Bitcoin profitiert von „Vanguard Effekt“ – Kryptomärkte ziehen spürbar an

Der Dezember beginnt gut für Bitcoin und Co.: BTC freut sich über 8 Prozent Tagesplus. Auch Ethereum, XRP, Solana und andere Altcoins legen deutlich zu. Der „Vanguard Effekt“ ist ein Grund für neuen Optimismus.

Bitcoin hat seit Dienstagnachmittag einen Preissprung von 87.000 auf 93.000 US-Dollar hingelegt, ein positiver Einstieg in den Dezember. Zugewinne von Bitcoin und großen Altcoins wie Ethereum, Solana und XRP (Ripple) trieben die Kapitalisierung des Krypto-Gesamtmarkts wieder auf über 3 Billionen US-Dollar – Zeichen für Erholung oder sogar eine vorweihnachtliche Rallye? Es kommen einige Ursachen zusammen, die Mut machen, ein „Vanguard Effekt“ steht weit oben auf der Liste:

– Der Wall Street Riese Vanguard zählt zu den drei größten Vermögensverwaltern weltweit. Bislang hat Vanguard um Krypto demonstrativ einen Bogen geschlagen. Doch seit dem gestrigen Dienstag integriert Vanguard Bitcoin ETFs in seine Plattform, auch solche für Ethereum, Solana und XRP sind den mehr als 50 Millionen Kunden ab sofort zugänglich. Bloomberg Fachmann Eric Balchunas führt die jüngsten Bitcoin Kursgewinne auf die Kehrtwende bei Vanguard zurück. „Selbst die konservativsten Investoren fügen ihrem Portofolio gerne etwas scharfe Soße hinzu“, schreibt Balchunas auf X und spricht von  dem „Vanguard Effekt“. Mehr als 11 Billionen US-Dollar Kapital verwaltet Vanguard für Kunden, die in ETFs, Aktien und vergleichbare Ablageklassen investieren – und nun dürfte zumindest ein kleiner Teil davon in Richtung Krypto ETFs wie für Bitcoin oder Ethereum fließen.

– Überhaupt war auf den Märkten für Krypto ETFs gestern einiges los: Für Chainlink (LINK) ist jetzt erstmals auch ETF auf Basis des Spotpreises an den US-Börsen verfügbar. Der GLNK ETF von Grayscale verzeichnet nach vorläufigen Zahlen zum Debüt ein ermutigendes Handelsvolumen von knapp 14 Millionen US-Dollar. LINK macht parallel ein Tagesplus von 17 Prozent und notiert damit wieder über 14 US-Dollar. Chainlink ist der Standard für Orakel-Dienste, die nicht nur in der Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) gebraucht werden, um etwa Krypto-Preise in Echtzeit in Blockchains einzuspeisen.

– Die Erfahrungen mit ETFs für populäre Altcoins sind gespalten: Bei Solana und XRP erfahren zugehörige ETFs seit ihrem Start im Oktober beziehungsweise November stetigen Kapitalzufluss. Bei Dogecoin (DOGE), Litecoin und Hedera bleiben die noch jungen ETFs ein Nischenprodukt. Chainlink scheint Chancen zu haben, sich bei den erfolgreicheren Krypto ETFs einzureihen.

– Noch eine spannende Entwicklung bei Krypto ETFs: Ebenfalls gestern begann für Solana und XRP der Handel mit ETFs, die einen Zweier-Hebel einsetzen, wie die Herausgeber per Pressemitteilung bekannt machen. Solche gehebelten ETFs ziehen risikobereite Anleger an – doch die US-Börsenaufsicht SEC will das offenbar nicht ausufern lassen. Bloomberg Experte Balchunas präsentiert auf X ein gestriges Schreiben der SEC, dem zu entnehmen ist: Bei einem Hebel von 2 soll bei ETFs das Maximum erreicht sein, Anträge auf höhere Hebel werden von der SEC zur Überarbeitung zurückgeschickt.

– Im Bitcoin Aufschwung ziehen Ethereum, Solana, XRP und andere mit. Ethereum notiert nun wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 3.000 US-Dollar, wenn auch knapp. Solana hat sich auf über 140 US-Dollar erholt, XRP hat das Abrutschen unter 2 US-Dollar verhindert. Das alles verleitet noch lange nicht zu Euphorie, aber ein nachhaltiger Stopp der teils heftigen Kursverluste an den Kryptomärkten wäre bereits als Erfolg zu werten.

– Hier dürfen Bitcoin und Co. nun vielleicht doch auf Schützenhilfe durch die US-Notenbank Fed hoffen. Am kommenden Mittwoch (10. Dezember) entscheidet die Fed über eine mögliche Senkung des Leitzinses, was Risiko-Anlageklassen wie Krypto üblicherweise zugutekommt. Im November hatte der „Shutdown“ in den USA eine Leitzinssenkung noch unwahrscheinlich gemacht, jetzt aber zeigt die Befragung von Marktteilnehmern durch FedWatch: Eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt sollte doch drin sein und die Kryptomärkte preisen dies wohl jetzt schon ein.

Fazit: Bitcoin führt vorsichtige Erholung der Kryptomärkte souverän an

Noch drei Wochen bleiben Bitcoin bis Weihnachten, zwischen den Jahren passiert an den Kryptomärkten traditionell eher wenig. Erstes Ziel für BTC muss sein, mit Preisen über 100.000 US-Dollar wieder in sechsstellige Niveaus vorzustoßen. Vorfreude auf 2026 weckt die Meldung, dass die Bank of America ihren mehr als 15.000 Finanzberatern vom 5. Januar an erlauben will, Kunden für deren Portfolios eine Beimischung zwischen 1 und 4 Prozent des Volumens in Krypto, vornehmlich Bitcoin ETFs, zu empfehlen. Das wirkt ähnlich wie der „Vanguard Effekt“ wie eine überfällige Kurskorrektur, Bitcoin kommt durch solche Entscheidungen mit neuen Anlegergruppen in Kontakt. Ethereum, Solana, XRP sind die drei populärsten Altcoins, welche sich von BTC Trends regelmäßig anstecken lassen. Nun liegt es an ihnen und Bitcoin selbst, den Aufschwung zu bestätigen – dann könnte das Jahresende für Krypto Anleger versöhnlich im Plus ausklingen.


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