Bitcoin ist unter die Preismarke von 100.000 US-Dollar gefallen, Altcoins wie Ethereum, Solana oder Dogecoin erleben ein Tagesminus von 10 Prozent und mehr. Ist das eine Korrektur nach wochenlanger Rallye oder mehr?
Die Vorweihnachtsstimmung an den Kryptomärkten ist jäh gestört: Bitcoin als Leitwährung ist in einen Abwärtsstrudel geraten und notiert am Freitagmorgen bei um 95.000 US-Dollar – die Serie von neuen Allzeithochs über 100.000 US-Dollar ist damit abgerissen. Seit gestern Abend schreiben auch Altcoins reihum rote Zahlen, Ethereum (ETH) rutschte 10 Prozent ins Minus, Solana (SOL) 14 Prozent, Dogecoin macht 17 Prozent Tagesminus und Cardano (ADA) 14 Prozent. Es gibt einige Gründe, die den überraschenden Abschwung verursacht haben könnten:
– Die Entscheidung der US-Notenbank Fed, den Leitzins um 0,25 Prozent zu senken, war erwartet und eigentlich stützen solche Zinssenkungen die Preiskurve von Bitcoin. Aber die Fed deutete zudem an, dass die Inflation in den USA ein Problem bleibt und der Leitzins in 2025 nicht mehr rasch reduziert wird. Dieser makroökonomische Ausblick hat auch klassische Börsen leicht ins Minus getrieben, wovon sich Bitcoin und Co. nur selten abkoppeln können.
– Die US-Altcoins Solana, Cardano und Dogecoin als Liebling von Elon Musk hatten nach dem Wahlsieg von Donald Trump mächtig zugelegt – Gewinnmitnahmen und mögliche Überbewertung von ADA, SOL, DOGE und anderen sind ein Teil des Puzzles.
– Die Bitcoin ETFs in den USA haben am Donnerstag einen rabenschwarzen Tag erwischt. Die Daten von SoSo zeigen, dass die Serie von 15 Börsentagen ununterbrochenem Kapitalzufluss für die Bitcoin ETFs ein jähes Ende fanden. 680 Millionen US-Dollar wurden von den Bitcoin ETFs an einem Tag abgezogen – ein Negativrekord seit dem Debüt im Januar.
– Die aggressive Strategie von MicroStrategy bei Bitcoin Zukäufen weckt Bedenken, ob die MSTR Aktie noch fair bewertet wird oder sich als systemisches Risiko für die BTC Preisentwicklung entpuppt.
– Ebenfalls gibt es erhebliche Zweifel daran, ob die von Donald Trump versprochene staatliche Bitcoin Reserve der USA Wirklichkeit wird – dieser Plan gilt neben den Bitcoin ETFs als Auslöser für den jüngsten Bitcoin Boom.
Fazit: Schwieriges Jahresende für Bitcoin und Co. – Crash befürchtet
Bei der tagesaktuellen Analyse der spürbaren Kursverluste von Bitcoin wirkt es wie ein Zusammenkommen mehrerer Faktoren, die den Stein ins Rollen brachten. Dass dann Altcoins von Ethereum über Solana bis Dogecoin und Cardano noch deutlicher einbrechen, ist keine Überraschung, sondern verdeutlicht den Status von BTC als Krypto-Leitwährung. Wir hatten übrigens gerade gestern eine Infografik im Programm, die sich um mögliche Warnsignale für einen Bitcoin Crash dreht.
Für den Moment hoffen Anleger und andere Marktteilnehmer, dass die relative Bitcoin Schwäche als Preiskorrektur zu lesen ist und kein Vorzeichen für eine Negativserie. Aber die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist kompliziert, klassische Börsen für Bitcoin ETFs sind an vielen Tagen geschlossen. Nervosität von heute kann morgen schon in Panik umschlagen – langjährige Bitcoin Anleger kennen diese Dynamiken und Volatilität. Sie können sich aber auch damit trösten, dass Bitcoin aus solchen Situationen stets wiedererstarkt zurückkehrte und Altcoins ohnehin risikobehafteter als BTC sind.
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