Bitcoin (BTC): Schwierigkeitsgrad für das Mining sinkt drastisch

Das Bitcoin Mining Verbot in China zeigt Auswirkungen: Bei der vorgegebenen regelmäßigen Anpassung des Schwierigkeitsgrads für das Bitcoin Mining hat automatisiert eine drastische Vereinfachung eingesetzt.

Bitcoin (BTC) hat am Samstag technologisch eine historische Zäsur erlebt. Denn der Schwierigkeitsgrad für das Bitcoin Mining wurde automatisiert um fast 28 Prozent gesenkt, eine solch heftige Anpassung hat Bitcoin in seiner Geschichte noch nie erlebt. Was ist da also passiert?

Im Konzept von Bitcoin wird angestrebt, dass etwa alle zehn Minuten ein neuer Block in die Blockchain geschrieben wird. Jeder Block dokumentiert eine Handvoll von validierten Transaktionen und die Bitcoin Miner werden dafür mit Transaktionsgebühren und Block Rewards belohnt. Ein neuer Block wird durch das Lösen eines kryptografischen Rätsels erzeugt und der Schwierigkeitsgrad der Rätsel wird immer nach 2.016 Blöcken an die Rechenkapazität (hashrate) im Netzwerk von Bitcoin angepasst. Dieser ausgekugelte Mechanismus zielt darauf ab, das System Bitcoin ewig stabil zu halten.

Ende Juni nun hatten die Behörden in China damit begonnen, dort ansässigen Bitcoin Minern den Strom abzudrehen. Damit wollen sie offiziell den Stromverbrauch durch Bitcoin senken und Klimabelastung verhindern. Dieser Schritt drückte sich sofort in einem Einbruch der Hahsrate bei BTC aus, denn bislang waren Bitcoin Miner aus China die größte Gruppe weltweit. Die praktischen Auswirkungen spürten Nutzer beispielsweise am 27. Juni, als es mehrfach um 20 Minuten dauerte, bis ein neuer Block in der Blockchain von Bitcoin erschien. Das angestrebte Durchschnittstempo für Transaktionen bei BTC wurde damit deutlich verfehlt.

Deshalb griff nun die Korrektur des Schwierigkeitsgrads für Bitcoin Mining so kräftig zu wie noch nie zuvor. In Zahlen war der Schwierigkeitsgrad vor dem Samstag bei 19.932.791.027.262 angesiedelt, jetzt sind es 14.363.025.673.659. Als Satoshi Nakamoto im Januar 2009 die Blockchain für BTC in Gang setzte, war der Schwierigkeitsgrad 1.

Nun also sollte sich die Wartezeit auf neue Blöcke wieder bei 10 Minuten einpendeln und parallel dazu sinken übrigens die Transaction Fees wieder, aktuell von vorher etwa 10 US-Dollar auf nun 6 US-Dollar durchschnittlich. Theoretisch bedeutet der gesunkene Schwierigkeitsgrad für die verbliebenen Bitcoin Miner auch ein profitableres Geschäft, denn sie müssen weniger Rechnerkapazitäten aufwenden, womit sich der teure Stromverbrauch reduziert.

Fazit: Bitcoin Mining und Preiskurve von BTC

Da die Hashrate bei Bitcoin in Echtzeit gemessen wird, war die Korrektur beim Schwierigkeitsgrad für das Bitcoin Mining vorhersehbar. Ein nachhaltiger Einfluss auf die Preiskurve von Bitcoin war nicht zu beobachten, BTC pendelt weiterhin um 34.000 US-Dollar.

Der nächste Stichtag für die Anpassung des Schwierigkeitsgrads beim Bitcoin Mining ist voraussichtlich der 19. Juli. Derzeit sortieren sich Bitcoin Miner neu, die chinesischen Marktteilnehmer suchen nach anderen Ländern für ihr Business. Die Daten von BTC.com legen tendenziell nah, dass der Schwierigkeitsgrad für Bitcoin Miner bei der nächsten Anpassung nochmals nach unten geht.

Was sich aktuell technologisch bei Bitcoin abspielt, demonstriert, wie ausgefeilt sich das System automatisch an Gegebenheiten anpasst. Wer sich nun Sorgen macht, dass durch gesunkene Hashrate auch die Sicherheit leidet, sei beruhigt: Im historischen Vergleich liegen Schwierigkeitsgrad für Miner und deren absoluten Rechnerkapazitäten weiterhin in Bereichen, die weit über den Levels vom ersten Bitcoin Boom zum Jahreswechsel 2017/8 stehen. Damit zeigt sich der technologische Unterbau von BTC so robust wie konzipiert.


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2 Kommentare

  1. Hallo Guido,
    du schreibst: Ein neuer Block wird durch das Lösen eines kryptografischen Rätsels erzeugt.
    Woher kommen diese Rätsel ?
    Und wer verändert den Schwierigkeitsgrad ?
    Ist das alles autonom oder stecken da Menschen dahinter?

    Vielen dank
    Michael

    • Im Prinzip muss ein Miner ein Hash finden. Das ist einfach gesagt eine Zahlenbuchstaben Kombination. Es werden also einfach nur stumpf Kombinationen durchprobiert. Je mehr Miner es gibt um so schwieriger (länger) wird diese Zahlenbuchstaben Kombination (da mehr Miner und somit mehr Rechenpower dazu führt, dass mehr Kombinationen pro Sekunde durchprobiert werden können). Das ist im Bitcoin Code so verankert. Alle 2016 Blocks (also etwa alle 14 Tage) wird die Schwierigkeit der Kombination automatisch geändert je nachdem wie viele Miner im Netzwerk sind und wie viele Blöcke im Durchschnitt gefunden wurden. Die Schwierigkeit wird immer etwa so angepasst, dass nur etwa alle 10 Minuten ein Block gefunden wird. Das passiert wie gesagt alles automatisch mit dem Bitcoin Code.

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