Hinter den dramatisch abgestürzten Kryptowährungen Terra (LUNA) und UST (TerraUSD) steht das Unternehmen Terraform Labs. Dort haben die drei Leiter der Rechtsabteilung sich zügig verabschiedet.
Anleger und Kryptobranche gleichermaßen sind auch eine Woche nach dem milliardenschweren Zusammenbruch des Ökosystems von Terra (LUNA) damit beschäftigt, Wunden zu lecken. Während grundsätzlich klar ist, wie eine nicht mehr zu stoppende Abwärtsspirale beim Stablecoin UST (TerraUSD) in Gang kam, stellen sich viele die Frage, wie das Fiasko sauber abgewickelt wird. Dabei dürfte Terraform Labs als das Krypto-Unternehmen hinter LUNA und UST eine wichtige Rolle spielen. Doch der Firma mit Sitz in Singapur sind die wichtigsten internen Juristen abhandengekommen.
Gleich drei leitende Anwälte von Terraform Labs haben sich in den letzten Tagen zurückgezogen. Marc Goldich war seit August 2021 Chef der Rechtsabteilung, wie sein LinkedIn Profil zeigt, und scheint jetzt auf der Suche nach einem neuen Job zu sein. Noah Axler hat sich laut LinkedIn Profil nach nur fünf Monaten von Terraform Labs zurückgezogen, wo er vorher für Regulierungsfragen und Rechtsstreitigkeiten verantwortlich zeichnete. Und Lawrence Florio war ebenfalls erst zum Jahresanfang bei Terraform Labs eingestiegen und kümmerte sich leitend juristisch um allgemeine Belange. Alle drei kommentierten ihren Rückzug bislang nicht.
Terraform Labs erklärte unterdessen, dass man im Zuge der “herausfordernden Ereignisse” einige Mitarbeiter verloren habe. Dem Vernehmen nach werden Rechtsangelegenheiten auch zu LUNA und UST bis auf Weiteres an externe Anwälte ausgelagert. Dort könnten etwa Untersuchungen von US-Behörden drohen, die generell Anlegerschutz hochstellen.
Terraform Labs CEO Do Kwon träumt von Neustart
Zumindest der Gründer und Chef von Terra, Do Kwon, will derweil weiterhin an seiner Vision festhalten. Er hat bei Twitter einen Plan skizziert, wie LUNA durch einen Hard Fork einen Neustart probieren könne. Eine von Do Kwon initiierte Probeabstimmung zu dem Plan zeigt aber mehr als 90 Prozent Nein-Stimmen. Offen für den Vorschlag scheinen einige Entwickler zu sein, welche die Blockchain von Terra weiterhin als fortschrittlich rühmen.
Fazit: Aufarbeitung von Zusammenbruch bei Terra wird dauern
Bei den Rettungsversuchen für UST und LUNA wurden auch umgerechnet 3,5 Milliarden Reserven der Stiftung Luna Foundation Guard (LFG) genutzt und die LFG hat nach eigenen Angaben jetzt nur noch maximal 250 Millionen US-Dollar in Krypto auf den Konten. Um den Einsatz der Reserven ranken sich Gerüchte, sie hätten vor allem Großinvestoren bei Terra den Notausstieg ermöglicht. Hier wird Aufarbeitung ebenso notwendig sein wie etwa bei Fragen, ob Do Kwon persönlich Verantwortung übernehmen muss. Anleger müssen realistischerweise davon ausgehen, dass die letzten Reserven im Ökosystem von Terra für Entschädigung bei Weitem nicht ausreichen.
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