Cardano (ADA): Phase Voltaire rollt langsam an – Selbstverwaltung versprochen

Bei Cardano (ADA) sind das Krypto-Unternehmen Input Output und Gründer Charles Hoskinson bislang die strategischen Entscheider. Mit dem Eintritt in die Entwicklungsphase Voltaire soll Cardano Selbstverwaltung erlangen.

Cardano (ADA) hat Ende September mit dem Upgrade Vasil einen wichtigen Meilenstein in seinen Entwicklungsplänen bewältigt. Aufbruchstimmung spiegelt die Preiskurve von Cardano aber auch nach Vasil nicht wieder – ADA verharrt bei Ständen unter 0,50 US-Dollar und die erhofften neue Anwendungsfälle bleiben Mangelware. Nichtsdestotrotz geht Gründer Charles Hoskinson öffentlich in der Offensive und beschwört per Twitter die kommende Ära Voltaire für Cardano herbei. In dieser Entwicklungsphase werde das Ökosystem von ADA in die Hände von Millionen Nutzern und Entwicklern übergehen, so Hoskinson, und damit der Kryptoindustrie vormachen, wie dezentralisierte Führung funktioniere.

Dazu muss man wissen: Cardano erhebt seit seinem Launch in 2017 den Anspruch, bei der Fortentwicklung streng wissenschaftlich vorzugehen und hat in seinem Zeitplan Epochen definiert, die von jeweils einem Schwerpunktthema dominiert werden. Die entsprechende offizielle Roadmap von Cardano setzt die Ära Voltaire als abschließende Nummer fünf unter den Titel “Verwaltung”, mit Vasil bewegt sich Cardano in der vierten Ära “Basho” zum Thema Skalierung. Das strategische Sagen bei Cardano haben seit dem Start Gründer Hoskinson und das Krypto-Unternehmen Input Output. Sie entscheiden beispielsweise, wann ein Upgrade reif ist für den Launch bei ADA im Mainnet.

Solch ein Vorgehen ist auch bei anderen wichtigen Kryptowährungen keine Seltenheit. Um Entwicklungsarbeit konzentriert voranzutreiben, werden etwa auch bei Solana (SOL) oder Chainlink (LINK) Stiftungen, Gründern und/oder Krypto-Unternehmen die Führungsrolle übertragen. Anderseits ist Dezentralisierung Grundprinzip von Bitcoin und Co. – und eine zentrale Instanz deshalb unbeliebt. Mit der Ankündigung von Phase Voltaire für Cardano übernimmt Hoskinson also auch Argumente, die ADA mittel- und langfristig durch fortgeschrittene Dezentralisierung attraktiver machen sollen.

Von Input Output gab es im September 2020 einen Blogpost, der skizzierte, wie sich die Voltaire Ära einmal im Tagesgeschäft von Cardano auswirken könnte. Dabei solle gewährleistet sein, dass über Einnahmen bei den Transaktionsgebühren ein Entwicklungsfonds für Cardano aufgebaut werde. Über dessen Verwendung sollen dann einmal ADA Anleger selbst per Abstimmung entscheiden. Um mit ADA als Stimmzettel künftig Referenden zu organisieren, hat Cardano ein anonymes Stimmsystem entwickelt und testet dies auch bereits unter den Namen “Katalysator”.

Fazit: Cardano setzt sich weiter große Ziele

Über Details zur Ausgestaltung von Krypto-Referenden lässt sich trefflich streiten, bei IOTA etwa möchte man knappe Entscheidungsergebnisse vermeiden, um ein Spalten der Community zu verhindern. So wird auch bei Cardano vorhersehbar noch Diskussionsbedarf bestehen, wie man in der Ära Voltaire die Selbstverwaltung für ADA konkret regelt.

Skeptiker hingegen werden die Einlassungen von Hoskinson in die Richtung interpretieren, von den eigentlichen Problemen bei Cardano ablenken zu wollen. Den eigentlich erwarten Anleger derzeit Informationen dazu, wann das nächste vorgesehene Upgrade Hydra angepeilt wird – welches noch nicht zur Ära Voltaire gehört. Denn Cardano hat in Sachen Skalierbarkeit und leistungsfähigen Smart Contracts weiterhin Nachholbedarf, um die Expansion des Ökosystems nachhaltig in Gang zu bringen. Diese Herausforderung prägt die Preiskurve von ADA bis auf Weiteres deutlich stärker als eine angedachte Revolution der Entscheidungsstruktur im Ökosystem.


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