Bitpanda und Coinbase vereinbaren Zusammenarbeit für Krypto-Service

Die in Wien beheimatete Kryptobörse Bitpanda und der US-Konkurrent Coinbase haben eine Kooperation vereinbart, bei der die Amerikaner ihre Angebote mit technologischer Hilfe aus Österreich international vertreiben wollen.

In der Kryptoindustrie findet ein spannender Schulterschluss statt: Denn wie Bitpanda per Blogbeitrag mitteilt, werde man in Partnerschaft mit Coinbase “die Zukunft des digitalen Investments” aufbauen. In ihren Kerngeschäften als Kryptobörsen sind Bitpanda und Coinbase eigentlich Konkurrenten. Die ungewöhnliche Kooperation soll sich laut Bitpanda darauf konzentrieren, dass Coinbase eigene Angebote unkompliziert in Märkten außerhalb den USA vertreiben kann. Dazu wird Bitpanda Technology Solutions eingesetzt, welches unter anderem den Handel mit Kryptowährungen für Banken als Service organisiert. Coinbase bringe in die Partnerschaft große Liquidität ein und einen bestehenden Kundenstamm, schreibt Bitpanda weiter.

Zuletzt wurde Bitpanda im August 2021 in einer Finanzierungsrunde mit gut 4 Milliarden US-Dollar bewertet (aktuell würde die Bewertung vermutlich deutlich tiefer liegen) – Coinbase als börsennotiertes Unternehmen ist aktuell gut 13 Milliarden US-Dollar wert. Verbindend sei, dass beide Unternehmen Krypto und Blockchain-Technologie als Möglichkeiten betrachten, weltweit für mehr finanzielle Freiheit zu sorgen, heißt es in der Mitteilung. Im Heimatmarkt USA legt sich Coinbase derzeit mit der Börsenaufsicht SEC an und kritisiert juristische Unklarheiten.

Bitpanda wiederum kann mit seiner österreichischen Lizenz im EU-Raum tätig sein und verweist auf bereits bestehende Zusammenarbeiten mit der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, den Fintechs N26 und Lydia sowie anderen großen Namen. Im Kern organisiert Bitpanda Technology Solutions für solche Kunden die Krypto-Sparte und hier kann nun auch Coinbase darauf zugreifen. Ein Vorteil sei, dass man neue Services schnell auf den Markt bringen könne, hieß es. Als die EU vor gut einem Monat das neue Regulierungspaket MiCA für den Kryptosektor beschlossen hat, gehörte Coinbase zu den ersten Gratulanten.

Fazit: Bitpanda und Coinbase – ungleiches Duo mit Potenzial

Auch wenn die Zusammenarbeit zwischen Coinbase und Bitpanda zunächst auf Technologie und Liquidität beschränkt sein soll, lassen sich daraus Perspektiven herleiten. Der EU-Markt wird für US-Kryptounternehmen wegen transparenter Regulierung zunehmend spannend und Bitpanda mit einem Bündel an Lizenzen ist deshalb für den wesentlichen größeren Marktteilnehmer Coinbase ein aussichtsreicher Partner. Ob im Hintergrund bei Coinbase auch über eine Übernahme von Bitpanda nachgedacht wird, lässt sich nicht ausschließen. Für private Kunden von Bitpanda oder Coinbase wird sich durch die Kooperation vorerst nichts ändern, aber das internationale Standing der beiden Handelsplätze dürfte sich verbessern auch bei der Heranführung von institutionellen Kunden an den Handel mit Kryptowährungen.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*