Bei Bitcoin handelt es sich um die derzeit größte, älteste und bekannteste Kryptowährung der Welt. Die Idee zu Bitcoin geht auf Satoshi Nakamoto zurück dessen Identität bis heute nicht geklärt ist. Maximal wird es nur 21 Millionen Bitcoins geben.

Quick Facts

Ticker Symbol: BTC
Maximale Anzahl: 21 Millionen
Protokoll: Proof-of-Work (PoW)

Geschichtlicher Hintergrund zu Bitcoin

Die ursprüngliche Domain Bitcoin.org wurde bereits am 18. August 2008 registriert. Erst zweieinhalb Monate später erschien dann auch das Whitepaper zu Bitcoin. Ein gewisser Satoshi Nakamoto hat es veröffentlicht mit dem Titel: „A Peer-to-Peer Electronic Cash System“. Die Arbeit dazu begann aber bereits im Jahr 2007. Bis heute ist die Identität von Satoshi Nakamoto nicht geklärt. Auch über die Domain lässt sich nicht zurückverfolgen wer diese angemeldet hat, denn der Registrator hat dafür den Service von anonymousspeech.com genutzt, bei dem jeder anonym Domains registrieren kann.

Interessanterweise wurde die Domain Bitcoin.com bereits im Januar 2008 registriert. Diese wurde allerdings von einem Technologieunternehmen registriert, dass nichts mit der Kryptowährung Bitcoin zu tun hat. Mittlerweile gehört Bitcoin.com Roger Ver. Dieser war später einer der Initiatoren von Bitcoin Cash. Die Domain nutzt er mittlerweile vor allem dazu Bitcoin Cash zu promoten.

Im Januar 2009 wurde dann die Bitcoin Software und der Code veröffentlicht. Damit einher ging auch, dass die Bitcoin Blockchain am 3. Januar 2009 live ging und der erste Block gemint wurde. Dieser erste Block bei Bitcoin wird Genesis Block genannt. In diesem ersten Block ist auch ein kurzer Satz enthalten, wörtlich steht in dem Block: „The Times 03/Jan/2019 Chancellor on brink of second bailout for banks“ Der Text stammt von einem Times Artikel (der Times aus London), der an diesem Tag veröffentlicht wurde. Es wird angenommen, dass Satoshi Nakamoto diese Überschrift aufnahm um damit das bestehende Bankensystem zu kritisieren, dass in 2008 zusammengebrochen ist.

Die erste Bitcoin Transaktion hat der Cypherpunk Hal Finney erhalten. Dieser hat bereits am Tag der Veröffentlichung die Software heruntergeladen. Am 12. Januar 2009 hat er dann die ersten 10 Bitcoins von Satoshi Nakamoto geschickt bekommen. Weitere früher Unterstützer von Bitcoin waren Wie Dai und Nick Szabo, der mit Bit Gold eine eigene digitale Kryptowährung entwickelt hat, die aber niemals implementiert wurde.

Bis die erste kommerzielle Transaktion bei Bitcoin stattfand hat es dann noch bis in Jahr 2010 gedauert. Damals hat Laszlo Hanyecz zwei Papa John’s Pizza für 10.000 Bitcoins gekauft. Die Geschichte begann damit, dass er einen Post ins Bitcointalk Forum geschrieben hat. Dort fragte er wer ihn 2 Pizzas für 10.000 Bitcoins liefern würde. Erst 4 Tage später hat sich jemand gefunden, der den Auftrag angenommen hat. Die 10.000 Bitcoins hatten damals einen Wert von 42 US Dollar. Was sie mittlerweile wert wären kann sich jeder ausrechnen.

Weitere Akzeptanz fand Bitcoin dann im Jahre 2011 mit dem Schwarzmarkt Silk Road. Auf dem Marktplatz wurden hauptsächlich Drogen verkauft. Als anonymes Zahlungsmittel kam dabei Bitcoin zum Einsatz. Silk Road existierte knapp 30 Monate lang. In dieser Zeit wurden auf dem Marktplatz insgesamt 9,9 Millionen Bitcoins transferiert. Im Jahr 2011 entstand auch Litecoin als Bitcoin Hard Fork. Der kleine Bruder von Bitcoin, wie Litecoin häufig bezeichnet wird, hat implementiert viele Technologien schon bevor sie zu Bitcoin kommen.

