Ripple (XRP) Zukunftspläne: Finanzdienstleister mit Blockchain-Kompetenz

In Sachen XRP ist Ripple noch auf ein Urteil im Verfahren mit der US-Börsenaufsicht SEC angewiesen. Schon jetzt skizziert man Zukunftspläne, die neben einem Ripple Stablecoin Dienstleistungen beinhalten.

Eine Mini-Rallye der Ripple Kryptowährung XRP ist bei Niveaus von um 0,60 US-Dollar zum Erliegen gekommen, das weiter nicht entschiedene Gerichtsverfahren mit der US-Börsenaufsicht SEC scheint ein Bremsklotz. Aber Ripple plant schon für die Zukunft und schickt einmal mehr Vorstand Monica Long vor, um Eigenwerbung zu betreiben. Ihr aktueller offizieller Blogpost stellt ein Ripple vor, das „die Zukunft der finanziellen Infrastruktur mit Blockchain und Digitalwerten baut“. Weg von dem Krypto-Unternehmen mit XRP im Zentrum also soll die Reise von Ripple gehen und in Richtung integrierter Finanzdienstleister führen.

Long wählt als Kunstgriff den Blick auf die Vergangenheit von 2014, als XRP seine ersten Monate an den Kryptobörsen erlebte und in Cents notiert wurde. Damals existierte Ethereum (ETH) noch gar nicht, Bitcoin (BTC) war weniger als 20 US-Dollar wert und die noch junge Kryptobranche agierte oft in legalen Graufeldern. Heute bewege sich Ripple in einem ganz anderen Umfeld, so Long. In der EU greife mit MiCA ein praxisorientiertes Gesetzespaket für den Kryptosektor, in den USA sorgen Bitcoin ETFs für Furore und Finanzunternehmen wie PayPal haben längst Krypto in die Portfolios aufgenommen.

Dementsprechend verändere sich auch Ripple, schreibt Long, die Blockchain aber bleibe Basis. XRPL, die Blockhain von Ripple, habe seit 2012 mehr als 2,8 Milliarden Transaktionen organisiert, ohne einen einzigen Ausfall oder Hack. Und mit XRP kombiniert habe Ripple beweisen, das man grenzübergreifende Zahlungen schneller, preiswerter und transparenter als die veralteten Systeme der Finanzindustrie abwickeln könne. Internationale Zahlungsdienste sollen auch künftig das Profil von Ripple beherrschen, schreibt Long, der geplante Stablecoin RLUSD werde dazu beitragen.

Aus Metaco wird Ripple Custody

Mit dem Ripple Stablecoin werde man aber auch in der Lage sein, Dezentralisierte Finanzen (DeFi) an Kunden auszurollen. Besonders wichtig zudem: Aus dem 2023 übernommenen Schweizer FinTech Metaco wird jetzt Ripple Custody, also ein Dienstleister für die Aufbewahrung von Digitalwerten. Metaco hat Bankkunden wie HSBC und Société Générale mitgebracht, hier soll ein neues Ripple Büro in Genf und zusätzliche Manpower laut Long die Expansion unterstützen.

Ein weiterer interessanter Schritt: Ripple wird sein Angebot im Bereich Liquiditätslösungen (bekannt als ODL (On Demand Liquidity)) mit seinen Dienstleistungen für (internationalen) Zahlungen zusammenführen, Ripple Payments heißt dann das Gesamtpaket. Dieses verfüge in mehr als 80 Märkten weltweit über Optionen für Auszahlungen in Landeswährungen und sei damit bestens aufgestellt, schwärmt Long. Natürlich dürfen auch Buzzwords wie Web3 oder TradFi in ihren Ausführungen nicht fehlen, aber sie bleiben wie XRP eher Nebensache.

Fazit: Ripple im Wandel – Nebenrolle für XRP

Das Ziel, welches Long für Ripple ausruft, ist die globale Nummer Eins zu werden im Bereich Dienstleister für Finanzservices mit Digitalwerten. Alles aus einer Hand soll es bei Ripple geben, wenn es um Bitcoin und Co. sowie künftig tokenisierte Vermögenswerte, institutionelles DeFi und mehr geht. Das ist gar nicht so abwegig, Ripple hat technologisches Know-how über mehr als ein Jahrzehnt erarbeitet, die XRLP Blockchain als Referenz und bei Übernahmen wie von Metaco zuletzt ein potenziell gutes Händchen beweisen. Aber für XRP Anleger sind diese Pläne trotzdem eine bittere Pille, denn der Ripple Stablecoin wird vorhersehbar zur Konkurrenz im eigenen Haus und neue geldwerte Anwendungsfälle für XRP sind nicht in Sicht. Auch ein Börsengang von Ripple ist nicht vom Tisch und XRP dabei mehr Hindernis als Mutmacher. Dies sollten Anleger berücksichtigen, wenn sie sich mit XRP auseinandersetzen.


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