Vor etwa einem Jahr machte die Nachricht die Runde, dass IOTA im Wert von rund 10 Millionen Euro aus Wallets verschwunden waren. Jetzt hat Europol einen 36-Jährigen festgenommen, Er soll über eine Webseite zur IOTA Seed Generierung an Zugangsdaten gelangt sein.
Wallets für IOTA brauchen gewöhnlicherweise einen 81-stellige Schlüssel. IOTA selbst warnt ausdrücklich davor, bei der Erstellung dieses Passworts Online-Services zu vertrauen. Dennoch scheinen immer noch Menschen die Mühe zu scheuen, sich mit dem Thema sicherer Private Keys zu beschäftigen, wie ein nun offensichtlich aufgeklärter Fall zeigt. Europol meldet, einen 36-Jährigen festgenommen zu haben. Dieser soll eine Webseite namens Iotaseed.io (mittlerweile offline) betrieben haben, die damit warb, sichere und zufällige Schlüssel für IOTA Wallets zu liefern. Als sich zunächst bei der Polizei in Hessen Geschädigte meldeten, deren IOTA Guthaben verschwunden waren, nahm man internationale Ermittlungen auf. Mehr als 85 Opfer soll es gegeben haben, die zusammengezählt IOTA im Wert etwa 10 Millionen Euro vermissten. In Zusammenarbeit von deutscher und britischer Polizei mit der Cyber-Crime Abteilung von Europol gelang es, dem Mann hinter Iotaseed.io zu identifizieren und schließlich in Oxford festzusetzen. Er muss nun einer Anklage wegen Betrug, Diebstahl und Geldwäsche entgegensehen.
Hintergründe zum IOTA-Diebstahl
Wie bekannt wurde agierte der dringend Tatverdächtige in der Krypto-Szene unter dem Namen Norbertvdberg. Um die Glaubwürdigkeit seines Passwort-Generators zu unterstreichen, veröffentliche er demnach bei Github einen angeblichen Source Code des Services. Zunächst habe er Passwörter heimlich gesammelt und dann Mitte Januar 2018 begonnen, IOTA aus den fremden Wallets auf eigene zu transferieren. Ein Student namens Alex Studer zeigt in seinem Blog ausführlich auf, dass die Passwörter von Iotaseed.io weder wirklich zufällig noch geheim waren. Während Europol weder Angaben zur Nationalität des mutmaßlichen Täters noch Gerichtsstand macht, heißt es in englischen Medien, der Mann sei Brite und werde nun voraussichtlich nach Deutschland ausgeliefert. Ob für die Geschädigten eine Chance auf Wiederherstellung ihrer Guthaben besteht, blieb offen.
Was du aus dem Fall lernst
Auch Alex Studer schließt seine Analyse mit den Worten, Paranoia könne eine gute Idee sein, wenn es darum geht, Kryptowährungen zu sichern. Die Passwort-Erzeugung solltest du niemals unbekannten Online-Services überlassen, sondern am besten selbst offline übernehmen. Private Keys sind letztendlich dein Schutz vor Diebstahl deines digitalen Gelds. Mittlerweile ist es auch möglich seine IOTA Guthaben mit Hilfe des Hardware Wallets Ledger Nano S zu sichern. Dabei handelt es sich vermutlich um die sicherste Aufbewahrung eurer Guthaben. Wie das funktioniert zeige ich euch in dem Video.
Wer noch keine IOTA hat kann sie gegen Euro bei eToro kaufen. Gegen Bitcoins und Ethereum wird IOTA bei Binance gehandelt.
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