Ripple (XRP): Darum ist die SEC nicht zu einer außergerichtlichen Lösung bereit

Die US-Börsenaufsicht SEC verfolgt Ripple (XRP) seit Dezember 2020 juristisch und lässt davon auch nach einer ersten Gerichtsniederlage im Juli nicht ab. Warum können sich die beiden Parteien nicht auf einen Vergleich einigen?

Ripple (XRP) ist in der Kryptoszene zum Symbol für Widerstand gegen Überregulierung geworden, erstmals hat sich ein großes Blockchain-Unternehmen entschieden und vorerst auch juristisch erfolgreich gegen Vormundschaft der US-Börsenaufsicht SEC gewehrt. Mitte Juli sprach ein Gericht in New York nach zweieinhalb Jahren Prozesszeit XRP frei von der Einstufung durch die SEC, dass Ripples Kryptowährung Wertpapiere („securities“) darstelle und deshalb regulierungspflichtig sei. Doch jetzt, wo das Verfahren in die Verlängerung geht, wird auch wieder darüber spekuliert, ob nicht ein außergerichtlicher Vergleich zwischen SEC und Ripple wegen XRP nicht die beste Lösung sei.

Der XRP Anlegeranwalt John Deaton glaubt aber nicht daran, dass die SEC bereit zu einem Einlenken ist. In einer Audiokonferenz sagte Deaton, die SEC werde allenfalls dann Kompromissbereitschaft gegenüber Ripple signalisieren, wenn andere laufende Gerichtsverfahren der Behörde nicht davon beeinflusst würden. Aber beispielsweise bei der Klage der SEC gegen die Kryptobörse Coinbase stehen ein gutes Dutzend Altcoins im Mittelpunkt, welche die Regulierer ebenfalls als Wertpapiere betrachten, so Deaton. Schon deshalb könne sich die SEC nicht zu einem Vergleich im Fall XRP einlassen.

Aber auch Ripple selbst hatte – soweit bekannt – nie auf einen Vergleich mit der SEC hingearbeitet. Stattdessen wendete man mehr als 100 Millionen US-Dollar auf, um der SEC gerichtlich Paroli zu bieten. Nun fühlt sich Ripple für XRP in der stärkeren Position. CEO Brad Garlinghouse sagte zuletzt, die SEC kümmere sich gar nicht mehr um Argumente, sondern nur um ihre Prozessniederlage. „Ein Güterzug hat die Argumente von (SEC-Chef Gary) Gensler überrollt“, so Garlinghouse in Bezug auf die Meinung der Behörde, Kryptowährungen als Wertpapiere unter ihre Aufsicht zu stellen.

Fazit: Ripple, XRP und SEC – Kompromiss scheint unmöglich

Anleger wie Du werden sich weiter daran gewöhnen müssen, dass Stimmung und Trends am Kryptomarkt von Aktionen der SEC spürbar beeinflusst werden. Ripple mit XRP ist ein prominentes Beispiel, doch etwa auch die Frage über die SEC-Zulassung von Bitcoin ETFs birgt kursrelevantes Potenzial. Unsere Einschätzung: Unter Gary Gensler wird die SEC ihren krypto-feindlichen Kurs fortsetzen und auch bei juristischen Niederlagen nicht korrigieren, sondern wie bei Ripple und XRP auf Berufungsverfahren hoffen.


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