Die Übernahme des Kurznachrichtendiensts Twitter durch Tesla-Chef Elon Musk scheint in der Endphase. Trotz Hin-und-Her hält Binance mit CEO Changpeng Zhao an einer finanziellen Beteiligung fest.
Im April kündigte Multimilliardär Elon Musk an, den auch für die Kryptobranche wichtigen Kurznachrichtendienst Twitter kaufen zu wollen. Zunächst wollte die Führung von Twitter das Angebot ablehnen, später wollte Elon Musk von seiner verbindlichen Kaufzusage zurücktreten. Als “Dogefather” Musk zuletzt einsah, dass ein Gerichtsverfahren um seine Twitter-Übernahme für ihn wahrscheinlich nicht erfolgreich verlaufen würde, lenkte er wieder ein. Jetzt soll der Deal mit einem Volumen von 44 Milliarden US-Dollar laut übereinstimmenden Medienberichten bis Freitag abgeschlossen werden, um eine Wiederaufnahme des Prozesses zu vermeiden. Deshalb werfen Beobachter erneut ihren Blick auf die Gruppe von Co-Investoren, die Musk mit an Bord holen will, damit das finanzielle Risiko gestreut wird.
Dabei ist aus Sicht der Kryptoszene die Beteiligung der weltgrößten Kryptobörse Binance am Plan von Musk besonders spannend. Als Musk im Mai eine Liste von Co-Investoren vorlegte, fand sich darauf nämlich auch Binance mit 500 Millionen US-Dollar. CEO Changpeng Zhao, als CZ bekannt, entwarf parallel bereits Ideen, wie Twitter mit Integrierung von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie Richtung Web3 weiterentwickelt werden könnte. So dürften sich viele freuen, dass CZ trotz der schlagzeilenträchtigen Vorgeschichte von Musks Twitter-Übernahme an der Beteiligung von Binance festhalten will.
“Ich denke schon”, antwortete CZ auf die Frage, ob er und Binance weiterhin bei der Finanzierung von Musk für Twitter dabei seien. Dies berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Bisherigen Informationen nach will Musk 7 der 44 Milliarden US-Dollar für Twitter durch externe Investoren stemmen. Bloomberg merkt an, dass einige US-Politiker sich daran stoßen, dass Musk bei seiner Investorengruppe auch ausländisches Geld heranzieht. Hier stehen demnach neben Binance insbesondere Prinz Alwaleed bin Talal aus Saudi-Arabien und der Staatsfonds von Katar unter Beobachtung. Es gibt aber bisher keine Anzeichen dafür, dass US-Behörden oder Politiker versuchen wollen, den Deal zwischen Twitter und Musk mit seinen Co-Investoren noch zu stoppen.
Fazit: Twitter bald in Händen von Elon Musk – was folgt für Bitcoin und Co.?
Twitter spielt in der öffentlichen Kommunikation für Politiker weltweit eine wichtige Rolle und ist auch aus der Kryptobranche als Plattform für Diskussionen und Ankündigungen kaum mehr wegzudenken. Musk hat sich in den letzten Jahren als Anhänger von Dogecoin (DOGE) positioniert, einen Ausflug Richtung Bitcoin (BTC) hat Tesla unterdessen schon wieder eingestampft. Hoffnungen der Kryptoszene richten sich nun darauf, dass Musk plant, Twitter energisch zu monetarisieren und in die Gewinnzone zu bringen. Hier wäre ein Einsatz von Kryptowährungen gut möglich, Blockchain-Technologie könnte Twitter zudem helfen, zensurresistent zu werden. Wenn sich Binance und CZ durch ihre Geldspritze von 500 Millionen US-Dollar einen kurzen Draht zu Musk und Twitter sichern, hat dies insofern Potenzial für ein kryptofreundliches Twitter.
Be the first to comment