gemäß den Gesetzen verfahren wird und Gewinne der Staatskasse zugutekommen sollen. Die Behörden sitzen also auf einem Kryptoschatz und es ist unklar, ob dieser jedenfalls teilweise auch für die Entschädigung der Opfer von PlusToken verwandt wird. Falls Du Gelder bei PlusToken hattest, könnte es sich lohnen, jetzt die Augen offenzuhalten.
Ein weiteres spannendes Detail: Als im März der Kurs von Bitcoin einbrach, vermuteten Fachleute, dass ein Teil der Bitcoins von PlusToken auf den Markt gebracht worden waren und zum Kurssturz führten. Dies darf jetzt als gesichert gelten, denn das Gericht erwähnt erhebliche Summen in Bitcoin, bei denen es Vertretern von PlusToken gelungen sei, diese durch Geldwäsche dem Zugriff zu entziehen. Auch jetzt könnte ein geballter Verkauf der beschlagnahmten Kryptowerte Kursschwankungen hervorrufen.
Fazit: PlusToken geht als Mahnmal in die Kryptogeschichte ein
Die immer wiederkehrenden Versprechen, mit Bitcoin und Co. Geld im Handumdrehen verdienen zu können, hat auch PlusToken angewandt. In Deutschland sind es etwa Bitcoin Trading Bots, die mit automatisierten Gewinnen werben und hinter denen sich fast immer Betrug verbirgt. Die Gutgläubigkeit von Anlegern hatte PlusToken für seine Führungsebene genutzt und dann den wohl größten Exit Scam der Kryptogeschichte hingelegt. Dem Image von Bitcoin und Co. schaden solch kriminellen Machenschaften natürlich. Dabei gibt es doch genügend seriöse Kryptobörsen, die echte Gewinnchancen beim Handel mit BTC und Altcoins bieten – nur musst Du als Anleger Dich natürlich schon selbst um die Strategie kümmern und dies nicht irgendwelchen windigen Plattformen anvertrauen.
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