Die Deutsche Bank hat eine Studie zu Bitcoin veröffentlicht, die BTC aufgrund der Marktkapitalisierung von gut 1 Billionen US-Dollar mehr Aufmerksamkeit zubilligt. Daraus ergeben sich interessante Vergleiche.
Das anhaltend hohe Preisniveau bei Bitcoin (BTC) hat die Marktkapitalisierung der ältesten und wichtigsten Kryptowährung auf über 1 Billion US-Dollar gehievt. In einer neuen Studie der Deutschen Bank wird dies unter dem Motto zusammengefasst: Bitcoin ist so groß geworden, dass man BTC nicht mehr ignorieren kann. Denn laut den Analysten übersteigt die Marktkapitalisierung von Bitcoin mittlerweile den Wert der im Umlauf befindlichen Fiat Währungen wie Britisches Pfund oder Japanischer Yen. Ausgehend von diesem Fakt werden einige originelle Vergleiche gezogen:
- Bitcoin lasse sich mit Tesla vergleichen, meint die Deutsche Bank. Auch Tesla habe in der öffentlichen Diskussion über Jahre mit dem Konflikt leben müssen, entweder als Heilsbringer oder unseriöses Unternehmen angesehen zu werden. Als Tesla dann mit dem Modell 3 Massenproduktion und der Sprung in die Gewinnzone gelang, stieg auch der Unternehmenswert (abgebildet in Aktien) massiv an und hat traditionelle Autobauer wie Ford und General Motors weit hinter sich gelassen. Auf Bitcoin übertragen: Die kommenden Jahre werden beweisen müssen, ob BTC seinen Platz als wichtigste Kryptowährung verteidigen und mit Leben füllen kann, so die Deutsche Bank.
- Einen Knackpunkt beim Vergleich von Bitcoin mit anderen Anlageklassen wie Aktien oder Gold sei die geringe Liquidität von BTC. So hätten in 2020 etwa Apple Aktien einen Umfang von 270 Prozent der im Umlauf befindlichen Aktien im Börsenhandel erreicht, Bitcoin nur 150 Prozent seiner derzeit zirkulierenden BTC. Beim Vergleich mit Gold fällt der Unterschied noch deutlicher aus: Das tägliche Handelsvolumen mit Gold erreicht demnach 40 Milliarden US-Dollar und Bitcoin davon nur 1,9 Prozent. Kurzum: Bitcoins geringe Liquidität führt zu hoher Volatilität, so die Deutsche Bank.
- Weniger als 30 Prozent der Bitcoin Transaktionen sind für Zahlungsvorgänge bestimmt, schätzt die Deutschen Bank. Zwar nehme die Zahl der Stellen zu, bei denen BTC als Zahlungsmittel akzeptiert werde. Doch im Vergleich zu Fiat Währungen sei Bitcoin weiter meilenweit davon entfernt, als Zahlungsmittel seine Rolle zu finden.
- Den häufig zu hörenden Angriffspunkt, dass Bitcoin ein Energieverschwender sei, entschärft die Deutsche Bank. Zwar verbrauche das System Bitcoin tatsächlich jährlich in etwa so viel Energie wie Holland – doch man solle nicht außer Acht lassen, dass solcher Energiehunger fast zwangsläufig zu Innovationen führe und Bitcoin und Co. Entwicklung und Gebrauch “grüner” Energien vorantreiben könnten.
- Generell geht die Deutschen Bank von einer weiter steigenden Preiskurve bei Bitcoin aus, ohne sich in absoluten Zahlen festzulegen. Als Gründe für den positiven Trend nennt die Studie stark wachsende Nachfrage von institutionellen Investoren nach Bitcoin und Meinungsumfragen. Dort sehen 30 bis 40 Prozent der Millennials in Ländern von China bis USA für Kryptowährungen das klare Potenzial, Bargeld und Kreditkarten zu ersetzen.
Bleibt Bitcoin Trendsetter?
Die Deutsche Bank plant eine Plattform, die den Handel mit Bitcoin und Altcoins sowie damit verbundenen Services anbieten soll. Doch bei allem Optimismus klingt in der Studie durch, dass Bitcoin seine klarer definierte Rolle erst noch finden muss zwischen Eckpunkten wie Wertspeicher, Zahlungsmittel, Anlageklasse und technologischem Pionier. Damit bleibt die Deutsche Bank skeptisch, ob Bitcoin den nächsten Entwicklungsschritt schafft wie es etwa Tesla wohl gelungen ist. Die Studie nennt auch regulatorische Eingriffe der Zentralbanken sowie staatlich gestützte Digitalwährungen (“E-Euro”) als mögliche Herausforderungen für Bitcoin.
Fazit: Bitcoin steht spannende Zukunft bevor
Inmitten all der Analysen, die Bitcoin hochjubeln und sich bei der Vorhersage neuer Allzeithochs übertreffen, ist das Papier der Deutschen Bank angenehm nüchtern. Man erkennt den Stellenwert von Bitcoin mittlerweile ohne weitere Diskussion an, stellt aber gezielt und faktenbasiert empfindliche Fragen zum Zwitterwesen Bitcoin, dessen zukünftige Rolle immer noch nicht entschieden scheint. Bitcoin als “sich selbst erfüllende Prophezeiung” – das hinterfragt die Deutsche Bank smart.
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