Ripple (XRP): Prominenter Anwalt schaltet sich in alte US-Sammelklage ein

Während Ripple (XRP) im Prozess gegen die SEC auf ein Urteil warten muss, nimmt an anderen juristischen Fronten die Dynamik zu. In einer Sammelklage von 2020 meldet sich Krypto-Anwalt John Deaton zu Wort.

Wer sich regelmäßig mit Ripple (XRP) beschäftigt, der weiß: Die Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple ist zwar der wichtigste Rechtsstreit, den es zu bestehen gilt. Doch auch schon vorher hatten wiederholt enttäuschte XRP Anleger gegen Ripple Prozesse angestrengt, etwa Anfang 2020 mittels einer Sammelklage in Kalifornien. Dieses Gerichtsverfahren pausierte, doch jetzt scheinen sich die Prozessparteien auf eine Fortsetzung vorzubereiten. Dabei bekommt Ripple Beistand vom prominenten Krypto-Anwalt John Deaton, dessen Antrag auf Zuordnung als sogenannter “Amicus Curiae” positiv beschieden wurde.

Deaton vertritt bereits im Fall SEC vs. Ripple private XRP Anleger, die das regulatorische Eingreifen der Behörde ablehnen. Die SEC stuft XRP als “Securities” (Wertpapier) ein und will Straf- und Entschädigungszahlungen für den mutmaßlich illegalen Verkauf von Ripples Kryptowährung erreichen. Auch bei der Sammelklage in Kalifornien ist die Frage nach dem juristischen Status von XRP Dreh- und Angelpunkt. Als “Amicus Curiae” ist Deaton nun berechtigt, die Interessen seiner Mandanten vorzutragen, auch wenn sie bisher nicht an dem Verfahren beteiligt waren.

Per Twitter verbreitet Deaton die Einschätzung des unabhängigen Anwalts James Filan, dass mindestens 75.000 XRP Anleger sich den durch die Sammelklage erhobenen Ansprüchen auf Entschädigung ausdrücklich nicht anschließen wollen. Zudem will Deaton wie schon im Fall LBRY vs. SEC erreichen, Verkäufe von XRP auf Sekundärmärkten wie etwa Kryptobörsen als legal erklären zu lassen. Ripple dürfte diese Strategie von Deaton begrüßen, schließlich kommt sie XRP zugute.

Fazit: Ripple und XRP vor juristischer Nervenprobe

So weit bekannt werden andere Klagen als die der SEC gegen Ripple und XRP vorerst nicht vorrangig behandelt, weil die Gerichte das im ersten Halbjahr 2023 erwartete übergeordnete Urteil aus dem Mammutprozess berücksichtigen wollen. Dort war es Deaton nach Ansicht von Beobachtern gelungen, die Linie der SEC zu erschüttern, indem er vorführte, dass sich viele Anleger von der SEC nicht berücksichtigt fühlen und auf freien Handel mit XRP pochen. Auch die von Deaton erreichte wichtige Unterscheidung zwischen Sekundärmärkten und Direktverkauf von LBRY hat in der Kryptoszene Beifall gefunden, weil sie auf XRP übertragen werden könnte. Aber festzuhalten gilt parallel: Die juristische Nervenprobe für Ripple um XRP geht weiter und ein Freispruch ist keinesfalls garantiert.


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