
Im Bitcoin Netzwerk ist die sogenannte Hashrate in dieser Woche auf ein Jahrestief gefallen. Als möglicher Grund gilt ein geheimes Bitcoin Mining Programm im Iran, das durch US-Bomben zerstört sein könnte.
Wer sich etwas näher mit Bitcoin (BTC) beschäftigt, dem ist in diesen Tagen aufgefallen: Die Hashrate im Netzwerk ist auffällig schnell und stark gesunken und hat zwischenzeitlich ein Jahrestief erreicht. Wir erklären Dir, was das bedeutet, wie es dazu kommen konnte und warum Anleger die Bitcoin Hashrate im Auge behalten sollten:
1. Das dezentrale Bitcoin Netzwerk stützt sich auf Nodes und Miner weltweit, die Rechnerkapazitäten beisteuern. Deren Gesamtleistung wird als Hashrate bezeichnet und in EH/s (quintillion per Second, deutsch: Trillion per Sekunde) gemessen. Vor zwei Wochen noch lag die Hashrate bei einem Rekordhoch von zeitweise knapp über 1.000 EH/s, dann knickte sie etappenweise bis auf ein Jahrestief von rund 670 EH/s Anfang dieser Woche ein. Sichtbar ist das etwa beim Datendienst Blockchain. Grundsätzlich gilt: Je höher die Bitcoin Hashrate, desto besser die Sicherheit, weil einzelne Akteure keine 51-Prozent Mehrheit erreichen können, die Manipulationen erlauben würde.
2. Für Bitcoin Miner ist die Hashrate ein zentraler Indikator. Denn das BTC Netzwerk ändert die Schwierigkeit für das Finden neuer Blöcke automatisch nach jeweils 2016 Blöcken, was in etwa alle zwei Wochen passiert. Hohe Hashrate bedeutet hier höhere Schwierigkeit, bei fallender Hashrate wird auch das Finden neuer Blöcke für Bitcoin Miner einfacher. Durch den Mechanismus soll sichergestellt werden, dass ungefähr alle zehn Minuten ein neuer Block in der Bitcoin Blockchain entsteht.
3. Ein Einbruch der Bitcoin Hashrate um rund 30 Prozent in wenigen Tagen wie gerade jetzt ist ein sehr ungewöhnliches Ereignis. Fachleute erinnert dies an den Sommer 2021, als China Bitcoin Minern den Strom abdrehte und damit große Rechnerkapazitäten vom Netz genommen wurden.
4. Diesmal lautet eine populäre Theorie, dass bei den Bombenangriffen der USA auf iranische Atomanlagen auch geheimgehaltene Bitcoin Miner Einrichtungen getroffen wurden. Iran hatte Bitcoin Mining in 2019 legalisiert und soll bis zu 5 Prozent Marktanteile gehalten haben. Das Land ist durch Sanktionen vom internationale Banksystem ausgeschlossen und Bitcoin als digitale Reservewährung ist für Iran eine Option, um Schlupflöcher zu finden.
5. Andere Experten glauben hingegen, dass der derzeitige Einbruch der Bitcoin Hashrate auf eine Hitzewelle in den USA zurückzuführen ist. Wenn dort Klimaanlagen auf Volllast laufen, steht Bitcoin Minern in den USA weniger Elektrizität zur Verfügung, so die These.
6. Ein dritter Erklärungsversuch wäre, dass Bitcoin Miner aus eigener Entscheidung Rechnerkapazitäten heruntergefahren haben. Dies ist etwa dann zu beobachten, wenn der BTC Preis fällt und Bitcoin Mining tendenziell mehr Kosten als Einnahmen hervorbringt. Doch bei jetzigen Bitcoin Preisen von über 100.000 US-Dollar scheint dies sehr unwahrscheinlich – im Gegenteil: Längerfristige Trends bei der Bitcoin Hashrate zeigen stetige Zunahme parallel zu steigenden BTC Preisen.
Fazit: Bitcoin Hashrate sinkt – aber Niveau weiter auf beruhigendem Niveau
Einig sind sich Fachleute: Die jetzigen Niveaus von um 700 EH/s bei der Bitcoin Hashrate sind völlig ausreichend, um Stabilität und Sicherheit im Netzwerk zu garantieren. Historisch betrachtet lag die BTC Hashrate bei der Bitcoin Rallye in 2021 beispielsweise unter 200 EH/s, seitdem hat sich die an das Netzwerk angeschlossene Rechnerkapazität also vervielfacht. Ob der Einbruch der Hashrate nun auf Zerstörung von Bitcoin Minern im Iran oder Strommangel in den USA wegen Hitzewelle beruht, ist insofern nebensächlich. Auch eine Kombination beider Dynamiken scheint gut möglich. Für Dich als Anleger lohnt sich aber gelegentlich ein Blick auf die Bitcoin Hashrate, weil sie auch mit BTC Preisentwicklungen verglichen werden kann.
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