Bitcoin Cash: Einzelne Adresse macht fast 50 Prozent aller Transaktion aus – Was ist da los?

Beim Bitcoin Cash (BCH) wundern sich Fachleute derzeit darüber, dass in den letzten Wochen eine einzelne Adresse für fast 50 Prozent aller Transaktionen verantwortlich ist. Dabei geht es um Kleinstbeträge, doch wer mag, kann die Gefahr einer 51-Prozent-Attacke wittern. Wahrscheinlicher aber hat ein neues Game die ungewöhnliche Situation geschaffen.

Die Blockchain bei Bitcoin Cash (BCH) ist wie bei anderen Netzwerken so transparent, dass ungewöhnliche Entwicklungen relativ schnell auffallen. Auf Twitter sorgte jetzt eine Erkenntnis zum BCH kurz für Aufregung: Von Anfang April an ist es eine einzelne BCH-Adresse, die fast 50 Prozent aller BCH-Transaktionen anstößt beziehungsweise empfängt.

Hier lässt sich der Moneyflow quasi in Echtzeit beobachten. Es sind Kleinstbeträge im Wert von umgerechnet etwa einem Dollar-Cent – aber dennoch: Wie kann es sein, dass bei der nach Marktkapitalisierung viertgrößten Kryptowährung überhaupt ein Netzwerk-Teilnehmer allein so dominant wird? Will da jemand eine 51-Prozent-Attacke vorbereiten?

Wer oder was steckt hinter der verdächtigen BCH-Adresse?

Für dich als Anleger zunächst einmal Entwarnung: Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich beim BCH eine 51-Prozent-Attacke anbahnt. Die verdächtige Adresse verfügt nur über ein Guthaben von umgerechnet gut 1.000 US-Dollar und damit über viel weniger, als ein Angriff auf das Netzwerk kosten würde. Laut Crypto51 wäre eine Attacke auf den BCH aktuell mit gut 20.000 US-Dollar stündlich zu veranschlagen. Und die reine Zahl der Transaktionen besagt nichts darüber, wie viel Rechenleistung hinter einer Adresse steht.

Viel wahrscheinlicher ist, dass ein simples Online-Game namens Craft.Cash (WIP) hinter der Häufung von Transaktionen steckt. So meinen jedenfalls die meisten Beobachter. Das Spiel ist eine Art von Minecraft auf Blockchain-Basis. Um einen Spielblock zu bauen, muss eine Gebühr in BCH bezahlt werden. Diese Beträge und deren Rückerstattungen passen genau zu den Transaktionen, die in der Blockchain vom BCH zu beobachten sind. Eine andere Theorie lautet: Hinter der Adresse stecke ein virtuelles Spielcasino, bei dem BCH eingesetzt werden kann. Dafür sind aber eigentlich die Beträge zu niedrig.

Muss ich mir als Anleger Sorgen um die Blockchain beim BCH machen?

Rund 575.000 Millionen Transaktionen hat die besagte Adresse in 30 Tagen verantwortet, während für den BCH im selben Zeitraum knapp 1,2 Millionen zusammenkamen. Die Blockchain des BCH könnte aber ein Vielfaches von Transaktionen verarbeiten, ihre Leistungsfähigkeit ist also nicht gefährdet. Da nach jetzigem Kenntnisstand auch eine 51-Prozent-Attacke ausgeschlossen werden darf, ist beim BCH technisch wohl alles okay. Für Blockchain-Nerds ist das Phänomen dennoch spannend, zeigt es doch, wie eine unerwartete Anwendung des BCH sich enorm auf das gesamte Netzwerk auswirken kann.


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