Im September 2012 wurde die Bitcoin Foundation (Stiftung) gegründet. Diese ist damit betraut Bitcoin bekannter zu machen und die Entwicklung weiter voranzutreiben. Zu diesem Zeitpunkt war Satoshi Nakamoto aber bereits kein aktives Mitglied mehr in der Bitcoin Community, sein Engagement endete Ende 2010. Zu diesem Zeitpunkt hatte er alle wichtigen Aufgaben an andere Entwickler weitergegeben. Den Network Alert Key erhielt Gavin Andresen von Satoshi Nakamoto. Auch Domains hat Satoshi Nakamoto an prominente Mitglieder der Bitcoin Community abgegeben.

Der Mt. Gox Hack

Bereits im Juli 2010 wurde die japanische Bitcoin Exchange Mt. Gox gegründet. Diese wurde innerhalb kürzester Zeit zur beliebtesten Kryptobörse weltweit. Letztendlich ist die Exchange aber daran kaputtgegangen, dass sie angeblich im Februar 2014 gehacked wurde. Damals sollen knapp 850.000 Bitcoins gestohlen wurden sein. Wie signifikant dieses Ereignis war zeigt sich vor allem darin, dass damals über 70% des weltweiten Bitcoin Handels auf Mt. Gox stattgefunden haben.

Bis heute ist nicht geklärt ob es damals wirklich einen Hack gab. Viele sind der Meinung, dass das Management damals hinter dem Hackerangriff stand und sie damit selbst die Bitcoins unterschlagen haben. Letztendlich wurden bei Mt. Gox im Nachhinein aber noch 200.000 Bitcoins in Cold Wallets gefunden. Diese werden durch den japanischen Insolvenzverwalter an die damaligen Geschädigten verteilt. Aufgrund der Wertsteigerung von Bitcoin halten sich die Verluste der Anleger in Euro oder Dollar natürlich in Grenzen, nur in Bitcoin haben die Anleger viel verloren.

Mt. Gox war aber nicht der einzige Hack einer Krypto Börse auch andere Exchanges sind Hackern zum Opfer gefallen. Ein weiteres bekanntes Opfer ist Bitfinex auch hier gab es im Jahr 2016 einen Hack, bei dem Bitcoins im Wert von 72 Millionen US Dollar gestohlen wurden. Neben Bitfinex hat es später auch noch Coincheck, Coinrail und Bithumb erwischt.

Wer ist Satoshi Nakamoto?

Bis heute ist nicht geklärt wer sich genau hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt. Fest steht allerdings, dass es sich dabei um jemanden handeln muss, der (oder die) tiefgreifende Kenntnisse in Kryptographie hat und auch noch ein Computerexperte ist. Einige gehen auch davon aus, dass es sich bei Satoshi Nakamoto nicht um eine einzelne Person handelt, sondern um eine Gruppe von Menschen. Davon abgesehen gibt es aber einige Person, die immer wieder genannt werden, wenn es darum geht wer Satoshi Nakamoto ist. Hier die wichtigsten:

Hal Finney

Hal Finney

Dieser war von Tag eins bei Bitcoin mit dabei und hat auch die erste Transaktion von Satoshi Nakamoto empfangen. Außerdem hat eine Analyse seiner Texte ergeben, dass diese vom Wortlaut sehr stark denen von Satoshi Nakamoto ähneln. Darüber hinaus hat er 10 Jahre lang in der gleichen Stadt gelebt wie Dorian Satoshi Nakamoto (Temple City Kalifornien). Hal Finney bestritt aber Satoshi Nakamoto zu sein und versuchte auch Beweise vorzulegen, dass er es nicht ist. Am 28. August 2014 ist Hal Finney gestorben. Der Tod kam nicht überraschend denn bereits im Jahr zuvor hat sein Körper bereits so stark versagt, dass er sich nur noch mit dem Rollstuhl fortbewegen konnte.

Nick Szabo
Ebenfalls ein Anwärter Satoshi Nakamoto zu sein ist Nick Szabo. Dieser hat bereits vor Bitcoin das Konzept der digitalen Kryptowährung Bit Gold vorgestellt und war ebenfalls von Beginn an involviert in Bitcoin. Der New York Times Autor Nathaniel Popper schreibt hingegen: Im Vergleich zu anderen deuten die überzeugendsten Indizien darauf hin, dass es sich bei Nick Szabo um Satoshi Nakamoto handelt. Aber auch Nick Szabo bestreitet Nakamoto zu sein und richtig eindeutige Beweise gibt es dafür auch nicht.

