DeFiChain (DFI) ist unter 2 Cent gefallen und verzeichnet damit ein neues Allzeittief. Bei dem Projekt von Julian Hosp streiten sich Entwickler und Community. Der Hintergrund zu DeFiChain erstaunt Beobachter.
Auf dem Friedhof für fehlgeschlagene Krypto-Projekte sichert sich DeFiChain (DFI) einen passenden Platz. Das von Julian Hosp mitgegründete Projekt setzt seinen Absturz fort, DeFiChain notiert nach einem Wochenminus von 20 Prozent unter 2 Cent – so wenig war DFI noch nie wert. Die Auflösungserscheinungen zeigen sich auch in einem Streit zwischen Entwicklern und der DeFiChain Community, den Kritikerin Lorena B. auf X nacherzählt.
Bereits vergangene Woche wurde zu DeFiChain bekannt, dass sogenannte „Freezer“ mit langfristig angelegten DFI für Kunden aus Singapur vorzeitig aufgelöst werden. Hier berief sich Bake, das Krypto-Unternehmen von Julian Hosp, auf neue regulatorische Vorschriften in dem Stadtstaat. Laut Lorena B. nutzte Bake die Situation, um zusätzlich 12 Millionen DFI aus eigenen Beständen abzuverkaufen. Ein zweites Drama spielt sich parallel ab, bei dem die von Bake bezahlten Entwickler nicht gewillt scheinen, Entscheidungen der Community umzusetzen.
Denn bei DeFiChain läuft derzeit ein Referendum, bei dem darüber abgestimmt wird, alle „Freezer“ weltweit von den Haltefristen von 5 beziehungsweise 10 Jahren zu befreien. Für die Preisentwicklung von DeFiChain wäre das vorhersehbar Gift, wenn erneut massiv DFI zum Abverkauf den Markt strömen. So zeichnet sich bei der noch bis zum 14. Oktober angesetzten Abstimmung deutliche Ablehnung zu der Frage ab, alle „Freezer“ aufzulösen. Julian Hosp kommentiert die Angelegenheit nicht öffentlich. Klar ist aber: Bake, wo Hosp als CEO fungiert, hat ein Interesse daran, Verantwortung für DeFiChain komplett abzustreifen. Die „Freezer“ sind dabei ein letztes Hindernis.
Bekannt ist auch, dass die DeFiChain Entwickler bereits ein Stück Code vorbereitet und online gestellt haben, welches bei Aktivierung die „Freezer“ ausschalten würden. In der Community wird lautstark gefordert, diesen kritischen Code zu löschen, damit nicht doch „aus Versehen“ der Status der „Freezer“ geändert wird. Doch die Entwickler ignorieren diese Aufforderung und blocken auch Wortmeldungen zu dem Thema, hat Lorena in der Telegram Gruppe von DeFiChain beobachtet. Sie macht darauf aufmerksam, dass der Generalschlüssel für den Code von DeFiChain wahrscheinlich bei Bake und den dortigen Entwicklern lagert. Kurzum: Wo auch von Julian Hosp mit Dezentralisierung geworben wurde, könnte in Wirklichkeit ein einzelner den Hebel umlegen und alle „Freezer“ freischalten – ganz gleich, wie das theoretisch bindende Referendum ausgeht.
Fazit: Tollhaus DeFiChain – Julian Hosp schweigt eisern
Der Leumund von Julian Hosp ist durch dessen frühere Projekte Lyoness und TenX schwer beschädigt und Misstrauen in seine Aktionen auch deshalb gerechtfertigt. Eigentlich wäre es seine Aufgabe, als CEO von Bake ein Machtwort zu sprechen und dafür zu sorgen, das strittige Stück Code zu entfernen, damit nicht mehr über die Zukunft der „Freezer“ spekuliert werden kann. Doch Hosp hat sich rargemacht und greift nicht ein bei dem Streit zwischen DeFiChain Entwicklern und Community, der Richtung Eskalierung treibt. Wie gesagt: Auf dem Krypto-Friedhof ist für DeFiChain bereits ein Platz reserviert.
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