Bitmain strauchelt mit großen Verlusten vor geplantem Börsengang

Der chinesische Mining-Spezialist Bitmain kämpft mit Verlusten. Aus den aktualisierten Unterlagen für den angestrebten Börsengang in Hongkong geht hervor, dass ab Mitte 2018 bei Bitmain Verluste von etwa 500 Millionen US-Dollar und Umsatzeinbrüche zu verzeichnen waren.

Mit Massenentlassungen zum Jahreswechsel hatte sich bei Bitmain schon angekündigt, dass es bei dem chinesischen Großunternehmen nicht mehr rund läuft. Spezialisiert auf die Herstellung von ASICs betreibt Bitmain auch selbst mit BTC.com and Antpool zwei der größten Bitcoin Mining Pools weltweit. Was für lange Zeit wie ein Geschäftsmodell aussah, dem die Zukunft gehört, ist jetzt tief in die roten Zahlen gerutscht. 500 Millionen Verlust sind allein im dritten Quartal 2018 bei Bitmain angefallen, wie eine Pflichtmitteilung an die Börse Hongkong zeigt.

Geschäftszahlen von Bitmain entschlüsselt

Um das ausführliche Dokument von Bitmain aus Anlegersicht zu dechiffrieren, muss man es mit vorherigen vergleichen. Rund um den geplanten Börsengang von Bitmain ist das Unternehmen verpflichtet, quartalsweise Zahlen vorzulegen, welche Geschäftsergebnisse dokumentieren, die höchsten sechs Monate zurückliegen. Bei den im Winter 2018 bekannt gewordenen Kennzahlen war noch von einer Milliarde US-Dollar Gewinn und 2,8 Milliarden US-Dollar Umsatz die Rede. Die jetzigen Zahlen aber zeigen nur noch 500 Millionen US-Dollar Gewinn und 3 Milliarden US-Dollar Umsatz. Daraus ergibt sich rückwärts gerechnet: Im dritten Quartal 2018 machte Bitmain 500 Millionen US-Dollar Verlust und nur 200 Millionen US-Dollar Umsatz. Zwar scheint das Unternehmen in chinesischen Medien dieser Rechenweise zu widersprechen, bleibt aber Beweise für einen positiveren Ausblick schuldig. Drastisch rückwärts scheinen sich auch die Geldreserven bei Bitmain zu entwickeln, wenn man die aktuellen Marktwerte gehaltener Kryptowährungen betrachtet. Waren die Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Litecoin und Dash von Bitmain im Sommer 2018 noch fast eine Milliarde US-Dollar wert, dürften im Februar 2019 allenfalls noch 300 Millionen US-Dollar anzusetzen sein.

Was bedeuten die aktuellen Zahle von Bitmain für den Kryptomarkt?

Wer etwas weiterdenkt, erkennt schnell: Die indirekten Zahlen für das vierte Quartal 2018 stehen zwar noch aus. Bestätigt sich aber der Trend, sind die Kapitalreserven durch Verluste aufgefressen und die Einbrüche beim Umsatz lassen auf keine Erholung hoffen. Es könnte gut sein, dass Bitmain sich in Wirklichkeit nahe der Insolvenz befindet. Schuld daran ist wohl weniger das Management als die Entwicklung, dass sich Mining seit den drastischen Kurseinbrüchen bei den wichtigsten Kryptowährngen selbst in China höchstens noch mit kleinen Profiten rechnet. Insofern liegt die Börse Hongkong wohl richtig, die eine Zulassung von Bitmain nicht durchgewunken hat. Das Geschäftsmodell sei nicht nachhaltig genug, hieß es aus Kreisen der Börse schon Ende 2018.


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