Avalanche (AVAX): Gebühren sinken nach Dezember Upgrade um 75 Prozent

Bei Avalanche wurde Mitte Dezember ein umfangreiches Upgrade eingespielt. Dadurch sind Gebühren zusammengeschrumpft und die Zahl der Transaktionen im Ökosystem steigt. Warum bleibt eine AVAX Rallye aus?

Avalanche9000 hieß das Upgrade, welches am 16. Dezember bei Avalanche (AVAX) eingespielt wurde. Zielsetzung war, das Ökosystem durch deutliche Gebührensenkungen attraktiver zu gestalten. Sechs Wochen später ist es Zeit für ein erstes Fazit – und es fällt gespalten aus. Blockchain-Daten zeigen: Die Transaktionsgebühren bei Avalanche sind um durchschnittlich 75 Prozent gesunken und damit weit unter 1 Cent. Parallel dazu nahm die Zahl der täglichen AVAX Transaktionen um etwa 35 Prozent zu und steht jetzt bei gut 350.000.

Aber die Preiskurve von AVAX entwickelte sich unterdessen nicht wie erhofft. Am 16. Dezember, dem Tag des Upgrades, notierte Avalanche noch bei knapp 50 US-Dollar, aktuell sind es gerade 35 US-Dollar. Warum rutscht AVAX gegen Trends am Kryptogesamtmarkt ins Minus, während sich das Ökosystem für Nutzer grundsätzlich attraktiver präsentiert? Ein Grund drängt sich auf: Durch die niedrigeren Gebühren sind auch die totalen Einnahmen im Avalanche Netzwerk eingebrochen, welche eine Haupteinnahmequelle darstellen. Mit ähnlichen Effekten hat auch Ethereum zu kämpfen.

DeFi bei Avalanche: Konkurrenten wie Solana scheinen übermächtig

Aber auch ein Blick auf die Zahlen von Avalanche, welche die wichtigste Anwendungssparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) betreffen, sind ernüchternd. Das für DeFi mit AVAX angelegte Kapital beträgt aktuell etwa 1,5 Milliarden US-Dollar, direkt vor dem Upgrade  Avalanche9000 waren es rund 1,7 Milliarden US-Dollar. Niedrigere Gebühren haben also nicht dazu geführt, dass DeFi Nutzer von anderen Ökosystem zu Avalanche umschwenken. Mit täglich knapp 40.000 aktiven AVAX Adressen im Bereich DeFi hinkt man den Konkurrenten Solana (4,7 Millionen täglich aktive Adressen), Tron (1,8 Millionen) und Binance Chain (770.000) hoffnungslos hinterher.

Nachgefragt sind bei Avalanche hauptsächlich Leihgeschäfte, welche über die Protokolle AAVE und Benqi abgewickelt werden und gut zwei Drittel des AVAX DeFi Kapitals binden. Die auf Avalanche fokussieren Dezentralisierten Kryptobörsen (DEX) wie Joe (LFJ) und Pharaoh können selbst zusammengezählt nicht einmal 1 Prozent Marktanteile besetzen und haben im Wettbewerb mit den DEX, die auf Solana, BNB, Tron oder Ethereum setzen, keine Chance. Und im Bereich Blockchain-Gaming, wo Avalanche eine Führungsrolle anstrebte, werden an vielen Tagen nicht einmal zehn Transaktion gezählt.

Fazit: Avalanche tut sich schwer mit Ausbau der Nutzerbasis

Schon im Herbst 2024 war Beobachtern aufgefallen, dass die Zahl aktiver AVAX Wallets nachliess. Diese Entwicklung wurde durch Avalanche9000 zwar aufgehalten, aber nicht umgedreht. So scheint Avalanche in eine Situation zu schlittern, wo man technologisch zwar bestens aufgestellt ist, aber die Anwendungsfälle fehlen, die einen Unterschied zur Konkurrenz markieren würden. Hier wird darauf gehofft, dass sich millionenschwere Initiativprogramme doch noch auszahlen und attraktive Krypto-Projekte zu Avalanche locken. AVAX wird ein Momentum brauchen, um seine Schwächephase zu überwinden.


1 Kommentar

  1. Ein direkter Vergleich zwischen Sei und Avalanche zeigt, dass Sei in vielen Bereichen besser für den DeFi-Sektor optimiert ist.

    Sei basiert auf der Cosmos-Architektur und nutzt das Inter-Blockchain Communication (IBC)-Protokoll, wodurch eine nahtlose Interoperabilität mit anderen Netzwerken wie Osmosis oder Fetch.ai gewährleistet wird. Avalanche hingegen setzt auf Subnets, die zwar individuelle Konfigurationen ermöglichen, aber keine standardisierte Kommunikation zwischen den einzelnen Chains bieten. Während Sei als spezialisierte DeFi-Blockchain entwickelt wurde, erscheint Avalanches Skalierungslösung eher als nachträglicher Workaround.

    Hinsichtlich der Netzwerkleistung überzeugt Sei mit über 20.000 TPS, einer Blockzeit von nur 300 Millisekunden und sofortiger Finalität. Avalanche erreicht zwar 4.500 TPS, hat aber eine längere Blockzeit von 1-2 Sekunden und eine nicht deterministische Finalität. Der auf Tendermint BFT basierende Konsens von Sei sorgt für eine stabile, unveränderliche Transaktionsabwicklung.

    Auch die Gebührenstruktur spricht für Sei: Transaktionskosten bleiben konstant niedrig, und Entwickler müssen keine zusätzlichen Kosten für den Betrieb neuer Anwendungen tragen. Avalanche setzt auf AVAX-basierte Gasgebühren, die je nach Netzwerkauslastung variieren. Während Avalanche9000 die Subnet-Kosten gesenkt hat, bleibt die Verwaltung komplexer als bei Sei.

    Ein weiterer entscheidender Vorteil von Sei ist die native Integration eines Centralized Limit Order Book (CLOB). Dies ermöglicht eine deterministische Order-Ausführung und schützt vor Front-Running, was besonders für Hochfrequenzhandel und institutionelle Nutzer attraktiv ist. Avalanche bietet keine vergleichbare Lösung auf Protokollebene, sondern überlässt DEXes wie Trader Joe die Implementierung entsprechender Mechanismen.

    Für Entwickler ist Sei ebenfalls die attraktivere Plattform. Durch die Verwendung des Cosmos SDK und die Interoperabilität mit Rust entsteht eine robuste Infrastruktur für hochperformante DeFi-Anwendungen. Avalanche unterstützt Solidity und die Ethereum Virtual Machine (EVM), ist aber in der Interoperabilität durch das Fehlen einer standardisierten Lösung eingeschränkt.

    Fazit: Sei setzt neue Maßstäbe für Performance, Sicherheit und DeFi-Infrastruktur. Die Architektur ist von Grund auf auf Skalierbarkeit und Kapitalmarkteffizienz ausgelegt, während Avalanche auf ein hybrides Modell aus Subnets setzt, das zwar Flexibilität bietet, aber nicht die gleiche Optimierung für DeFi-Anwendungen erreicht. Sei dürfte sich langfristig als führende DeFi-Blockchain etablieren.

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