Blockchains als das Rückgrat der meisten Kryptowährungen sind Datenberge, deren Inhalte sich kaum erschließen auch wenn sie öffentlich sind. Der Suchmaschinengigant Google entwickelt nun Lösungen, die Licht in das Dunkel bringen. Daraus ergeben sich spannende Anwendungsbeispiele.
Aus Sicht von Krypto-Anlegern sind Blockhains hauptsächlich das unbestechliche und transparente Protokoll, mit dem Transaktionen von Kryptowährungen dokumentiert und organisiert werden. Wenn sich Experten von Google eine Blockchain genauer angucken, fangen sie an zu überlegen, wie sich diese schier unendlich lange Kette von Informationen automatisch analysieren lässt. Unter dem Projektnamen Blockchain ETL entwickelt Google-Datenwissenschaftler Allen Day eine entsprechende Software. Seine Vision: Künstliche Suchintelligenz kann beispielsweise Preismanipulationen aufdecken, vor fehlerhaften Smart Contracts warnen, Trends vorhersehen – kurzum: Blockhains zielgerichtet entschlüsseln. Und da man bei Google offenbar erkannt hat, dass Blockchains künftig eine immer größere Rolle spielen werden, hat Day freie Hand bei der Entwicklung seiner Blockchain Tools.
Google und Blockchains – erste Ergebnisse bereits greifbar
Vorgenommen haben sich Day und sein Team bereits die Blockchain von Ethereum. Und siehe da: Anscheinend zeigt die Analyse, dass angeblich autonome Teilnehmer sich zusammenschließen und mit Handel im Kreis versuchen, den Preis von ETH hochzutreiben. Dahinter könnten Kryptobörsen stecken, meint Day. Bei einem Hackathon wies er Programmierer Tomasz Kolinko in die Software ein. Wieder ein Volltreffer: Kolinko analysierte 1,2 Millionen Smart Contracts in der Ethereum-Blockchain und stieß auf 700 Fälle, in denen ein kleiner Zusatz eine unautorisierte Selbstzerstörungsfunktion der Verträge einleiten könnte. Was sonst Analyse-Firmen wie Elementus in tagelangen Arbeit leisten, macht Google schon jetzt in weniger als einer Minute möglich. “Sehr faszinierend und sehr erschreckend”, sagt Kolinko. Die Story eines Hard Forks visualisieren oder nachzuprüfen, wo in der Welt welche Blockchain populär ist — all das soll mit Googles Blockchain ETL schnell und einfach funktionieren. Man hoffe natürlich auch auf weitere Ideen aus der Krypto- und Blockchain-Szene selbst, heißt es. Um die Blockchains durchsuchbar zu machen werden die Daten in Googles BigQuery geladen. Von da aus kann sie dann jeder einfach analysieren.
Blockchain ETL – mehr als ein Thema für Nerds?
Beim Thema Blockchains kristallisiert sich bereits seit geraumer Zeit heraus, dass die Technologie weit über den Handel mit Kryptowährungen hinaus ausstrahlt. Lieferketten, Smart Conctracts, Internet der Dinge, Energiewende – überall werden bereits Blockhains ausprobiert und beweisen so die Zukunftsträchtigkeit. Google wählt einen spannenden Ansatz, seine Kernkompetenz Suchmaschine mit Blockchains zu verbinden. Denke mal nur daran, was sich aus Google Maps entwickelt hat. Ob Blockchain ETL ohne ernsthafte Konkurrenz bleibt, ist kaum zu erwarten. Doch das Projekt zeigt in aller Deutlichkeit, wohin ein Teil der Reise von Ethereum und Co. gehen wird.
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