Dorian Nakamoto

Dorian Nakamoto

Dieser wurde in einem Artikel der Newsweek am 6. März 2014 als Satoshi Nakamoto identifiziert, immerhin ist sein Geburtsname Satoshi Nakamoto. Der studierte Physiker arbeitete in der Vergangenheit bereits als Computer Ingenieur für ein Finanzunternehmen. Darüber hinaus hat er sehr ähnliche liberale Ansichten wie Satoshi Nakamoto. Viele halten es aber für ausgeschlossen, dass Dorian Nakamoto auch der Erfinder von Bitcoin ist. Denn der echte Satoshi Nakamoto hat viel getan um anonym zu bleiben (z.B. anonyme Webseitenregistrierung) warum sollte er sich dann als Pseudonym seinen Geburtsnamen geben.

Craig Wright

Craig Wright

Um es vorwegzunehmen Craig Wright ist sicher nicht Satoshi Nakamoto auch wenn es die Wired in einem Artikel am 8. Dezember 2015 behauptet hat. Mittlerweile behauptet es Craig Wright auch selber, dass er Satoshi Nakamoto ist. Allerdings hat er es bis heute nicht geschafft dafür glaubwürdige Beweise vorzulegen. Außerdem gibt es viele Aussagen von ihm die zeigen, dass er Kryptowährungen nicht annährend so gut versteht wie der echte Satoshi Nakamoto. Viele in der Krypto-Szene nennen Craig Wright daher auch Faketoshi. Eine ausführliche Auflistung aller Gründe warum Craig Wright nicht Satoshi Nakamoto sein kann gibt es hier.

Neben diesen 4 Kandidaten gibt es auch noch weitere Namen die hin und wieder auftauchen wie Gavin Andresen, Jed Mccaleb (Mitgründer von Stellar und Ripple) , Joshua Davis und andere. Bisher gibt es aber keine konkreten Beweise dafür, dass einer der genannten wirklich Satoshi Nakamoto ist.
Womit jemand der genannten Kandidaten eindeutig belegen könnte, dass sich es sich bei ihm um Satoshi Nakamoto handelt wäre, wenn er Bitcoins bewegt, die Satoshi Nakamoto zugeordnet werden. Denn die meisten Bitcoins am Anfang wurden von Satoshi Nakamoto selbst gemint. Es ist davon auszugehen, dass Satoshi Nakamoto selbst knapp 1 Million Bitcoins besitzt. Diese wurden aber bis heute nicht auf der Blockchain bewegt und damit auch nicht verkauft. Im Dezember 2017 hatten die Bitcoins zwischenzeitlich einen Wert von 20 Milliarden US Dollar. Wäre Hal Finney Satoshi Nakamoto dann ist davon auszugehen, dass er die Private Keys durch seinen Tod für immer verschwunden sind.

Neben Bitcoin war Satoshi Nakamoto auch der Initiator des Bitcointalk Forums. Bis heute ist das Bitcointalk Forum einer der Orte, an dem sich Enthusiasten über Bitcoin und Co. austauschen.

Technische Umsetzung von Bitcoin

Bitcoin basiert auf der Blockchain Technologie. Dabei handelt es sich um eine Art öffentliches Kassenbuch (Ledger). Für dieses Kassenbuch (der Blockchain) suchen Miner ständig neue Blöcke. Bei Bitcoin wird im Durchschnitt alle 10 Minuten ein neuer Block gefunden. Dieser wird dann der Blockchain angehangen. Jeder Block hat einen SHA-256 Hash integriert, der auf den vorherigen Block verweist. Daher kann die Reihenfolge der Blockchain nicht mehr verändert werden. In einem Block werden dann alle Transaktionen bestätigt, die seit dem letzten Block stattgefunden haben.

Blockchain Erklärt

Anders als bei einer Datenbank, die auf einem Computer gespeichert ist, ist die Bitcoin Blockchain auf sogenannten Nodes gespeichert. Grundsätzlich kann jeder eine Bitcoin Node im Internet betreiben. Jede Node hat dabei die komplette Bitcoin Blockchain gespeichert. Die Nodes gleichen sich untereinander ab wodurch gewährleistet wird, dass alle immer den aktuellen Stand des Bitcoin Netzwerkes gespeichert haben.

