Die Deutsche Bank arbeitet an einem eigenen Netzwerk, welches im Ökosystem von Ethereum (ETH) Tokenisierung ermöglichen soll. Das Projekt Dama 2 in Singapur räumt Behörden Kontrollmöglichkeiten ein.
Die Deutsche Bank engagiert sich bei einem Projekt namens Dama 2 in Singapur, um eine Blockchain-Lösung zu entwickeln, die Anforderungen von Regulierungsbehörden und anderen staatlichen Stellen erfüllt. Die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Dama 2 sei als Layer 2 für Ethereum (ETH) konzipiert und werde Zero Knowledge (ZK) integrieren. Aus Sicht der Kryptoszene ist es aber ein anderes Detail, was bei den Plänen der Deutschen Bank irritiert.
Denn Dama 2 soll keinen der vielen Layer 2 für Ethereum kopieren, sondern durch Features punkten, die von Behörden gefordert werden. Manche Experten sprechen hier von einem „Super Adminstrator“, dessen Rechte und Eingreifmöglichkeiten vordefiniert sind. Die Deutsche Bank selbst betont in einer Pressemitteilung, ihre Initiative sei für „regulierte Finanzmärkte“ konzipiert. Vom Kooperationspartner Matter Labs ist zu hören, der Ethereum Layer 2 der Deutschen Bank sei „öffentlich und zulassungspflichtig“ entworfen. Im Klartext: Regulierungsbehörden und gegebenenfalls andere staatliche Stellen sollen bei Dama 2 nicht nur mitreden können, sondern von Beginn an auch das Recht eingeräumt bekommen, Transaktionen nachzuverfolgen und im Zweifelsfall auch zu stoppen.
Aus der Perspektive der Finanzindustrie ist ein solches Zugehen auf die Behörden nachvollziehbar. Dama 2 hatte bereits einen Vorgänger und ist Teil des größeren Projekts Guardian der Finanzaufsicht in Singapur. Dort wollen 24 internationale Finanzinstitute, darunter die Deutsche Bank, ausloten, wie man Tokenisierung gesetzestreu umsetzt. Mittelfristig erhoffen sich Banken und andere Marktteilnehmer, künftig Aktien, Rohstoffe und andere geldwerte Güter als Token abzubilden und so über die Blockchain handel- und übertragbar zu machen. Erwartet werden Milliardenumsätze, aber zudem eben Neuland bei regulatorischen Auflagen.
Fazit: Deutsche Bank Blockchain – Spagat zwischen Krypto und Regulierung
Online wird über die Deutsche Bank Blockchain auch gespottet, das Projekt sei so wie wenn „strenge deutsche Eltern eine Party erlauben, aber vorher Kameras und Alkoholtester installieren“. Mit den Bitcoin Idealen der ersten Stunde bricht Dama 2, denn eigentlich soll eine klassische Blockchain nicht von außen beeinflussbar sein. Im kommenden Jahr soll ein Prototyp von Dama 2 erscheinen und dann möglichst „grünes Licht“ vonseiten der Finanzaufsicht Singapurs bekommen, um sich im Alltag zu beweisen. So könnte das, was die Deutsche Bank in Asien vorantreibt, später auch in der EU launchen.
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