Der umstrittene Seriengründer Julian Hosp wirbt neuerdings für Bitcoin NFTs – denn seine Geschäftspartner haben dafür eine Handelsplattform namens Ordzaar gestartet. Andere Projekte von Hosp für Kunden bleiben verlustbringend.
Julian Hosp hat wieder einmal einen Krypto-Trend für sich entdeckt: Bitcoin NFTs, auch als Bitcoin Ordinals bekannt, sind sein neuestes Steckenpferd. Ordzaar heißt die entsprechende Plattform, der Namen wurde aus Ordinals und Bazar gebildet. Co-Gründer dort ist Hosps alter Weggefährte U-Zyn Chua, der gemeinsam mit ihm auch schon CakeDeFi (jetzt Bake) und DeFiChain gestartet hat und in beiden Projekten auch weiter involviert ist(!). Die Info gibt zu denken, denn so attraktiv die Krypto-Initiativen von Julian Hosp auch klingen mögen – für Anleger sind sie meistens ein Verlustgeschäft.
Wir haben dies zuletzt für CakeDeFi im Juni dokumentiert. Seitdem ist der dortige „Stablecoin“ Decentralized USD (DUSD) weiterhin massiv entfernt von der versprochenen 1:1 Anbindung an den US-Dollar und notiert derzeit unter 0,40 US-Dollar. Der native Token im Ökosystem, DeFiChain (DFI) ist auf 0,30 US-Dollar abgestürzt. Anleger haben dort viel Geld verloren und wir möchten an dieser Stelle noch einmal an unsere Warnung vor DeFiChain aus dem Sommer 2022 erinnern. Damals stand der DFI Preis noch bei über 1 US Dollar.
Nun also sollen Bitcoin NFTs der Experten-Tipp sein, mit dem Hosps Kumpanen Investoren anlocken wollen. Tatsächlich gibt es solche NFTs, die auf der Blockchain von Bitcoin dokumentiert werden, erst seit Beginn des Jahres und sie haben sich unter dem Begriff Bitcoin Ordinals zu einem spannenden Nischenmarkt entwickelt. Die von Julian Hosp gepushte Plattform Ordzaar will mit Gebührenfreiheit und bekannten Künstlern punkten, heißt es in einer Pressemtteilung.
Allerdings wundert es uns schon, dass U-Zyn Chua so viel Zeit für das neue Projekt aufbringen kann. Denn DeFiChain hängt in den Seilen und könnte die volle Aufmerksamkeit der Gründer Julian Hosp und U-Zyn Chua wohl gut gebrauchen. Eine Umbenennung von Cake in Bake DeFi führte zwar dazu, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Warnung löschte. Aber nicht deshalb, weil das Projekt plötzlich seriös geworden wäre, sondern weil mit der Umbenennung auch eine neue Domain für die Internetpräsenz genutzt wird. Die BaFin will nun erneut prüfen (Spoiler Alert: Es wird sicher eine neue Warnung geben).
Fazit: Strippenzieher Julian Hosp – Vorsicht bleibt angesagt
Wer die Krypto-Karriere von Julian Hosp über die Jahre verfolgt hat, erinnert sich auch noch an Projekte wie TenX oder Lyoness, ein Pyramidensystem. Sie haben mit DeFiChain gemeinsam, dass private Anleger dort nur in Ausnahmefällen zu Gewinnen gekommen sind. Es gibt wenig Anlass für die Vermutung, dass sich dies mit Bitcoin Ordinals und Ordzaar ändert. Wir meinen: Wenn Julian Hosp ein Projekt anpreist, ist es erfahrungsgemäß besser, Finger und Geld davon wegzulassen.
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