Durch das System der Nodes handelt es sich bei Bitcoin um ein dezentrales System. Dieses wird nicht von einer zentralen Instanz verwaltet oder gesteuert. Dezentrale Systeme wie Bitcoin haben aber den Nachteil, dass sie wesentlich langsamer sind als zentrale Systeme. Das hängt damit zusammen, dass erst die Mehrheit des Netzwerkes die jeweilige Transaktion bestätigen muss. Bitcoin Zahlungen finden daher nicht wirklich ohne Zeitverzögerung statt, da erst ein Teil des Netzwerkes die jeweilige Zahlung bestätigen muss.

Weiterentwicklung von Bitcoin

Der Software Code zu Bitcoin wird ständig verbessert. Dies ist auch Notwendig denn immer wieder werden Fehler im Code gefunden, die ausgebessert werden müssen. Darüber hinaus geht die technische Entwicklung bei den Minern und Wallets auch weiter.

Für die Weiterentwicklung von Bitcoin wurden sogenannte Bitcoin Improvement Proposals (BIP) eingeführt. Das erste Bitcoin Improvement Proposal war BIP 0001 und wurde am 19. August 2011 von Amir Taaki eingereicht. In dem Vorschlag ging es darum, dass die BIPs zur Aktualisierung von Bitcoin eingeführt werden sollten. Dieser Vorschlag wurde von der Bitcoin Community übernommen und mittlerweile hat sich das System etabliert.

Grundsätzlich gibt es 3 Arten von Bitcoin Improvement proposals (BIPs):

  1. Standard Track BIPs: Dabei handelt es sich um Vorschläge das Netzwerk Protokoll, die Block- oder Transaktionsvalidierungen oder alles andere was die Funktionsweise von Bitcoin beeinflusst zu ändern.
  2. Informational BIPs: Bei dieser Variante geht es darum Design Richtlinien oder allgemeine Richtlinien zu verbessern.
  3. Process BIPs: Hierbei handelt es sich um Vorschläge Abläufe zu ändern.

Grundsätzlich kann jedes eingereichte Bitcoin Improvement Proposal nur entweder angenommen, abgelehnt oder zurückgezogen werden. Angenommene Proposals werden dann von der Community umgesetzt.

Ablauf Bitcoin Improvement Proposal (BIP)

Private und Public Keys

Bitcoin Guthaben sind immer auf der Blockchain gespeichert und bleiben auch dort. Grundsätzlich bestehen Bitcoin Guthaben aus einem Private Key und einem Public Key. Wie der Name schon erahnen lässt handelt es sich bei dem Public Key um einen öffentlichen Schlüssel, der anzeigt wo die Guthaben auf der Blockchain liegen. Der Public Key ist vergleichbar mit einer Kontonummer, hinter der sich Guthaben verbergen. Im Vergleich zu einem Bankkonto ist aber bei einem Public Key meistens nicht klar wem diese Guthaben gehören. Denn während ein Bankkonto einem Namen zugeordnet ist, sind die Bitcoin Wallet Adressen anonym.

Der Bitcoin Public Key wird häufig auch als Wallet Adresse bezeichnet. Wer Bitcoins empfangen möchte muss dem Versender seine Bitcoin Adresse geben (also den Public Key bzw. die Wallet Adresse).

Bitcoin Public und Private Key

Neben den Public Key gibt es auch noch einen Private Key (geheimer Schlüssel). Mit diesem bekommt man Zugriff auf die Guthaben. Jeder der im Besitz des Private Keys ist kontrolliert also auch die dazugehörigen Guthaben. Um die Guthaben zu transferieren reicht grundsätzlich der Private Key, denn aus jedem Private Key lässt sich auch der Public Key generieren. Andersrum ist das natürlich nicht möglich.
Wer Bitcoin auf einer Exchange gelagert hat, der ist meist nicht im Besitz der Private Keys. Hier übernimmt die Exchange (Kryptobörse) die Aufbewahrung der Guthaben. Die Guthaben lassen sich bei den meisten Exchanges aber auch problemlos abheben.

