Die Solana Stiftung hat eine Handvoll sogenannter SOL Unternehmen dadurch unterstützt, ihnen beim Start Coins mit Rabatt zu verkaufen. Macht diese Praxis Sinn oder schadet sich Solana damit vielleicht sogar selbst?
Bitcoin Unternehmen wie Strategy oder Bitwise Immersion für Ethereum gehören mittlerweile zur Normalität der Kryptoindustrie, bleiben aber umstritten. Kein Wunder also, dass sich seit diesem Sommer auch Solana Unternehmen formieren. Die Strategien dieser meist börsennotierten Krypto-Unternehmen weisen alle in eine Richtung: Man will große Reserven in den jeweiligen Kryptowährungen bilden, damit Mehrwert und Rendite schaffen, um schließlich Anleger zu überzeugen. Aber ein interessantes Detail hat das Fachportal „The Block“ in diesem Zusammenhang für Solana untersucht, in dem sich die SOL Unternehmen von denen für Bitcoin und Ethereum unterscheiden. Es geht um Preisnachlässe auf SOL, welche die Solana Stiftung gewährt.
15 Prozent Rabatt auf SOL von Stiftung normal für Solana Unternehmen?
Solana DAT Sharps Technology (STSS) beispielsweise hat in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC offengelegt, das die Stiftung zugestimmt hat, SOL im Wert von 50 Millionen US-Dollar mit 15 Prozent Rabatt zu verkaufen. Ein anderer Fall: Brera Holdings hat parallel zum Namenswechsel in Solmate mitgeteilt, von der Stiftung SOL zum reduzierten Preis zu erhalten. Vergleichbar läuft es bei Helius Medical Technologies (HSDT), das zur Solana Company wird und sich dabei laut Pressemitteilung ebenfalls rabattierte SOL von der Stiftung sichert.
Token Discounts durch Solana Stiftung – die Pro-Argumente
Bitcoin verfügt über keine Stiftung und die Ethereum Stiftung hat sich nach eigener Aussage nicht auf solche Deals eingelassen. Aber von TRON (TRX), Dogecoin (DOGE) und TON sind laut dem Report solche Praktiken wie bei Solana ebenfalls bekannt. Anleger mögen sich fragen: Worin liegt der Nutzen, Reserven von Krypto-Stiftungen an profitorientierte Unternehmen unter dem Marktpreis zu veräußern? Darauf gibt es mindestens zwei Antworten:
1. Die Solana Stiftung sorgt durch ihre Vorzugsbehandlung für SOL Unternehmen dafür, dass diese sich überhaupt gründen. Mittel- und langfristig soll sich das dann darin auszahlen, dass mehr und mehr Anleger auf Solana setzen und so die Preiskurve treiben.
2. Wer wie DeFi Development (DFDV) SOL Reserven aufbaut und dabei nicht mit der Stiftung kooperiert, findet ohne Probleme andere Marktteilnehmer, die große Solana Pakete mit Preisabschlag direkt verkaufen. Ein DFDV-Sprecher jedenfalls schildert dieses Szenario und begrüßt neidlos jedes neue Solana Unternehmen, weil diese insgesamt gut für das Ökosystem seien.
Kritik an Solana Rabatten durch Stiftung ebenfalls mit guten Argumenten
Etwas differenzierter sehen skeptische Marktteilnehmer die Entwicklung. 15 Prozent Rabatt seien zu vernachlässigen, das sei mehr ein Marketing-Gag zum Debüt, sagt ein Solana Insider, der anonym bleiben möchte. Andere argumentieren: Unterstützung für neue Solana Unternehmen durch preisreduzierte SOL vonseiten der Stiftung seien im Grunde nichts Besonderes und sinnvoll. Aber bei Solana würden zu viele Unternehmen auf diese Art und Weise gepusht und damit die nützlichen Effekte verwässert, lautet dann der Einwand.
Fazit: Token Sonderpreise durch Solana Stiftung treffen heikles Thema
In der Vergangenheit war Ripple damit aufgefallen, Kooperationspartnern XRP zu Sonderkonditionen zu überlassen – das Wirtschaftsmagazin Forbes sah darin schon 2023 Insiderhandel und 2024 legt ein Blog mit weiteren Details nach. Heute sind die Spezialdeals wie bei Solana viel transparenter und es gibt durchaus Argumente, die wie Börsenpräsenz dafür sprechen. Aber man kann auch private Anleger gut verstehen, die durch Recherchen wie von „The Block“ erstmals etwas über solche Praktiken erfahren und sich wundern, warum Solana Unternehmen nicht dazu gezwungen werden, ihre SOL zu Marktpreisen einzukaufen. Für ein abschließendes Urteil ist es wohl noch zu früh. Die Solana Stiftung wollte Fragen zu dem heiklen Thema übrigens auch auf mehrmalige Nachfrage nicht beantworten.

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