Im Gerichtsverfahren der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple möchten sich auch mehr als 6.000 Anleger Gehör verschaffen, die XRP halten. Sie befürchten, dass ihre Interessen sonst nicht berücksichtigt werden.
Auf rund 1,3 Milliarden US-Dollar Schadensersatz verklagt die US-Börsenaufsicht SEC das Krypto-Unternehmen Ripple wegen des Verkaufs von XRP. Im Kern geht es um die Frage, ob XRP als Securities (Wertpapier) einzustufen ist und die Verkäufe deshalb genehmigungspflichtig gewesen wären. Nun schalten sich auch private Anleger in das Verfahren ein, vertreten durch den Investor und Anwalt John Deaton. Er schreibt an das Gericht in New York, dass die Anleger unter Umständen andere Interessen als Ripple hätten und deshalb als Prozessbeteiligte zugelassen werden sollten. In einem ergänzenden Schreiben versichert Deaton, im Namen von mehr als 6.000 besorgten XRP Haltern zu sprechen.
Eine erste Eingabe an das Gericht durch Deaton von Januar wurde abgelehnt. Auch dort forderte er, dass man juristisch zwischen Investoren unterscheiden müsse, die XRP direkt von Ripple gekauft haben, und Anlegern, die XRP auf dem Zweitmarkt wie Kryptobörsen erworben haben. Laut Deaton hatte die Bekanntmachung der SEC Klage vor Weihnachten zu einem Kurssturz bei XRP geführt und so 15 Milliarden US-Dollar Verluste verursacht. Tatsächlich fiel der Kurs von XRP von 0,76 US-Dollar auf 0,18 US-Dollar, hat sich aber mittlerweile wieder um 0,50 US-Dollar stabilisiert.
SEC gegen Ripple – Streit mit Symbolcharakter
Ripple kommentierte die Einmischung der privaten Anleger in das laufende Verfahren um XRP nicht. Generell weist Ripple die Vorwürfe der SEC kategorisch zurück und verweist auf andere Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH), die genehmigungsfrei in den USA gehandelt werden dürfen. Allerdings sind bei Ripple die Voraussetzungen anders, wie Fachleute bemerken. Institutionelle Verkäufe durch den Herausgeber von XRP, Ripple, deuten eher auf eine Funktion als Securities hin.
Ob die Anleger nun zu dem Prozess zugelassen werden, ist noch offen. Deaton fordert vorsorglich, dass aus einem eventuellen Entschädigungsfonds von Ripple auch die Kursverluste kompensiert werden sollen. Unklar ist vorerst, ob Deaton zudem die SEC selbst in Haftung nehmen will. Bislang wird schriftlich zwischen SEC und Ripple verhandelt, eine erste Anhörung ist noch nicht terminiert. Im Fokus der Anklage stehen auch Ripple-CEO Brad Garlinghouse und Mitgründer Chris Larsen, die sich beim Verkauf von XRP persönlich um Millionensummen bereichert haben sollen.
Fazit: Hängepartie um XRP
Alle Prozessbeteiligten drängen auf ein zügiges Verfahren. XRP wurde an führenden US-Kryptobörsen ausgelistet und Deaton argumentiert, dass US-Anleger damit derzeit ein nicht-handelbares und dadurch wertloses Gut halten. Ripple wiederum muss um seine Zukunft bangen bei den möglichen Milliardenstrafen. In New York haben die SEC und die Justiz den Ruf, hart gegen Krypto-Unternehmen vorzugehen, um Anleger zu schützen. Oft allerdings enden Verfahren auch in einem außergerichtlichen Vergleich – was aber Ripple für XRP nach bisherigen Informationen nicht anstrebt.
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