Ripple: Kann Urteil im Fall LBRY den Weg freimachen für XRP bei Coinbase?

Ripple (XRP) ist seit gut zwei Jahren an allen führenden Kryptobörsen in den USA ausgelistet wegen des Prozesses gegen die Börsenaufsicht SEC. Doch eine Wende im Verfahren SEC gegen LBRY könnte XRP helfen.

Ripple (XRP) befindet sich in einer verzwickten Situation: Seit der Klage der US-Börsenaufsicht SEC vom Dezember 2020 gegen Ripple haben sich Kryptobörsen für ihr US-Geschäft entschieden, den Handel mit XRP auszusetzen. Coinbase beispielsweise begründete diesen Schritt ausdrücklich mit dem Rechtsstreit zwischen SEC und Ripple wegen XRP. Aktuell aber werden Stimmen häufiger und lauter, die von Coinbase und Co. ein Umdenken fordern und die Wiederaufnahme des Handels mit XRP. Gestützt wird diese Forderung auf einen Teilerfolg, der in einem Berufungsverfahren im Fall SEC gegen LBRY errungen wurde.

LBRY hatte im November 2022 eine krachenden Niederlage gegen die SEC vor Gericht hinnehmen müssen und Kommentatoren verglichen den Fall mit XRP. Doch auch auf Bestreben des unabhängigen Krypto-Anwalts John Deaton ging die Sache LBRY noch einmal in die Berufung. Anschließend schilderte Deaton in einem Interview, dass sich die richterliche Beurteilung von LBRY in einem entscheidenden Detail geändert habe. Demnach wurde klargestellt, dass der An- und Verkauf von LBRY auf Sekundärmärkten nicht unter die Regulierungen SEC falle. Der Direktverkauf von LBRY durch das Projektteam bleibt aber illegal, hier sei LBRY vergleichbar mit Wertpapieren (“Securities”) angeboten worden.

Dieser kleine, aber feine Unterschied wird von Ripple Befürwortern so interpretiert, dass Kryptobörsen den Handel mit XRP wieder zulassen könnten, da diese eben Sekundärmärkte darstellen. Selbst LBRY ruft per Twitter Coinbase dazu auf, das jüngste Urteil zu berücksichtigen und XRP wieder zu listen. Twitter-Nutzer wie Mr. B XRP erinnern daran, dass Coinbase weiterhin eine Informationsseite zu XRP bereithält und im Grunde nur einen Knopf drücken müsse, um den Handel mit XRP wieder zuzulassen.

Fazit: Kehrt XRP schon vor Gerichtsurteil wieder zu Coinbase und Co zurück?

Von Ripple CEO Brad Garlinghouse ist ebenso wie von Coinbase und der SEC bisher kein direkter Kommentar zu Parallelen mit dem Fall LBRY bekannt. Coinbase ist in den USA die bekannteste Kryptobörse und selbst schon wiederholt in Rechtsstreitigkeiten mit der SEC verwickelt gewesen. Dass sie aus dieser Situation nun für XRP den Vorreiter übernimmt, gilt als unwahrscheinlich. Auch die Webseite XRP Relist, die automatisiert den Status von Ripple an Kryptobörsen ausliest, kann weiterhin keinen großen Anbieter finden, der den Handel mit XRP in den USA ermöglicht. So könnte die Revision in Sachen LBRY zwar für Ripple ein gutes Vorzeichen sein, wird aber wohl nicht zu einem frühzeitigen Börsen-Comeback von XRP führen. Hier ist weiter das Urteil im Verfahren SEC vs. Ripple abzuwarten, welches spätestens im Juni vorliegen soll.


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