XRP knackt Allzeithoch von 2018 – Darum hat Ripple einen Lauf

XRP (Ripple) ist über Nacht auf Notierungen von gut 3,60 US-Dollar geklettert und hat damit sein bisheriger Allzeithoch aus 2018 übertroffen. Der aktuelle Erfolg von Ripple und XRP hat viel mit der US-Politik zu tun.

Damit hatte längst nicht jeder mehr gerechnet: Für die Ripple Kryptowährung XRP stand seit mehr als einem halben Jahrzehnt ein Allzeithoch von 3,40 US-Dollar aus 2018 zu Buche und diese Marke schien für viele auf immer und ewig zementiert. Doch seit dem Wahlsieg von Donald Trump im letzten November hat XRP wieder Morgenluft geschnuppert und am frühen Morgen trieb die Preiskurve bis auf 3,65 US-Dollar, was ein neues Allzeithoch bedeutet. Erstmals in der Geschichte von Ripple steht nun auch eine Marktkapitalisierung von über 200 Milliarden US-Dollar hinter XRP – was macht den traditionsreichen Altcoin plötzlich so wertvoll?

Ripple CEO Brad Garlinghouse hatte schon gestern Abend per X einen Hinweis darauf gegeben, warum Optimismus erlaubt ist. Denn nach langem Hin-und-Her verabschiedete das US-Repräsentantenhaus doch noch drei richtungsweisende Gesetzespakete im Rahmen einer von Trump ausgerufenen Krypto-Woche, unseren Hintergrund dazu findest Du hier. Ripple wird mit XRP und seinem noch jungen Stablecoin RLUSD von dieser Neuausrichtung der US-Politik direkt profitieren. Garlinghouse hebt nun die Genius Gesetze hervor, welche Trump schon heute unterzeichnen will.

Genius Gesetzpaket in den USA gut für Ripple, RLUSD und indirekt XRP

Mit Genius werden Stablecoins in den USA legalisiert und so auch gefördert. Ripple hatte kurz vor Weihnachten seinen eigenen Stablecoin RLUSD an den Start gebracht, der im XRP Ökosystem eine zentrale Rolle spielen soll. Mit Genius und RLUSD im Rücken kann sich Ripple jetzt sogar berechtigte Hoffnungen auf eine US-Banklizenz machen. Aus dem XRP Krypto-Unternehmen wird mehr und mehr ein Finanzunternehmen mit Blockchain-Kompetenz, die Märkte begrüßen diese Entwicklung.

Ripple im Umbruch vom Krypto- zum Finanzunternehmen

Sie nehmen auch positiv zur Kenntnis, dass Ripple sich beim Trend zu tokenisierten RWAs mit Projekten wie Mercado Bitcoin früh und aussichtsreich positioniert. Fast alles, was Ripple in Angriff nimmt, wird schlußendlich über das XRPL Netzwerk organisiert, wo XRP als Zahlungsmittel für Gebühren vorgeschrieben ist. Kritiker wenden ein, dass dieses als Hauptanwendung für XRP die aktuellen Höhenflüge nicht gerechtfertigt – doch andererseits wurde erst in diesem Monat durch das Freischalten der EVM für XRP auch eine Tür Richtung Dezentralisierte Finanzen (DeFi) geöffnet.

XRP seit Wahlsieg von Donald Trump im Aufwind

Die jetzige XRP Rallye nahm ihren Anfang trotzdem mit dem Machtwechsel im Weißen Haus. Donald Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt, in Sachen Krypto eine Kehrtwende im Vergleich zu Vorgänger Joe Biden zu vollziehen. Eine der ersten Aktionen wurde hier die Umbesetzung an der Spitze der US-Börsenaufsicht SEC, mit der sich Ripple jahrelang einen erbitterten Rechtsstreit um XRP geliefert hatte. Ende Juni wurde dieser nun friedlich beigelegt, mit einem für Ripple und XRP insgesamt sehr guten Ergebnis. Brad Garlinghouse rühmt sich zudem enger Kontakte zu Trump und in den USA werden Ripple und XRP im Prinzip gleichgesetzt.

Zu einem positiven Ausblick auf die XRP Preisentwicklung trägt zudem entscheidend bei, dass die Ripple Kryptowährung nach Einschätzung von Experten kurz vor dem Debüt als ETF steht. Bislang sind in den USA Bitcoin, Ethereum und Solana als ETFs an den klassischen Börsen vertreten, BTC schreibt dabei Rekorde. XRP ETFs könnten nun sehr bald aus dem Trio ein Quartett machen – auf vier bis 8 Milliarden US-Dollar Kapitalzufluss in einem Jahr darf XRP Prognosen zufolge dann hoffen.