Bitcoin Mining

Grundsätzlich kann jeder mit seinem Computer Bitcoins minen. Dies war zu Beginn von Bitcoin auch noch sehr effektiv. Mittlerweile gibt es aber spezielle Mining Hardware (ASIC Miner), die darauf optimiert ist Bitcoins zu minen. Diese Hardware ist um ein vielfaches effizienter als ein normaler Computer. Während die Mining Hardware auch für normale Verbraucher zu erwerben ist, dürfte es aber Privatpersonen schwer fallen Strom so günstig einzukaufen wie professionelle Mining Unternehmen. Viele Miner zahlen kaum mehr als 0,04 – 0,06 Euro je Kilowattstunde. Das ist auch der Hauptgrund warum es kaum noch Privatpersonen gibt die Bitcoin minen.

Bitcoin Miner von Bitmain

Beim Minen wird Rechenleistung dafür verwendet den nächsten Block zu finden. Das Finden des Blocks basiert auf dem Zufallsprinzip aber grundsätzlich gilt je mehr Rechenleistung man hat umso wahrscheinlicher ist es einen Block zu finden. Der jeweilige Miner, der einen Block gefunden hat, bekommt dann die Block Rewards gutgeschrieben. Dabei handelt es sich um eine festgelegte Anzahl an Bitcoins, die als Anreiz für das Minen ausgeschüttet werden. Diese Block Rewards reduzieren sich alle paar Jahre. Neben den Block Rewards bekommt der jeweilige Miner auch noch die Transaktionsgebühren von allen Transaktionen, die in den jeweiligen Block geschrieben und damit bestätigt werden. Der Block wird dann der Blockchain angehangen.

Im Durchschnitt wird bei Bitcoin alle 10 Minuten ein neuer Block gefunden. Dieser Wert ist voreingestellt. Da aber immer mehr Rechenleistung im Bitcoin Netzwerk zur Verfügung steht müsste die Zeit bis zum nächsten gefundenen Block eigentlich immer kürzer werden. Um das zu verhindern gibt es allerdings alle 2.016 Blöcke (etwa alle 14 Tage) eine Anpassung der Mining Schwierigkeit. Wenn also mehr Miner zum Netzwerk hinzugekommen sind und damit mehr Rechenleistung zur Verfügung steht, wird die Mining Schwierigkeit erhöht. Das gleiche Prinzip gilt auch wenn Miner aus dem Netzwerk verschwinden, dann wird die Mining Schwierigkeit reduziert. Dadurch wird gewährleistet, dass auch langfristig nur alle 10 Minuten ein neuer Block gefunden wird.

Das Bitcoin Mining wird auch Proof-of-Work (PoW) genannt. Anders gesagt bedeutet es, dass wer Bitcoins bekommen will der muss dafür Arbeit (Rechenleistung) bereitstellen. Dadurch das es mittlerweile so viele Miner gibt gilt das Bitcoin Netzwerk auch als relativ sicher. Würde es nicht so viele Miner geben könnten große Miner einfach die Blockchain beliebig umschreiben, denn schließlich entscheiden sie darüber welche Transaktionen in die Blöcke kommen. Dafür müssten sie 51% der Mining Leistung im Netzwerk kontrollieren. Dies ist bei Bitcoin durch einzelne Miner nicht mehr möglich. Trotzdem gibt es Kritik daran, dass der Großteil der Miner von chinesischen Unternehmen kontrolliert wird. Der Großteil der Bitcoin Mining Leistung wird nur von einer Handvoll Unternehmen bereitgestellt. Gerade bei kleineren Kryptowährungen gab es in der Vergangenheit zahlreiche Fälle wo diese 51% Attacken erfolgreich durchgeführt wurden.

Transaktionen bei Bitcoin

Wer eine Transaktion bei Bitcoin durchführen will benötigt dafür die öffentliche Adresse (auch Public Key genannt) des Empfängers . Nur allein mit dieser Adresse kann eine Transaktion durchgeführt werden. Die Transaktion wird dann in den nächsten freien Block geschrieben und von den Nodes bestätigt. In der Regel ist eine Transaktion sofort zu sehen auf der Blockchain. Allerdings dauert es dann eine gewisse Zeit bis ein Großteil des Netzwerkes die Transaktion bestätigt hat. Erst wenn die Transaktion auch wirklich von dem Großteil des Netzwerkes bestätigt wurde, kann der Nutzer die empfangenen Guthaben nutzen und zum Beispiel weiterversenden.

