Ripple zwingt SEC zur Offenlegung interner Dokumente über XRP, BTC und ETH

Die US-Börsenaufsicht SEC muss Ripple Einsicht in interne Dokumente zu XRP, Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) gewähren. Ripple erhofft sich davon Beweise über Parteilichkeit der SEC in Sachen Kryptowährungen.

Fast ein halbes Jahr ist es nun bereits her, dass die mächtige US-Börsenaufsicht SEC offiziell ein Verfahren gegen Ripple (XRP) eingeleitet hat. Seitdem stecket Ripple in den USA in einer schwierigen Lage, führende Kryptobörsen haben den Handel mit XRP ausgesetzt. Auf ein schnelles Ende des Prozesses ist kaum zu hoffen, wie jüngste Ereignisse zeigen. Zwar hat Ripple in seiner Verteidigungsstrategie einen vermeintlich wichtigen Etappensieg errungen. Das Gericht hat die SEC dazu verpflichtet, interne E-Mails und andere Dokumente zu Beratungen über XRP offenzulegen. Die SEC muss weiter auch entsprechende Dokumente zu Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) bereitstellen. Ripple glaubt, auf Grundlage solcher internen Bewertungen der SEC beweisen zu können, dass die Aufsichtsbehörde bei Kryptowährungen mit zweierlei Maß misst.

Denn während die SEC XRP als Securities (Wertpapiere) einstuft, hatte sie sich in der Vergangenheit für Bitcoin und Ethereum als nicht zuständig erklärt. Falls es dabei bleibt, dass XRP ohne notwendige Genehmigung verkauft wurde, drohen Ripple Schadensersatzzahlungen in Höhe von mindestens 1,3 Milliarden US-Dollar. Kein Wunder also, dass Ripple daran festhält: XRP soll wie BTC und ETH behandelt und nicht von der SEC reguliert werden.

Doch auf die Dokumente, die mutmaßlich die Argumentation von Ripple stützen könnten, muss voraussichtlich noch bis Mitte oder Ende August gewartet werden. Denn die SEC hat das Gericht um eine Fristverlängerung gebeten. In der Eingabe heißt es, es müssten zehntausende von E-Mails gesichtet werden. Zudem müsse man teilweise Rücksprache mit früheren Angestellten halten, um die alten Dokumente richtig einzuschätzen. Dieser Prozess brauche Zeit. Ripple ist davon nicht gerade begeistert und spricht von absichtlicher Prozessverschleppung der SEC.

Fazit: Prozess SEC vs. Ripple wird Einsicht in Krypto-Logik der Börsenaufsicht geben

Für Anleger in XRP ist die anhaltende Hängepartie von Ripple vor Gericht mehr als nur ein Ärgernis, denn sie beeinträchtigt die Chancen auf positive Preisentwicklungen von XRP erheblich. Unbeteiligte Beobachter aber werden die Wartezeit verkraften können. Denn immerhin dürften wir in diesem Sommer schwarz auf weiß zu lesen bekommen, wie die SEC intern zu Entscheidungen darüber gelangt, ob sie eine Kryptowährung als genehmigungspflichtig einstuft und den Herausgebern Schadensersatzzahlungen drohen. Das private Crypto Rating Council prüft diese Frage ebenfalls und sieht etwa bei Stellar (XLM) und Maker (MKR) erhebliche Risiken. So bleibt der Prozess SEC vs. Ripple ein Lackmustest für viele weitere Kryptowährungen in den USA.


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