Ripple will Börsengang prüfen, wenn XRP Prozess mit US-Börsenaufsicht beendet ist

Ripple (XRP) denkt laut CEO Brad Garlinghouse über den Gang an die Börse nach. Voraussetzung sei allerdings, das seit Ende 2020 laufende Gerichtsverfahren mit der US-Börsenaufsicht SEC abzuschließen.

Ripple ist nach Ansicht von CEO Brad Garlinghouse ein aussichtsreicher Kandidat für einen Börsengang. Garlinghouse machte entsprechende Aussagen in einem Interview mit dem TV-Sender CNBC während des Weltwirtschaftsforums in Davos. Realistischerweise fügte Garlinghouse aber auch an, dass Börsenpläne von Ripple erst dann reifen könnten, wenn der Mammutprozess um XRP ein Ende findet.

Die US-Börsenaufsicht SEC klagt wegen Ripples Kryptowährung XRP, die ihrer Ansicht nach Wertpapiere (Securities) darstellt und deswegen nicht ohne Genehmigung hätte verkauft werden dürfen. Neben Ripple als Unternehmen finden sich auch Garlinghouse und Vorstandsvorsitzender Chris Larsen persönlich auf der Anklagebank. Fast anderthalb Jahre nach Beginn des Verfahrens bleiben die Fronten verhärtet, Beobachter sehen aber die SEC zunehmend auf der Verliererspur. Ein Urteil wird frühestens für Ende 2022 erwartet, eine außergerichtliche Einigung ist nach wie vor nicht ausgeschlossen.

Ripple hat sich geschäftlich auf internationale Überweisungen spezialisiert und setzt dabei auch XRP als Brückenwährung ein. Ziel war und ist es, bestehenden Systemen wie SWIFT eine volldigitale Alternative entgegenzusetzen, welche Gebühren einspart und deutlich schneller funktioniert. Aus dem Bankensektor hat Ripple für seine Technologie immer wieder Anerkennung und auch Kunden gefunden, die aber meistens auf das optionale XRP verzichteten. Ob Garlinghouse in seinen Überlegungen zu Ripple an der Börse XRP miteinbezieht, ließ er offen.

Ripple an der Börse – viel Zukunftsmusik

Schon Anfang 2020 hatte Garlinghouse darüber schwadroniert, Ripple an die Börse zu bringen. Der Großinvestor SBI Group erregte sogar während des laufenden XRP Prozesses Aufsehen mit der Ansage, sobald das Verfahren zu Ende sei, werde Ripple reif für die Börse sein. Mit dieser Vorgeschichte sind die jüngsten Äußerungen von Garlinghouse weniger spektakulär als von manchen angenommen.

Interessanter ist es da schon, das mögliche Umfeld von Ripple an der Börse zu betrachten. Die US-Kryptobörse Coinbase etwa hatte im Mai 2021 ein insgesamt gelungenes Börsendebüt in New York erlebt. Doch von anfänglichen Notierungen von deutlich über 300 US-Dollar ist die Coinbase Aktie gut ein Jahr später auf Stände von knapp 70 US-Dollar abgerutscht, die Flaute am Kryptomarkt und weltwirtschaftliche Unsicherheiten zeigen deutliche Spuren. Auch Neobroker wie Robinhood haben an der Börse in den letzten Monaten deutlich Federn gelassen. Die Handelsplattform eToro wiederum hat ihren geplanten Börsengang wieder und wieder verschoben und es mehren sich Gerüchte, dass das Vorhaben vorerst abgeblasen ist. Denn der Markt und Investoren scheinen aktuell nicht auf Börsenneulinge zu warten, die mit Krypto in Verbindung gebracht werden.

Fazit: Ripple träumt von Zukunftsperspektiven – aber XRP weiter Bremsblock

Im CNBC-Interview schwärmt Garlinghouse auch erneut von XRP und betont, wie gut sich die Nutzung von XRP als Brückenwährung außerhalb den USA entwickelt. In der Preiskurve von XRP aber findet sich dieses Optimismus nicht wieder, rund 50 Prozent Minus stehen dort für Ripple seit Jahresbeginn zu Buch. So bleibt es wie gehabt: Solange die SEC Klage wie ein Damoklesschwert über Ripple und XRP schwebt, wirken alle Zukunftspläne spekulativ.


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