Die Transaktionen bei Bitcoin sind auf die Blockgröße begrenzt. Wie wir oben bereits erfahren haben, wird nur im Durchschnitt alle 10 Minuten ein neuer Block bei Bitcoin gefunden. Maximal kann ein Block 1 MB groß sein: Das heißt es können nur so viele Transaktionen in den Block geschrieben werden bis die 1 MB Grenze erreicht ist. Dadurch ergibt sich das bei Bitcoin aktuell kaum mehr als 7 Transaktionen pro Sekunde möglich sind. Zum Vergleich das Kreditkartenunternehmen Visa verarbeitet etwa 4.000 Transaktionen pro Sekunde, kann aber auch bis zu 65.000 Transaktionen pro Sekunde durchführen. Die begrenzte Anzahl an Transaktionen ist das größte Problem bei der Skalierung von Bitcoin.

Die Kosten für eine Transaktion bei Bitcoin hängen stark davon ab wieviel Transaktionen gerade im Netzwerk durchgeführt werden. Grundsätzlich entscheiden die Miner darüber welche Transaktionen sie in die Blöcke schreiben, die sie gefunden haben. Da die Miner die Transaktionsgebühren bekommen haben sie natürlich einen Anreiz dafür, dass die Transaktionsgebühren möglichst hoch sind. Gibt es also mehr Transaktionen als theoretisch bestätigt werden könnten, dann können sich die Miner aussuchen welche Transaktionen sie in den Block schreiben. In der Regel das dann die Transaktionen mit den höchsten Gebühren.

Im Dezember 2017 gab es die Situation, dass so viele Bitcoin Transaktionen durchgeführt wurden, dass es zwischenzeitlich 55 US Dollar gekostet hat Bitcoins an eine andere Adresse zu senden. Mittlerweile hat sich die Situation aber wieder normalisiert und eine Bitcoin Transaktion kostet weniger als 0,25 US Dollar.

Wichtig zu wissen bei Bitcoin Transaktion ist, dass die Transaktionsgebühren ünabhängig sind von der Anzahl der Bitcoins, die ihr versendet. Also egal ob ihr 1 oder 1.000 Bitcoins in einer Transaktion verschickt die Gebühren sollten in beiden Fällen die gleichen sein.

Einheiten bei Bitcoin

Ingesamt wird es maximal knapp 21 Millionen Bitcoin geben (genaugenommen 20.999.999.9769). Zwar haben verschiedene Einheiten bei Bitcoin auch verschiedene Bezeichnungen allerdings wird nur die Bezeichnung Bitcoins und Satoshi wirklich benutzt. Bitcoin lässt sich bis auf die 8. Nachkommastelle auflösen. Die 8. Nachkommastelle und damit die kleinste Einheit bei Bitcoin wird als Satoshi bezeichnet. Alle anderen Bezeichnungen ergeben sich dann wie folgt:

Abkürzung
Name
Dezimal
MBTC
megabitcoin
1.000.000
kBTC
kilobitcoin
1.000
hBTC
hectobitcoin
100
daBTC
decabitcoin
10
BTC
bitcoin
1
dBTC
decibitcoin
0,1
cBTC
centibitcoin
0,01
mBTC
millibitcoin
0,001
μBTC
microbitcoin
0,000001
Satoshi
Satoshi
0,00000001

Lightning Netzwerk

Wie bereits erwähnt ist eines der größten Probleme bei Bitcoin, dass nur maximal 7 Transaktionen pro Sekunde durchgeführt werden können. Das Problem der eingeschränkten Skalierbarkeit bei Bitcoin soll langfristig mit Hilfe des Lightning Netzwerkes gelöst werden. Das Lightning Netzwerk ist mittlerweile sogar schon live und kann benutzt werden.

Die Idee hinter dem Lightning Netzwerk ist, dass nicht alle Transaktionen auf der Blockchain stattfinden müssen und dort reingeschrieben werden sollen. Gerade bei kleineren Beträgen ist es auch möglich Transaktionen „Off-Chain“ also außerhalb der Blockchain durchzuführen. Dabei werden sogenannte Payment Channels zwischen den Guthaben Versendern und Guthaben Empfängern eröffnet. In diesen Payment Channels können sie dann beliebig oft Transaktionen durchführen. Die Transaktionen finden im Vergleich zu Blockchain Transaktionen sofort statt. Erst wenn der Payment Channel geschlossen wird erfolgt ein Eintrag auf der Blockchain. In dem Eintrag wird dann festgehalten was das neue Guthaben des Empfängers und Versenders ist. Nicht nur über direkte Payment Channels kann Guthaben versendet werden, sondern auch über indirekte. Ich muss also nicht zwangsläufig einen direkten Payment Channel zum Empfänger haben, sondern die Zahlung kann auch über eine dritte oder vierte Person weitergeleitet werden, zu der ich einen Payment Channel habe und die dann einen Payment Channel zum Empfänger hat.

