El Salvador hat als erster Staat weltweit Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht. Der Internationale Währungsfonds fordert, die Entscheidung zurückzunehmen. Wie wichtig ist BTC überhaupt für El Salvador?
Das kleine El Salvador mit gerade 6,5 Millionen Einwohnern ist seit Juni 2021 für die Kryptoszene zum großen Thema geworden. Denn im Hauruckverfahren beschloss das Parlament auf Vorschlag von Präsident Nayib Bukele vor einem halben Jahr, Bitcoin (BTC) als gesetzliches Zahlungsmittel zuzulassen und im Land dem US-Dollar weitgehend gleichzustellen. Für diesen Schritt wurde El Salvador von fast allen gelobt, die Bitcoin unterstützen. Doch von konservativer Seite kam Kritik, die in dieser Woche durch eine Warnung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ihren vorläufigen Höhepunkt fand.
Wie etwa BBC berichtet, fordert der IWF El Salvador unmissverständlich dazu auf, Bitcoin nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel zu unterstützen. Die jetzige Finanzpolitik von El Salvador stehe einer Kreditlinie vonseiten des IWF im Weg. Bitcoin berge zu viele Risiken. Klar ist, dass der IWF als ein indirekter Währungshüter auch anderswo BTC keinen Status als offizielles Zahlungsmittel zugestehen möchte.
Bitcoin macht weniger als zwei Prozent der Geldreserven von El Salvador aus
Bei Reddit sind unterdessen Fakten zu BTC und der Bedeutung für El Salvador zusammengetragen. Demnach besitzt das Land aktuell knapp 2.000 Bitcoin im Wert von derzeit rund 70 Millionen US-Dollar. Dies entspreche nicht einmal zwei Prozent der staatlichen Reserven, sogar Gold spiele dort mit Rücklagen im Wert von 76 Millionen Dollar eine wichtigere Rolle. Selbst konservative agierende Investmentfonds wie von Fidelity würden ihren Portfolios mittlerweile Bitcoin in einer Größenordnung von zwei Prozent beimischen, um Wachstumsmärkte nicht zu verpassen. Der Tenor der Diskussion bei Reddit lautet: Kritiker von El Salvador polemisieren und die Aussage, Präsident Nayib Bukele gefährde durch Bitcoin die Finanzstabilität seines Landes, sei schlichtweg falsch.
Bukele hat derweil per Twitter seine Position zu den Forderungen des IWF plakativ verdeutlicht. Er postet ein GIF, bei dem BTC zum Spielball des IWF werden soll, aber abprallt. Der starke Mann von El Salvador scheint also keineswegs gewillt, dem IWF beizugeben. Tatsache ist: Präsident Bukele gefällt auch die internationale Aufmerksamkeit, die er bekommt, seitdem er sich in seinem Amt als BTC Pionier profiliert. Die Vorhersagen von Bukele dazu, wie sich Bitcoin in 2022 entwickeln wird, haben beispielsweise Echo weit über El Salvador hinaus gefunden.
Fazit: Bitcoin Abhängigkeit von El Salvador übertrieben, Konflikt mit IWF absehbar
Die vom IWF bemängelte hohe Volatiliät von Bitcoin bestreitet Bukele nicht – im Gegenteil: Der Präsident rühmt sich selbst öffentlich, höchstpersönlich an der Analyse mitzuwirken, wann die Preiskurve von BTC einen Dip zeigt und El Salvador dann seine Bestände aufstockt. Er sieht in dieser Strategie eine Chance, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu mindern und Bürgern von staatlicher Seite Gewinne zu ermöglichen. Der IWF wiederum dürfte viel daran setzen, dass El Salvador nicht zum Präzedenzfall wird. Denn Länder wie Panama, Paraguay oder Venezuela, aber sogar die Türkei denken darüber nach, dem Beispiel El Salvador zu folgen. So könnte sich rasch eine Situation ergeben, in der El Salvador nicht mehr allein mit dem IWF streitet. Für den Moment aber ist eine entscheidende Hintergrundinformation zu dem Konflikt mit dem IWF, dass sich El Salvador in seiner Geldpolitik und Aufstellung von Reserven bei weitem nicht so abhängig macht von Bitcoin wie von Kritikern behauptet.
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