KodakOne, ein Start-up mit deutscher Beteiligung, will eigentlich mithilfe einer Blockchain das Copyright-Management von Fotos organisieren. Mit der Kryptowährung KodakCoin soll zudem die Bezahlung von Bildrechten erleichtert werden. Aber jetzt werfen Dienstleister KodakOne vor, Rechnungen im großen Stil unbezahlt zu lassen.
Als im Januar 2018 das deutsche Start-up Ryde stolz verkündete, mit der ikonischen Fotomarke Kodak zu kooperieren, berichteten die Medien weltweit über den Coup. Angeheizt wurde das Interesse durch die Ankündigung, Fotografen beim Wahren ihrer Copyrights mit einer eigenen Blockchain zu unterstützen und eine eigene Kryptowährung namens KodakCoin zu launchen. Jetzt aber ist KodakOne unter juristischem und öffentlichem Beschuss. Wie das Fachportal Hard Fork berichtet, machen englische Anwälte im Auftrag von KodakOne-Dienstleistern mehr als 125.000 US-Dollar ausstehende Zahlungen geltend. Demnach sollen Leistungen von Headhuntern und für die technische Umsetzung der neuen Plattform nicht bezahlt worden sein. KodakOne ließ verlauten, die Forderungen seien umstritten, die Gerichte müssten entscheiden.
KodakOne und das Fallbeispiel Armel Nene
In einem separaten Fall hat Armel Nene das Geschäftsgebaren von KodakOne in einem Beitrag auf LinkeIn ausführlich dokumentiert. Demnach wurde Nene angeheuert, um das Blockchain-Team von KodakOne zu leiten. Er habe aus nächster Nähe miterlebt, wie der ICO des KodakCoin scheiterte und wie zugleich die Führungsebene von KodakOne auf großen Fuß lebte. Nene schreibt weiter, er habe über Monate hinweg sein zugesichertes Gehalt nicht erhalten. Im Oktober 218 habe das Technik-Team von KodakOne geschlossen das Unternehmen verlassen, auch wegen unbezahlter Gehälter. Nene selbst stoppte seinen eigenen Angaben zufolge die Arbeit KodakOne im September 2018. Er wirft KodakOne vor, Investoren und Angestellte im großen Stil zu prellen. KodakOne hingegen kontert, sich rechtliche Schritte gegen Nene wegen Rufschädigung vorzubehalten.
KodakOne und der KodakCoin – wie geht es weiter?
Ein Blick auf die Roadmap von KodakOne läßt zumindest den Schluss zu, dass die ambitionierten Ziele zeitlich nicht eingehalten werden. Die Vorwürfe in Sachen Zahlungsmoral schaden auf jedem Fall dem Image. Von außen betrachtet wirken sie plausibler als die dürren Erklärungen von KodakOne selbst. Auffällig ist, dass KodakOne auf seinen Social-Media-Kanälen zwar nach neuem Personal Ausschau hält und sich selbst feiert, aber substanzielle Fortschritte in seinen Zielen als Dienstleister nicht vermelden kann. Bahnt sich da das Ende eines Blockchain-Märchens an? Die nächsten Monate werden Klarheit schaffen.
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