Bitcoin Lightning Netzwerk

Neben der schnelleren Abwicklung von Transaktionen sind diese mit dem Lightning Netzwerk auch noch deutlich günstiger und die Gebühren können dabei problemlos bei unter 0,01 Euro liegen. In der Theorie ist das Lightning Netzwerk beliebig skalierbar und es lassen sich damit auch problemlos Millionen von Transaktionen pro Sekunde durchführen.

Halten wir also fest, die Idee bei Bitcoin ist große Transaktionen auf der Blockchain zu belassen und kleine Transaktionen, wie das Kaufen eines Kaffees, im Lightning Netzwerk durchzuführen.

Um Transaktionen im Lightning Netzwerk durchzühren benötigt ihr ein Wallet, welches das Lightning Netzwerk unterstützt. Auf dem Desktop kann das zum Beispiel die Lightning App sein aber auch für iOS und Android gibt es mit dem Blue Wallet eine eigene App dafür.

Kritik an Bitcoin

Obwohl es viele Vorzüge bei der Kryptowährung Bitcoin gibt ist vereinzelt auch Kritik an Bitcoin zu hören. Es gibt vor allem 3 große Kritikpunkte:

1. Volatilität: Bitcoin wird häuft als alternative Wertaufbewahrung gesehen. Gerade in Ländern wo es eine sehr hohe Inflation gibt (z.B. Venezuela) kann Bitcoin eine echte Alternative sein. Allerdings ist der Preis von Bitcoin noch nicht so stabil, dass es für die Mehrzahl der Menschen Sinn macht Bitcoin auch zu verwenden. Gerade zwischen Ende Dezember 2017 bis Dezember 2018 konnten wir beobachten wie Bitcoin von 20.000 US Dollar auf fast 3.000 US Dollar gefallen ist. Diese starken Kursschwankungen schrecken natürlich viele ab davor größere Summen in Bitcoin zu investieren.

2. Skalierbarkeit: Wir hatten ja bereits erwähnt, dass bei Bitcoin aktuell nur 7 Transaktionen pro Sekunde im Durchschnitt möglich sind. Wenn wir uns dagegen anschauen, das Visa aktuell 4.000 Transaktionen pro Sekunde abwickelt und ein vielfaches davon leisten kann, dann ist schnell zu erkennen, dass sich Bitcoin aktuell nicht als normales Zahlungsmittel eignen würde. Da es sich bei Bitcoin aber nicht um ein starres System handelt, sondern die Kryptowährung kontinuierlich weiterentwickelt wird ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Problem der Skalierbarkeit nur noch um ein kurzfristiges handelt. Eine mögliche Lösung ist mit dem Lightning Netzwerk bereits live.

3. Energieverbrauch: Da Bitcoin auf den sogenannten Proof-of-Work Algorithmus setzt ist das Netzwerk auf Miner angewiesen. Das Minen von Bitcoin ist allerdings sehr energieaufwendig. Es gibt Studien, die besagen, dass Bitcoin mehr Energie im Jahr verbraucht als ganz Österreich. Allerdings sollte dabei auch beachtet werden, dass gut 70% der Energie, die zum Bitcoin Mining benutzt wird, aus nachhaltigen Energiequellen stammen. Viele Miner sitzen zum Beispiel in Island und betreiben ihre Miningfarmen mit Hilfe von Erdwärme. Also auch wenn das Bitcoin Mining energieaufwendig ist so sind die Miner trotzdem bemüht nachhaltige Rohstoffe zu nutzen. Fossile Brennstoffe sind auch häufig zu teuer um damit Bitcoin Mining zu betreiben.

Bitcoin Wallets

Wer seine Bitcoins nicht auf einer Kryptobörse lassen will kann sie auch abheben und auf einem eigenen Wallet lagern. Generell ist es sicherer seine Krypto Guthaben selbst zu verwalten am sichersten ist dabei ein Hardware Wallet. Die Börsen machen zwar mittlerweile viel dafür, dass sie vor Hackerangriffen geschützt sind aber ganz sicher ist es eben nie. In der Vergangenheit haben wir mit dem Mt. Gox (2014) und dem Bitfinex (2016) Hack bereits gesehen, dass auch große Börsen keinen 100% schutz bieten.

