Analyse: Vor Kurscrash Mehrzahl der Hedgefonds war Short bei Bitcoin

Bitcoin Futures sind für Hedgefonds häufig das Instrument, um von Kursentwicklungen bei BTC zu profitieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Profihändler im November auf fallende Kurse bei BTC setzten und dadurch stark vom aktuellen Kursrückgang profitiert haben.

Der Kurs von Bitcoin (BTC) ist seit dem 1. November von 9.150 US-Dollar auf teilweise unter 6.600 US-Dollar gefallen und hat dabei zwischendurch kaum positive Entwicklungen erlebt. Solche Trends sind für gewiefte Händler aber nicht unbedingt Grund zur Sorge, denn auch bei fallenden Kursen lassen sich Gewinne realisieren, indem man sie vorhersagt und deshalb short geht, also Positionen aufbaut, die bei Kursverlusten von BTC profitabel werden. Genau mit dieser Taktik agierten Hedgefonds im November mehrheitlich, wie eine Analyse von Ryan Todd zeigt.

Er wertete die Daten aus, welche von der Börse Chicago zu den dort gehandelten Bitcoin Futures bereitgestellt werden und die Commitments of Traders (COT). COTs entstehen auf der Basis von Informationen, die Marktteilnehmer an die Börsenaufsicht geben, welche sie zusammenfasst und dann veröffentlicht.

Bitcoin Futures Mitte November: Hedgefonds spekulierten auf fallende Kurse

Todd fand für die Woche nach dem 12. November heraus: Während Vermögensverwalter und andere Investoren bei ihren Prognosen in Sachen Bitcoin Futures uneinheitlich agierten und durchaus auch auf steigende Kurse bei BTC wetteten, waren sich die großen Hedgefonds im Grunde einig. Die größten acht Hedgefonds, die an der Chicago Mercantile Exchange (CME) mit Bitcoin Futures handeln, erwarteten einen Bärenmarkt und gingen entsprechend short. Damit lagen sie im Nachhinein betrachtet richtig. Laut Todd ist dabei bemerkenswert, dass die Strategien der Hedgefonds im Sommer noch weitgehend neutral geblieben waren, sich also Short und Long im Volumen in etwa ausglichen. Worauf sich der Sinneswandel der Hedgefonds begründet, kann aber auch Todd nicht eindeutig erklären. Er konstatiert lediglich, dass diese Händlergruppe recht behalten sollte und mit ihrer Taktik ein neues Allzeithoch für Open Short Interest bei Bitcoin Futures in Höhe von mehr als 50 Millionen US-Dollar erreichten.

Soll ich als Anleger für meine BTC-Taktik Hedgefonds kopieren?

Wichtig bleibt: Mit welchen Prognosen und daraus resultierenden Anlagestrategien Hedgefonds arbeiten, erfahren wir normalerweise erst im Rückblick. Ob sie weiter fallende Kurse bei BTC erwarten, wissen wir nicht. Schon deshalb ist es gar nicht so einfach, ihr Verhalten einfach zu kopieren und damit darauf zu hoffen, dass Hedgefonds mit ihren Ressourcen ein profitables Vorbild abgeben. Was Du aber etwa bei Kryptobörsen wie eToro machen kannst, ist, Dich an die Portfolios erfolgreicher Händler anzukoppeln und ihr Tagesgeschäft automatisch zu kopieren. Damit ersparst Du Dir die tägliche eigene Analyse des BTC-Markts, hast aber auch nicht mehr in der eigenen Hand, Risiken zu vermeiden oder gezielt wegen Gewinnchancen zu suchen.


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