Bitmain in der Krise: Massenentlassungen und BCH-Verkäufe

Das auf Mining spezialisierte chinesische Unternehmen Bitmain muss offensichtlich umstrukturieren: Medienberichten zufolge wurden bis zu 50 Prozent der rund 2.500 Beschäftigten entlassen und zudem Bitcoin Cash (BCH) im großen Stil verkauft, um Kosten zu decken.

Eine der größten Mining-Firmen weltweit, Bitmain, hat der Krypto-Winter eiskalt erwischt. Wie chinesische Medien berichten wurden um Weihnachten mindestens 700 der bisherigen 2.500 Mitarbeiter von Bitmain gekündigt. Andere Quellen berichten sogar, dass die Hälfte aller Beschäftigten gehen müssen. Zudem wurde die Bitmain-Zweigstelle in Tel Aviv aufgelöst. Von Bitmain selbst gab es zunächst keine Kommentare zu den Ereignissen. Dabei gibt es offenbar auch deutliche Hinweise darauf, dass Bitmain sich gezwungen sah, seine BCH-Bestände weitgehend aufzulösen, um aktuelle Kosten zu decken. Auch aus den Bitcoin Wallets von Bitmain geht hervor, dass das Unternehmen massiv Bitcoins verkauft hat um die Kosten zu decken.

Zwei Wallets, die Bitmain zugerechnet werden, zeigen, dass dort seit Sommer 2017 BCH systematisch verkauft wurden und nun nahezu leer sind. Als Hintergrund wird hier vermutet, dass Bitmain sich in zwei Feldern verzettelt hatte. Zum einen verzögerte sich die Auslieferung neuer ASICs und es mussten Kapazitäten von fremden Anbietern angemietet werden, um Verträge zu erfüllen. Zusätzlich kostete der Hashwar vor dem Hard Fork bei BCH Bitmain Geld. Gerüchten zufolge musste Bitmain für 2018 einen Verlust von rund 700 Millionen US-Dollar hinnehmen.

Was ist wahr an den Berichten zu Bitmain aus China?

Meldungen aus China sind oft nicht hundertprozentig zu verifizieren. Bei den aktuellen Hiobsbotschaften zu Bitmain ist dies nicht anders. Aber inhaltlich ähnliche Meldungen erschienen in diversen westlichen Fachportalen. Auffällig ist auch, dass Bitmain weder dementiert noch kommentiert. Denn das Unternehmen mit Hauptsitz in Peking ist international aufgestellt und bespielt seinen Blog und Auftritte in sozialen Netzwerken üblicherweise regelmäßig. Relativ klar ist auch, dass für Miner schwere Zeiten angebrochen sind, seit sich Bitcoin Cash im freien Fall befindet und Bitcoin (BTC) stark an Wert verloren hat. Dies führt dazu, dass sich das Mining für die meisten aktuell finanziell nicht mehr lohnt. Dadurch ist Bitmains Geschäftsmodell, ASICs zu verkaufen und Rechnerkapazitäten zu vermieten, zumindest angeschlagen. Darüber hinaus hat sich Bitmain mit Bitcoin Cash verzettelt. Zu Spitzenzeiten hielt das Unternehmen über 1 Million Bitcoin Cash und damit mehr als 5% des Gesamtbestands. Der Wert von Bitcoin Cash ist seitdem aber sukzessive gefallen.

Was bedeutet die Bitmain-Krise?

Bislang scheint Bitmain seine Verträge erfüllen zu können. Doch es sollte zu denken geben, wenn dieser Mining-Gigant drastisch umsteuert und also davon auszugehen scheint, dass sich der Markt für Kryptowährungen nicht schnell wieder erholen wird. Denn Kapazitäten aufzubauen dauert meist länger als diese abzubauen


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