Zur Aufbewahrung von euren Bitcoins habt ihr 4 Möglichkeiten. Diese unterscheiden sich wie folgt.

1. Bitcoin Paper Wallets: Wie der Name bereits erahnen lässt werden dabei eure Guthaben auf einem Blatt Papier gespeichert. Genaugenommen wird nur der Private Key auf das Blatt gedruckt. Wer dann im Besitz des Private Key ist hat damit auch Zugriff auf die kompletten Guthaben und kann diese transferieren. Ein Paper Wallet sieht etwa so aus.

Bitcoin Paper Wallet

Für die Erstellung dieser Paper Wallets gibt es mehrere Webseiten die euch dabei unterstützen. Der bekannteste Service für Paper Wallets ist bitaddress.org. Die Seite ist auch Offline verfügbar, so dass ihr zur Erstellung des Paper Wallets nicht Online sein müsst (empfohlen). Wichtig ist außerdem, dass ihr euer Paper Wallet so aufbewahrt, dass es auch im Falle eines Feuers geschützt ist und auch Einbrecher sollten das Paper Wallet nicht finden können. Wieviel Aufwand ihr dafür betreibt hängt natürlich auch immer davon ab wieviel Guthaben auf dem einzelnen Wallet sind.

2. Software Wallets: Neben dem Paper Wallet gibt es natürlich auch noch die normalen Software Wallets. Diese installiert ihr einfach auf eurem Computer oder Smartphone und könnt damit dann Guthaben empfangen oder versenden. Bei den Software Wallets auf dem Computer wird sich Full Client und Light Client unterschieden. Die Full Clients speichern die gesamte Blockchain. Aufgrund der größe der Bitcoin Blockchain (mehr als 200GB Speicherplatz erforderlich) würden wir euch allerdings davon abraten ein Full Client zu nutzen. Dieser beinhaltet auch eine komplette Bitcoin Full Node. Wer es doch versuchen möchte der sollte das Bitcoin Core Wallet ausprobieren. Wesentlich einfach ist es ein Light Client zu nutzen da diese kaum Speicherplatz benötigen. Das beliebteste Light Client Software Wallet ist Electrum. Das Wallet ist für alle Plattformen (MacOS, Windows, Linux) verfügbar. Auch für Mobile gibt es mittlerweile Wallets die ihr normal auf eurem Smartphone verwenden könnt. Besonders empfehlenswert ist hier das ArcBit Wallet, dieses ist für iOS und Android verfügbar.

3. Web Wallet: Es gibt auch Webseiten mit Hilfe derer ihr eure Guthaben speichern könnt. Diese funktionieren dann quasi als eine Art Web Wallet. Allerdings ist diese Variante kaum sicherer als seine Krypto Guthaben auf einer Exchange (Börse) zu lassen. Wer es trotzdem ausprobieren möchte dem empfehlen wir BTC.com.

4. Hardware Wallet: Die sicherste Variante seine Krypto Guthaben aufzubewahren ist mit einem Hardware Wallet. Marktführer bei den Hardware Wallets ist das französische Unternehmen Ledger mit seinem Ledger Nano S und Ledger Nano X.

Ledger Nano X

Das besondere bei einem Hardware Wallet ist, dass die Private Keys immer auf dem Wallet bleiben. Es werden lediglich die Transaktionen signiert wodurch niemand die Private Keys stehlen kann. Auch wenn ihr das Hardware Wallet verliert sind eure Guthaben nicht weg denn mit dem Recovery Key (bestehend aus 24 Worten) könnt ihr es immer wieder herstellen. Auf dem Ledger könnt ihr nicht nur Bitcoins speichern, sondern mittlerweile über 1.000 verschiedene Kryptowährungen.

Bitcoin Kurs und aktueller Preis

Powered by TradingView

Links

Hier fassen wir noch einmal die wichtigsten Links für euch zusammen. Mit dem Block Explorer habt ihr die Möglichkeit Transaktionen zu verfolgen und zu schauen wieviel Guthaben sich hinter einer Bitcoin Adresse verbergen.

Block Explorer: BlockExplorer.com
Webseite: Bitcoin.org