Ein Projekt namens Sign-in-With Ethereum will es ermöglichen, eine ETH Wallet als Zugangspass für Webdienste aller Art zu nutzen. Etwa Facebook bietet solche Services bereits.
Internet-Nutzer sind es verständlicherweise oft leid, für unterschiedliche Webdienste immer neue Nutzerkonten anzulegen und zu verwalten. Hier kommen ihnen Webriesen wie Facebook, Google und Apple entgegen, die anbieten, ihren dortigen Account auch anderswo im Internet einzusetzen. Damit einher geht aber, private Daten an die Großunternehmen abzugeben. Diesen Zwiespalt will das Projekt Sign-in-With Ethereum aufheben. Hinter Sign-in-With Ethereum stehen die Entwickler von Spruce, die sich auf dezentrale Lösungen für digitale Identitäten spezialisiert haben. In einem Blogpost teilen sie mit, dass die Arbeiten an Sign-in-With Ethereum bereits begonnen haben und von der Ethereum Stiftung finanziell und inhaltlich unterstützt werden.
Das Konzept ist im Grunde simpel: Privatpersonen hinterlegen in ihrer Ethereum Wallet persönliche Daten und nutzen die Wallet dann auch, um sich bei Webdiensten anzumelden. Dabei könne sie selbst entscheiden, welche Daten übermittelt werden sollen. Dazu zählen beispielsweise Namen, Alter und gegebenenfalls auch Kontostand in ETH. Das Krypto-Prinzip “Nicht Deine Keys, nicht Deine Coins” werde so zu “Nicht Deine Keys, nicht Deine Daten” weiterentwickelt. Spure verweist auf Millionen von Menschen, die bereits eine ETH Wallet kontrollieren und auf einzelne Webdienste wie die NFTs Plattform OpenSea, bei der eine Metamask Wallet bereits für das Log-in ausreicht.
Auf einer Webpräsenz werden derzeit Anregungen für Sign-in-With Ethereum gesammelt und hier sollen auch technologische Feinheiten diskutiert werden können. Ziel ist es ausdrücklich, eine Alternative zu Facebook und Co. für digitale Identitäten zu etablieren, welche von einer Vielzahl von Anlaufstellen im Internet akzeptiert werden. In der Kryptobranche arbeitet etwa IOTA intensiv an Identity als Projekt, was Online-Geschäfte und Dienstleistungen erleichtern soll.
Fazit: Sign-in-With Ethereum mit Potenzial
Das Thema digitale Identitäten beschäftigt diverse Branchen. In Deutschland hat das Projekt eines digitalen Führerscheins zuletzt wegen Sicherheitslücken und Kapazitätsproblemen eine Fehlstart hingelegt. Auch im Zusammenhang mit digitalen Impfpässen wegen der Corona Pandemie werden Lösungen ausprobiert, welche die Balance zwischen Privatsphäre und extern überprüfbaren Daten halten sollen.
Sign-in-With Ethereum kann als Pluspunkt für sich in Anspruch nehmen, das gängige ETH Wallets bereits millionenfach im Einsatz sind und zuverlässig funktionieren. Ausgehend von dieser bereits bestehenden Nutzer-Basis ist Potenzial zu erkennen. Andererseits aber haben Facebook, Microsoft, Google und andere ein Interesse daran, ihre Services für digitale Identitäten weiter zu verbreiten. So bleibt abzuwarten, ob sich mittelfristig tatsächlich ein Standard durchsetzt oder ein Flickenteppich für digitale Identitäten bestehen bleibt.
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