Fazit: XRP so stark wie nie zuvor – Ripple trotzdem differenziert betrachten

Die Gesetzgebung für die Kryptoindustrie in den USA wandelt sich rasant, wie von Donald Trump versprochen und angestoßen. Ripple mit Hauptquartier in San Francisco spürt so in seinem lange versperrten Heimatmarkt freie Fahrt, wie nicht nur XRP verdeutlicht. Nach dem Einkassieren des scheinbar ewigen Allzeithochs von XRP setzen Optimisten nun die Marke von 4 US-Dollar als nächstes Preisziel. Wir empfehlen Dir als Anleger dennoch, nicht aus den Augen zu lassen, in welchen Einsatzfeldern XRP eigentlich nachhaltig punkten soll. Und dann ist da noch die Tatsache, dass Ripple weiterhin rund 40 Prozent aller XRP unter seiner Kontrolle hält – eine Konstellation, die nicht unbedingt für den Altcoin spricht.


1 Kommentar

  1. XRP & Ripple: Ein technopolitisches Relikt, kein Zukunftsträger

    XRP wurde nie als „programmierbare Währung“ konzipiert, sondern als reiner Interbanken-Brücken-Token. Der XRP Ledger (XRPL) ist kein Smart-Contract-Netzwerk im eigentlichen Sinne. Er basiert auf einem Closed-Source-Konsensmodell namens Ripple Protocol Consensus Algorithm (RPCA), der bis heute nicht verifiziert dezentral funktioniert. Er verlässt sich auf „Unique Node Lists“, die zentral von Ripple Labs gepflegt werden. Die EVM-Funktionalität, die jetzt „freigeschaltet“ wurde, ist ein Flickwerk: Es handelt sich um eine separate Sidechain mit einer Bridge zum XRP Ledger – keine native Integration. Smart Contracts auf XRP sind also nicht Teil des XRPL selbst, sondern eine externe Erweiterung.

    Ripple Labs verkauft seit Jahren XRP als „Fuel“ für den angeblichen Interbanken-Zahlungsverkehr. Doch: Banken nutzen in der Praxis meist RippleNet ohne XRP (reines Messaging-System). Der „Use Case“ für XRP als Brückenwährung wurde nie in relevanter Skalierung realisiert. Ripple Labs hält weiterhin ca. 40–50 % der XRP (direkt und in Escrow), was zu einem permanenten Verkaufsdruck führt. Jeder Kursanstieg wird von Quartalsverkäufen durch Ripple konterkariert. Ripple ist ein Unternehmen mit klarer zentraler Kontrolle. XRP erfüllt weder die Kriterien für ein dezentrales Asset noch die eines nachhaltigen Infrastrukturprojekts.

    Die Einigung mit der SEC ist keine technische oder rechtliche Rehabilitation, sondern das Produkt eines politisch motivierten Deals unter Trumps neuer SEC-Führung. Das Verfahren wurde nicht vollständig entschieden, sondern verglichen. Die rechtliche Klassifizierung von XRP als Nicht-Security gilt nur für Sekundärmärkte. Für den Primärverkauf (z. B. von Ripple an Institutionelle) bleibt rechtlich vieles unklar. Ripple positioniert sich nun als „US-konformes Stablecoin-Unternehmen“ – doch RLUSD ist kein dezentraler Stablecoin, sondern ein Firmengeld, das mit dem XRP Ledger nur lose verknüpft ist.

    Projekte wie Ondo, MANTRA, Polymesh oder Centrifuge definieren heute die tokenisierten RWAs. Ripple ist nicht einmal technologischer Mitbewerber, da es keine modulare L1 besitzt, kein natives On-Chain-KYC-System bietet, keine EVM-Kompatibilität im Base-Layer hat und kein echtes DAO-Governance-Modell vorweisen kann. Der Versuch, sich mit Mercado Bitcoin oder RLUSD hier anzudocken, ist marketinggetriebene Symbolpolitik ohne fundamentale Innovation.

    XRP als ETF-Kandidat ist nicht plausibel: Kein Dezentralitätsnachweis. Kein echtes Proof-of-Stake/Proof-of-Work. Kein signifikanter institutioneller Anwendungsfall. Ein ETF für XRP wäre ein politisches Geschenk, kein wirtschaftlich-technischer Fortschritt.

    XRP lebt nicht wegen technischer Substanz, sondern wegen politischer Nähe zu Trump und deregulierten Institutionen, zentraler Preissteuerung durch Ripple, künstlich erzeugter Hypes über ETF-Fantasien.

    Während echte Next-Gen-Projekte wie SEI (ultraschnell, parallelisiert, nativer Preisfeed), MANTRA (Multi-EVM, RWA, Compliance auf L1), Celestia (Datenverfügbarkeit), Eigenlayer (Security-as-a-Service) neue Kategorien schaffen, versucht XRP sich mit alter Wall-Street-Nähe und PR-Tricks als relevant zu verkaufen.

    Wer heute auf XRP setzt, glaubt an vergangene Versprechen in einem sich exponentiell verändernden Sektor.

    XRP ist nicht Web3. XRP ist nicht DeFi. XRP ist das AOL der Kryptoindustrie.

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