Warum China beim Bitcoin Mining dominiert?

Im Krypto-Winter 2018/2019 stellt sich unter Experten die Frage, ob das Mining von Bitcoins und anderen Kryptowährungen überhaupt noch profitabel ist. Schon früher hat sich abgezeichnet, dass China eine Vorreiter-Rolle in Sachen Bitcoin Mining übernimmt. Aber warum ist das überhaupt so?

Wer tiefer in das Thema Bitcoin und speziell das Mining von Bitcoins einsteigt, stößt schnell auf Informationsquellen, die in chinesischer Schrift gehalten sind. Ob Kryptobörsen wie Binance (sind aktuell nach Malta gezogen) und Bitfinex, Hersteller von ASICS wie Bitmain und Canaan oder Mining-Pools wie F2Pool – sie alle haben ihren Hauptsitz in China. Die Volksrepublik mit ihrem sozialistischen System und rund 1,4 Milliarden Einwohnern hat sich zu einem Zentrum für Geschäfte mit und um Kryptowährungen entwickelt. Wie aber löst sich das Paradox auf, dass eine Planwirtschaft das Thema Bitcoin und Co. zumindest im Bereich Mining dominiert? Kurzgefasst lautet die Antwort: Strom für den Betrieb von Rechnerfarmen ist in China preiswerter als anderswo, ASICs werden im Land selbst produziert und die lokalen Aufsichtsbehörden geben sich tolerant.

Marktanteile der einzelnen Bitcoin Miner

Bitcoin Mining in China – die Hintergründe

Spätestens als der Kurs von Bitcoin (BTC) ab 2013 mächtig Fahrt aufnahm, wurde Ökonomen klar: Mit dem Mining von BTC lässt sich gutes Geld verdienen. China baute zu dem Zeitpunkt seine Kapazitäten im Bereich Elektrizitätserzeugung durch Wasserkraft enorm aus, um eigentlich seine Aluminium-Industrie zu stützen. Strom aus Wasserkraft ist aus zweierlei Gründen besonders. Zum einen ist dieser Strom in der Herstellung sehr preiswert. Zum anderen lässt sich der tägliche Output aber nur begrenzt steuern, schwer speichern und nur unter Verlust über weite Strecken übertragen. Als sich dann herausstellt, dass es Überkapazitäten gibt, wurden vollautomatisierte Mining-Farmen im 24/7-Modus interessant als Abnehmer. Zusätzlicher Pluspunkt für den Standort China: Hier werden die modernsten Computer-Chips der Welt gefertigt, das Land gilt als Werkbank für Apple und Co. ASICs sind in China deshalb direkt vor Ort vorhanden. Der Break-even-Point, also der Preislevel für den BTC, bei dem sich das Mining lohnt, ist in China einfacher zu erreichen als in Hochpreisländern wie der USA oder Deutschland. Manche Experten weisen zudem darauf hin, dass Korruption in China die Strompreise zusätzlich drücke und die Führung beim Thema BTC und Co. grundsätzlich wegschaue. Zum Vergleich es ist in China durchaus möglich für einzelne Miner mit Stromkosten von 4-6 Cent je Kilowattstunde zu kalkulieren während wir in Deutschland aktuell eher bei über 28 Cent liegen.

Kritik berechtigt am Bitcoin Mining in China?

Selbst wenn Themen wie Umweltverschmutzung und Umgang mit Arbeitnehmern beim Mining in China außen vor bleiben – ein Problem bleibt: Wer die Hashrate beim Bitcoin dominiert, kann theoretisch 51%-Attacken starten. Auf 30+ Terawattstunden wird der Stromverbrauch geschätzt, den das Mining von Bitcoin und damit auch die Blockchain jährlich verschlingt. China könnte den Bedarf problemlos im Alleingang decken. Es wird weiter aufmerksam zu beobachten sein, wo sich Konkurrenten niederlassen zu den Marktteilnehmern aus China, deren Verhalten nicht immer durch Transparenz besticht.

Neben China wird allerdings auch Island immer beliebter für Bitcoin Miner. Hier wird die Energie für das Minen aus Erdwärme gewonnen und ist daher nicht nur sehr umweltfreundlich, sondern auch günstig in der Herstellung.


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